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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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völlig falsche Proportionen.
    Marco wischte sich die Tränen ab und bemühte sich, ihnen seine Situation zu erklären. Aber offenkundig verstanden dieFrauen nur so viel, dass es um mehrere Osteuropäer ging, die draußen laut rufend vorbeiliefen. Als sie dies hörten, wurden sie unruhig und zogen sich flüsternd in eine Ecke zurück.
    Schließlich verkündete die, die ihn gerade noch getröstet hatte: »Hier kannst du nicht bleiben. In zwei Stunden kommt ein Mann und holt das Geld ab, der darf dich hier nicht finden. Sonst kriegen wir alle Probleme, du und wir.«
    »Du bekommst jetzt etwas zu essen und kannst dich auch waschen«, ergänzte die Dritte, »aber dann musst du gehen. Du kannst durch die Hintertür raus, wir bringen dich über den Hof und durch das Nachbarhaus bis zur Willemoesgade. Ab dort musst du alleine klarkommen.«
    Marco fragte, ob sie ihm nicht ein Taxi rufen könnten, aber das wollten sie nicht. Ihr Zuhälter kontrollierte jeden Tag ihre Handys. Der würde glauben, dass sie außerhalb der Arbeitszeit unerlaubt Geschäfte machten. Denn wer sonst außer einem Kunden brauchte ein Taxi?
    Marco verspürte Mitleid mit ihnen. Es waren erwachsene Frauen, die offenbar ohne Familie hier lebten und ebenfalls ihren Peiniger hatten. Warum hauten sie nicht einfach ab, so wie er? Es wollte Marco nicht in den Kopf.
    Die Frauen hielten, was sie versprochen hatten, führten Marco durch den Hof, die Hintertreppe des gegenüberliegenden Hauses hinauf in den zweiten Stock, wo ein alter Kunde von ihnen wohnte, der sie durch seine Wohnung hindurch ins vordere Treppenhaus gehen ließ.
    »Beim nächsten Mal bekommst du eine Spezialbehandlung, Benny.«
    Damit schien er zufrieden zu sein.
    Marco kannte die Willemoesgade. Hier hatte er einmal ein Geschäft nach dem anderen abgeklappert, ohne einen Job zu bekommen. Unwahrscheinlich, dass die Ladeninhaber ihn wiedererkennen würden. Nur oben an der Ecke gab es einen Supermarkt,der ständig neue Aushilfen beschäftigte, und bei denen wusste man nie, woher sie kamen und was das für Typen waren. Deshalb wechselte Marco die Straßenseite und ging zielstrebig weiter in Richtung Østerbrogade.
    In dieser Gegend musste er höllisch aufpassen, hier hatten seine Verfolger leichtes Spiel. Am besten versuchte er, ein Taxi zu ergattern, das ihn direkt zum Grenzbahnhof Kastrup brachte, von wo die Züge nach Schweden abfuhren. Er tastete in seiner Hosentasche nach dem Geld aus Samuels Plastiktüte. Es waren knapp fünftausend Kronen übrig. Das sollte noch eine Weile reichen. Bald war Sommer, das Wetter war mild, da konnte er unter freiem Himmel schlafen. Und oben in Dalarna oder Jämtland würde er sicher eine verlassene Hütte finden oder ein leer stehendes Sommerhaus. Ein bisschen ärgerte er sich wegen des Geldes, das immer noch hinter der Fußleiste bei Eivind und Kay versteckt lag. Nun musste er wieder von vorn anfangen, und wer sagte ihm, dass er noch mal so viel Glück haben würde?
    Da die Taxen, die vorbeifuhren, alle besetzt waren, beschloss Marco, es an einem der Taxistände am Sortedams-See oder am Trianglen-Platz zu versuchen.
    Aber so weit kam er nicht.
    Ein Stück die Straße hinunter sah er plötzlich Chris’ Lieferwagen schräg auf dem Bürgersteig parken. Vermutlich hatten die Balten Zola nach Eivinds Anruf um Verstärkung gebeten, die sofort angerückt und ausgeschwärmt war. Und jetzt wartete der Wagen auf seine Ladung, egal, ob tot oder lebendig.
    Marco wurde es innerlich kalt. Sein Standort war denkbar ungünstig. Den Sortedam Dossering konnte er nicht hinunterrennen, denn wenn ihm dort jemand den Weg abschnitt, gab es zu der einen Seite so gut wie keine Nebenstraßen, und auf der anderen war der See. Nein, entweder er lief zurück zum Lille Triangle oder er wartete hier, wo er war, auf ein freies Taxi.
    Den Lieferwagen, dieses Symbol allen Übels, ließ er nicht aus den Augen. Wie oft hatten sie hinten auf der Ladeflächegehockt und waren wie Schlachtvieh in die Ausweglosigkeit gekarrt worden? Wie oft hatte er erschöpft dagelegen und gehofft, die Fahrt würde nie enden? Aber sie hatte immer ein Ende, jeden Abend wieder waren sie in ihrem Gefängnis in Kregme angekommen. Schlafen, essen und am nächsten Morgen erneut los. Oh, wie er diesen Lieferwagen hasste!
    Plötzlich stutzte Marco. War das nicht sein Vater, der da hinter dem Wagen aus dem Geschäft kam? Und Zola, der ihm auf dem Fuß folgte? Suchte der inzwischen sogar persönlich nach ihm?
    Marco zog sich

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