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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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handelt es sich?«
    »Darüber sprechen wir morgen. Es ist nichts Besonderes.«
    Der Afrikaner reichte ihm die Hand, aber René hatte ein ungutes Gefühl und ignorierte sie. Stattdessen ging er zur Terrassentür, bedankte sich noch mal, und ja, morgen um zehn würde er wiederkommen.
    Er bekam noch nicht einmal die Klinke zu fassen, da stand der Afrikaner schon hinter ihm und versetzte ihm einen Handkantenschlag gegen den Hals.
    René sank auf der Stelle röchelnd in die Knie.
    »Sie gehen nirgendwohin, denn ich vertraue Ihnen nicht«, zischte der Schwarze. »Also los, warum sind Sie hier?«
    René versuchte es, aber er konnte nicht sprechen. Seine Halsmuskulatur war wie gelähmt, ebenso der rechte Arm.
    Als der Afrikaner Anstalten machte, aufs Neue zuzuschlagen, wedelte René leicht mit der linken Hand. Einen Augenblick, gleich geht es wieder, sollte das signalisieren.
    Und als er spürte, wie die rechte Schulter heiß wurde und das Blut wieder in den Arm strömte, riss er den Hammer hervor und schmetterte ihn gegen das Knie des Afrikaners. Es waren völlig ungeahnte Kräfte, die die Panik in seinem büroschlaffen und wahrlich nicht mehr ganz jungen Körper freisetzte.
    René hatte damit gerechnet, dass sein Gegner gequält aufschreien würde. Aber obwohl das Bein des Mannes zur Seite wegdrehte und der wahnsinnige Schmerz sich in seinen Augen spiegelte, kam kein Ton über seine Lippen.
    Und genauso lautlos fiel er jetzt über René her und packte dessen Hals. René schaffte es, den Hammer noch einmal zu heben und sich mit einem wuchtigen Schlag gegen die Hand, die ihn würgte, zu befreien. Als der Afrikaner aufsprang, blutete seine Hand, doch noch immer verbiss er sich den Schmerz.
    Ihre Blicke gingen gleichzeitig zu den Speeren an der Wand. Aber während René sich erst mühsam aufrappeln musste, war der Afrikaner schon auf den Beinen und humpelte zu dem Waffenarsenal.
    Er hatte trotz seiner Verletzungen etwas unheimlich Geschmeidiges. Und er strahlte eine fast übernatürliche Energie und eine Gnadenlosigkeit ohnegleichen aus. Da ging René schlagartig auf, wer sein Gegner war. Das war einer von denen, über die Teis Snap geredet hatte, ein Kindersoldat.
    Diesen Kampf konnte er nicht gewinnen. Und in dem Moment, in dem ihm das bewusst wurde, passierte etwas Merkwürdiges mit ihm: Alles fiel von ihm ab, und er hörte auf, sich an das Leben zu klammern. Kühl, sachlich und distanziert beobachtete er, wie sein Gegner nach dem Speer griff und ihn von der Wand riss.
    »Woher kommen Sie, und was wollen Sie?«, fragte der Afrikaner, während er die Speerspitze auf René richtete, der nur zwei Meter entfernt stand.
    »Ich war in Karrebæksminde und habe gesehen, was Sie mit Teis Snap und seiner Frau gemacht haben. Ich war es, der die Polizei gerufen und ihr geraten hat, hier nachzuschauen. Aber da ich natürlich nicht sicher sein konnte, ob ich richtig lag, wollte ich der Polizei zuvorkommen und Brage-Schmidt warnen, falls sich herausstellen sollte, dass ich unrecht hatte.«
    Da lächelte sein Gegenüber sonderbar künstlich. »Was erzählen Sie da für einen Scheiß?«
    René schüttelte den Kopf. »Sie haben recht. Ich kam hierher, um ihn selbst zu töten. Sind Sie einer der Kindersoldaten, von denen mir Teis Snap erzählt hat?«
    »Nein, ich bin Boy.«
    »Dann adieu, Boy«, sagte René, schwang den Hammer über den Kopf und schlug zu, wobei er gleichzeitig einen Satz zur Seite machte.
    Der Speer traf ihn trotzdem, er bohrte sich durch die Handfläche seiner linken Hand und trat an deren Rücken wieder aus.
    Merkwürdigerweise tat es gar nicht weh – bis René den Schaft packte und den Speer aus der Wunde zog.
    Und obwohl sein Arm nun förmlich vor Schmerz explodierte, bewegte er sich sofort rückwärts zu dem Glasschrank mit den Messern. Keine Sekunde ließ er dabei den Afrikaner aus den Augen, der sich bückte, den Hammer aufhob und ganz langsam auf René zuhumpelte. René fixierte den Kehlkopf des Kerls.
    Dieser hätte ihm den Hammer ohne Weiteres an den Kopf schleudern können, aber das war offensichtlich nicht das, was er im Sinn hatte: Er wollte seinem Opfer ganz nahe sein, wenn er es tötete.
    René knallte seinen Ellbogen in das Vitrinenglas und riss ein Messer heraus, das sich in Länge und Gewicht mit dem Hammer messen konnte.
    Dennoch wich er bis an die Wand zurück, denn das Messer in der Hand zu halten und es so zu gebrauchen, wie er es tun müsste, waren dann doch zwei unterschiedliche Dinge.
    In dem

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