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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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rief er, als die beiden an seiner Tür vorbeigingen. »Haben Sie die Kutsche bald in die Garage manövriert?«
    Rose schickte einen frostigen Blick in sein Büro, bevor sie seine Tür mit einem lauten Knall ins Schloss warf.
    Carl runzelte die Stirn. Sollte dieses magere Gespenst, das noch kaum trocken war hinter den Löffeln, am Ende doch bei Rose gepunktet haben?
    Er richtete den Blick auf den Bildschirm und begann, das Resümee seiner Dienstreise nach Rotterdam zu verfassen. Das war nicht leicht. Denn das Englisch der Polizisten, die sich mit den Druckluftnagler-Morden in Schiedam befassten, war erstaunlich schlecht gewesen, verglichen mit den Sprachkenntnissen der Holländer, die ihm sonst so untergekommen waren.
    Zwei Seiten bekam er hin, aber das war zu wenig. Verdammt, warum fiel es ihm nur so schwer, bei der Sache zu bleiben? Vielleicht half es ja, wenn er sich die Unterlagen zu dem Treffen zuschicken ließ? Irgendwer im Präsidium würde doch wohl Texte aus dieser spröden Sprache übersetzen können.
    Er schüttelte den Kopf.
    Natürlich würde das nicht helfen. Um einigermaßen Seelenfrieden zu finden, gab es nur einen gangbaren Weg. Der Vorhang über dem Mona-Drama musste sich zum zweiten Akt heben. Und dieser zweite Akt musste eben konstruktiver sein als der erste.
    Er gab Monas Arbeitsnummer ein, aber natürlich nahm nicht sie ab. In einem Anfall von Konzeptentwicklungsdrang hatte sich Mona vor ein paar Monaten einer Praxisgemeinschaft angeschlossen. Blöderweise war damit der kleine Haken verbunden, dass man bei jedem Anruf erst mal die Tante von der Rezeption an der Strippe hatte. Und leider schien die sich als ebenso kompetente Psychologin zu betrachten wie die, die in den Räumen hinter ihr arbeiteten.
    »Nein, Mona Ibsen ist bedauerlicherweise nicht zu sprechen.Sie hat einen Patienten. Nun ja, also Patient ist er vielleicht nicht, aber Tatsache ist, dass an der Tür steht, es sei besetzt.«
    Tatsache, Tatsache – na, die Kuh würde er Tatsachen lehren, wenn er das nächste Mal bei ihr am Empfangstresen lehnte.
    Tatsache! Kaum hatte er aufgelegt, überfiel ihn das mulmige Gefühl, dass Mona womöglich ganz andere Gründe gehabt haben mochte, ihm den Laufpass zu geben.
    War es wirklich denkbar, dass Mona was mit einem anderen Mann gehabt hatte, während Carl straßauf, straßab gerannt war, um einen Trauring zu finden? Waren ihm die Anzeichen dafür vielleicht bloß nicht aufgefallen?
    Nein, so war Mona nicht. Hätte sie einen anderen kennengelernt, dann hätte sie ihm das ohne Umschweife gesagt.
    Dennoch beschlich ihn das hässliche Gefühl, getäuscht worden zu sein. Das hatte er bisher nur einmal empfunden, damals, er war gerade zwölf Jahre alt. An einem heißen Sommertag hatte er Lise am Schwimmbeckenrand beobachtet, wie sie im ausgeschnittenen Badeanzug posierte. Da war sie auf einmal Lichtjahre von ihm entfernt gewesen. Seit Kindertagen waren sie dickste Freunde gewesen und inzwischen ein verlegenes Fast-Liebespaar – aber dort im Schwimmbad war ihr Lächeln mit einem Mal ganz offen auf andere gerichtet gewesen. Als sie ihn endlich entdeckt hatte, änderte sich ihr Lächeln. Binnen einer Sekunde war sie eine Frau geworden, während er noch immer im Körper des Zwölfjährigen feststeckte, gedemütigt und einsam.
    Er hatte mindestens zehn Jahre gebraucht, um sich von diesem Gefühl der Einsamkeit zu befreien – und jetzt war genau dieses Gefühl wieder da. Aufs Abstellgleis abgeschoben, sich selbst überlassen. Das war keine Eifersucht, es war etwas Tieferes und sehr viel Schmerzlicheres.
    Teufel auch, sagte er sich, du bist ja von Mona abhängig. Wie konnte dir das passieren?

13
    Roses feste Schritte im Gang waren nicht zu überhören, und Carl machte sich auf das Schlimmste gefasst. Jetzt bekam er gleich die Quittung für gestern. Warum hatte er auch ihren Vater ins Spiel bringen müssen?, fragte er sich zum x-ten Mal. Er wusste doch, dass er damit einen wunden Punkt traf.
    »Ganz ruhig, Carl. Ich habe heute Morgen länger mit Allah geredet. Der Tag wird gut«, meinte Assad.
    Unglaublich, wie dieser Mann es schaffte, gleichzeitig den Kontakt zu Gott und zu gewöhnlichen Sterblichen zu halten.
    »Kommt mal her, ihr zwei!« Rose wirkte putzmunter, und ihre Augen funkelten. Sie schien ganz sie selbst. »Ich hab eine kleine Überraschung für euch.«
    Sie hatte offenbar schon mit Protest gerechnet, denn sie machte auf dem Absatz kehrt. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als ihr zu

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