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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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Staatssekretär gesagt haben, aber Eriksen habe wirklich hundsmiserabel ausgesehen, weshalb sie sich darauf geeinigt hätten, dass er sich auf der Stelle krankmelde. Um ein Disziplinarverfahren komme er aber nicht herum. Mehr könne er im Augenblick nicht sagen.«
    »Okay.« Carl suchte die Hausnummern ab. Nur noch ein paar Grundstücke weiter. »Tja, Assad, wollen wir die Geschichte glauben? Meinst du, es ist tatsächlich denkbar, dass Starks Machenschaften Eriksen dermaßen schockiert haben, wie er behauptet? Vor allem: Können wir überhaupt sicher sein, dass Stark etwas Ungesetzliches getan hat?«
    Assad nickte gedankenverloren. Er wirkte seltsam zerstreut.
    Für jemanden, der im Rønneholtpark lebte, war das Haus in Ballerup vielleicht gar nicht so bescheiden. Doch seine Lage am Ende der Straße war wirklich mehr als trostlos. Bäume gab es zwar genug, aber sie konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Ringstraße 4 in direkter Nachbarschaft lag. Nicht, dass man den Verkehr besonders laut hörte, aber man roch ihn. Da wollte Carl dann doch lieber bei sich draußen wohnen bleiben, zwar in einem Reihenhaus-Betonkasten, aber immerhin im Grünen und umgeben von Menschen, die ihm ans Herz gewachsen waren.
    Eriksens Frau öffnete ihnen. Sie signalisierte den beiden unmissverständlich, dass sie zwar kurz hereinkommen dürften,dass sie aber anderes zu tun habe, als ihre Fragen zu beantworten. Weder bat sie ihre Besucher, Platz zu nehmen, noch bot sie ihnen etwas an.
    »Das war aber Pech«, sagte Carl und deutete auf die Plastikplane, mit der die Fensterpartie im Wohnzimmer verhängt war.
    »Oh, als Pech würde ich das nun nicht unbedingt bezeichnen. Vorgestern wurden wir überfallen. Die haben die Scheibe eingeworfen und dann auf uns losgedroschen. Aber ich habe ihnen eins mit dem Bügeleisen übergezogen.«
    Carl runzelte die Stirn. »Aha, der Einbruch wurde aber nicht angezeigt, oder täusche ich mich?«
    »Nein. Ich wollte die Polizei holen, aber mein Mann war dagegen.«
    »Hm. Sonderbar. Was ist denn genau passiert, haben die etwas mitgenommen?«
    »Ich sagte doch gerade, dass ich sie mit dem Bügeleisen in die Flucht geschlagen habe.«
    »Dann wissen Sie also nicht, ob das ein Raubüberfall werden sollte?«, fragte Assad.
    »Ich weiß gar nichts. Fragen Sie meinen Mann«, entgegnete sie und lachte plötzlich völlig unmotiviert auf.
    »Haben Sie denn eine Ahnung, wo sich Ihr Mann derzeit aufhalten könnte?« Carl ließ den Blick durch den Raum schweifen. Gab es irgendwelche Anzeichen, dass der Mann zu Hause war, sich jedoch nicht zeigen wollte?
    »Nein. Aber nachdem er heute einfach seinen Job gekündigt hat, gehe ich davon aus, dass er sich verdrückt hat.«
    Hier meldete sich Assad zu Wort. »Entschuldigen Sie, meine Dame, aber ist er Ihnen denn völlig gleichgültig?«
    »Er ist mein Mann und der Vater meiner Kinder, völlig gleichgültig ist man sich dann wohl nicht.«
    »Also ist er Ihnen gleichgültig?«
    Die Schlussfolgerung schien sie zu verblüffen, aber schließlich lächelte sie doch. Bestimmt war sie einmal hübsch gewesen,aber inzwischen waren die Zähne zu gelb und die Haare auf der Oberlippe zu dicht geworden.
    »Wissen Sie, ob Ihr Mann Probleme hatte?«, fragte Carl.
    »Ja, davon gehe ich aus. Ansonsten hätte er doch neulich nicht in aller Herrgottsfrühe geifernd am Flughafen auf Teis Snap gewartet.«
    »Äh – Teis Snap?«
    Sie stemmte die Hände in die Seiten. »Ja, Teis Snap. Haben Sie nie in der Zeitung über ihn gelesen?« Sie lachte. »Na egal, da haben Sie nichts verpasst. Er war ein Schulfreund meines Mannes. Das heißt, Freund ist vielleicht zu viel gesagt. Jedenfalls hat er meinem Mann diese Flausen in den Kopf gesetzt.«
    »Was für Flausen?«
    »Aktien. René hatte einen Haufen Aktien von Teis Snaps Bank, der Karrebæk-Bank. Sagen Sie mal, haben Sie ihn nicht gescheit überprüft? Was sind Sie denn für Polizisten?«
    Carl sah Assad an, aber der zuckte die Achseln.
    »Über welchen Betrag sprechen wir?«, fragte er.
    »Keine Ahnung. So diskret war René dann immerhin doch. Er saß übrigens auch im Aufsichtsrat der Bank.«
    »Könnte es sein, dass er zu seinem Freund gefahren ist, diesem … wie hieß er noch mal …?« Assad blätterte in seinen Papieren. »Diesem Snaps.«
    »Snap. Teis Snap. Keine Ahnung. Nein, ich denke, er ist eher in irgendeinem Hotel, der Lump. Wo er von mir aus auch herzlich gerne bleiben kann.«
    Lump? Na, da machte ja jemand ziemlich unverblümt klar,

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