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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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bekommen hatte.
    »Sie haben schon mehr erzählt, als Bjørn lieb wäre, nicht wahr?«
    Gordon nickte betreten.
    »Und eigentlich dürften Sie das nicht mal wissen, nicht wahr? Sie haben es zufällig zu Hause aufgeschnappt, hab ich recht?«
    Wieder nickte er.
    »Okay, Gordon. Damit sind wir wieder bei der Sache, denn nun habe ich etwas, was Sie gegebenenfalls ruckzuck aus dem Präsidium katapultiert. Bis jetzt hat Bjørn seine schützende Hand über Sie gehalten. Aber ich vermute, damit wäre es wohl vorbei, wenn ich zu ihm ginge und ihn auf Ihren Tipp hin bäte, mal die Ärmel hochzukrempeln. Habe ich recht?«
    »Ja.« Das klang sehr kleinlaut.
    »Okay. Von nun an erzählen Sie Bjørn nur genau das über das Sonderdezernat Q, was ich will, klar?«
    »Ja.«
    »Dann haben wir zwei ja einen Deal.«
    Carl stand auf, streckte ihm die Hand hin und besiegelte die Abmachung mit einem so kräftigen Händedruck, dass die Wimpern des jungen Mannes einen lupenreinen Riverdance aufführten.
    »Dann gehen Sie jetzt mal hübsch zu Bjørn und sagen ihm, Sie wüssten, dass wir ganz dicht vor der Aufklärung eines ungeheuer wichtigen Falles stünden und dass dieser Carl Mørck einer der genialsten Köpfe wäre, die Ihnen je begegnet seien.«
    Gordon verzog den Mund. »Meinen Sie das ernst?«
    »Ja. Und vergessen Sie nicht: ›einer der genialsten Köpfe, die mir je begegnet sind‹. Im Wortlaut, bitte. Und anschließend rufen Sie Ministerialdirektor Eriksen an und bitten ihn, etwas länger im Büro zu bleiben. Wir würden gern gleich noch einmal mit ihm sprechen.«
    »Warum das? Wir sehen ihn doch am Montag.«
    »Weil ich das untrügliche Gefühl habe, dass der Mann weitaus mehr weiß, als er zugeben will, und dass er vermutlich bereits dabei ist, sich Erklärungen zurechtzulegen, warum die beiden Dienstreisen nicht zu einer zusammengefasst werden konnten.«
    »Weißt du, ob die Kriminaltechniker rund um das Erdloch in Kregme etwas gefunden haben?«, fragte Carl Tomas Laursen.
    Der wischte sich erst einmal die Hände an der Schürze ab. Ein jammervoller Anblick: der ehemals beste Polizeitechniker des Landes mit Fettflecken und Resten von Remoulade auf der Schürze.
    »Die haben sogar ziemlich viel gefunden. Haare. Haut. Fasern. Fingernägel.«
    »Also massenhaft DNA?«
    Laursen nickte. »In ein paar Tagen bekommst du Bescheid, ob die mit der DNA übereinstimmt, die sie in William Starks Haus eingesammelt haben.«
    »Das wird sie, den Bescheid brauche ich nicht abzuwarten. Allein zu wissen, dass in der Grube die Leiche eines Menschen gelegen hat, genügt mir. Ich bin ganz sicher, dass es der ist, nach dem wir suchen.«
    »Ja, bloß schade, dass die Leiche jetzt weg ist«, stimmte ihm Laursen zu. »Weißt du, wo sie abgeblieben sein könnte?«
    »Nein. Und mein Gefühl sagt mir, dass wir das auch nicht herausfinden werden. Man vergräbt keine Leiche und gräbt sie dann wieder aus, um sie anschließend an einem anderen Ort zu verbuddeln. Wenn du mich fragst, haben sie sie diesmal gründlich entsorgt – versenkt, verbrannt, in Säure aufgelöst, was auch immer.«
    »Da hast du sicher recht, es wäre nicht das erste Mal.«
    Laursen wischte sich die Hände erneut ab, dann begann er, den Teigklumpen auf dem Tisch vor sich zu kneten. Sein ganz großer Erfolg neuerdings, sozusagen der letzte Schrei: morgens frisch gebackene Brötchen. Ja, Laursen tat wirklich einiges für das Überleben der Präsidiumskantine.
    »Noch eins, Tomas. Ich weiß eine Menge über Bjørns Vergangenheit im Irak, und ich habe das Gefühl, dass du noch einiges ergänzen könntest. Stimmt das?«
    Laursen unterbrach seine Arbeit. »Ich denke, das solltest du ihn selbst fragen, Carl. Das steht mir nicht zu.«
    »Du weißt also etwas?«
    »Das kannst du interpretieren, wie du willst.«
    »Er war dort inhaftiert, weißt du, wann und warum?«
    »Ich bin da nicht der richtige Ansprechpartner, Carl.«
    »Kannst du mir nicht zumindest sagen, wann? Direkt vor Saddam Husseins Sturz?«
    Er wiegte nachdenklich den Kopf.
    »Also kurz vorher.«
    Keine Antwort.
    »Ein Jahr?«
    Laursen warf den Teigklumpen auf den Tisch. »Stopp, Carl. Für so etwas sind wir zu gute Freunde, oder?«
    Carl nickte und ließ ihn in Frieden. Aber in ihm drin sah es alles andere als friedlich aus.
    Im Augenblick hockte Assad unten und verhörte einen Mann.
    Assad, der kleine Charmebolzen des Sonderdezernats Q, kein ausgebildeter Polizist, sondern nur von Lars Bjørns Gnaden eingestellt – darauf deutete

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