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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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lassen. Genau genommen, wissen wir doch nicht mal, ob er an dem Tag, als er aus Afrika zurückkehrte, nicht doch nach Hause gefahren ist. Sind Malene Kristoffersens Aktivitäten vor und nach Starks Verschwinden gründlich beleuchtet worden? Wisst ihr das?«
    Assad fummelte an der Schreibtischkante herum, er war offenkundig gerade sehr weit weg mit seinen Gedanken. Deshalb antwortete Rose.
    »Das Haus wurde gründlich auf den Kopf gestellt. Die waren sogar mit Hunden dort: keine Anzeichen von frischen Grabungsarbeiten im Garten oder irgendwelchen kurzfristig vorgenommenen Reparaturen im Haus. Also, falls seine Leiche dort draußen lag und möglicherweise immer noch liegt, dann ist denen vor zweieinhalb Jahren wirklich was durch die Lappen gegangen.«
    »Also, ich finde ja«, schaltete sich Assad wieder ein, »dass Malene von einem lebenden William Stark mehr gehabt hätte als von einem toten – es sei denn, er hatte zehn Millionen in einem Schuhkarton geparkt, die Malene sich hätte unter den Nagel reißen können. Nein, für mich geht es hier um etwas ganz anderes. Es geht um einen Mann, der sich mehrere Tage lang in Afrika aufhalten sollte und der stattdessen seinen Rückflug nach Dänemark vorverlegt. Warum? Gab es da etwas, das er verkaufen sollte? War er in irgendeinen illegalen Diamantenhandel verwickelt und sollte zu Hause jemanden treffen, der ihn dann um die Ecke gebracht hat? Oder war es ein Unfall? Ging es ihm schlecht, und er fiel in den See vor seiner Haustür? Was ich nicht glaube, denn der wurde gründlich durchsucht.« Er schüttelte den Kopf. »Zu viele Möglichkeiten, finde ich. Aber die entscheidende Frage ist doch wohl: Was passierte, nachdem er den Flughafen verlassen hat? Da müssen wir einhaken.«
    Carl nickte. »Rose, wenn du nächstes Mal mit Malene sprichst, bin ich dabei, klar? Und bis dahin überprüfst du ihren Hintergrund. Sprich mit ihren Kollegen. Sprich mit den Leutenim Krankenhaus, in dem Tilde lag, als Stark verschwand. Wie äußern die sich über Malene? Und wie über Stark?«
    Dann wandte er sich an Assad. »Und du, Assad, gehst die Überweisungsbelege durch. Lässt sich vielleicht feststellen, dass den Terminen, an denen die Danske Bank in Starks Auftrag große Beträge überwiesen hat, immer unmittelbar irgendwelche Straftaten vorausgingen? Dinge, die niemand je mit ihm in Verbindung gebracht hat? Ich denke an alles Mögliche: Drogen, Raub, Schmuggel.«
    »Sonst noch irgendwelche Kleinigkeiten, bei denen wir behilflich sein können?«, fragte Rose. »Sollen wir nicht auch gleich den Mord an Kennedy checken oder die Quadratur des Kreises, wenn wir schon mal dabei sind?«
    Assad grinste und stieß Rose einen Ellbogen in die Seite. Carl seufzte.
    »Doch, ja, da ist noch etwas, was ich sagen wollte, bevor ich nach Bellahøj rausfahre und mit den Kollegen spreche, die den Einbruch in Starks Haus damals untersucht haben.«
    Rose sah ihn resigniert an.
    »Liebe Freunde. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass ihr da ein echt faules Ei zu fassen bekommen habt. Glückwunsch, habt ihr gut gemacht.«
    Man hätte eine Stecknadel zu Boden fallen hören können.
    »Die Klapperschlange« hatten sie Vizekriminalkommissar Hansen immer genannt. Und er machte seinem Namen immer noch alle Ehre: Er empfing Carl mit stechendem Blick und ohne jede Wiedersehensfreude. Auch das charakteristische Zischgeräusch aus seinem Mund ließ nicht lange auf sich warten. Vor Urzeiten waren sie zwei Wochen lang zusammen Streife gefahren, und das waren zwei Wochen zu viel gewesen.
    Heute schickte Hansen selbst Streifenwagen los – wenn Rowdys den Lack teurer Autors zerkratzt oder Einbrecher fette Beute in einer der umliegenden Villen gemacht hatten. Als ergiebigenBeutezug konnte man den Einbruch bei Stark zwar nicht gerade bezeichnen, aber da das Haus im Zusammenhang mit anderen Ermittlungen versiegelt worden war, hatte er Anweisung gehabt, gründlich vorzugehen. Falls es Indizien für eine Verbindung zwischen dem Einbruch und Starks Verschwinden gab, mussten diese sich einwandfrei nachweisen lassen.
    »Warum hast du nicht einfach angerufen?«, fragte Hansen, ohne die Augen von dem Bericht zu heben, den er gerade las.
    »Hätte ich gewusst, dass du mit dem Fall zu tun hattest, hätte ich ein Telegramm geschickt.«
    Die mikroskopische Andeutung eines Lächelns zeigte sich in Hansens Mundwinkeln. »Hast du denn den Bericht nicht gelesen? Den hab ich ge- und unterschrieben!«
    »Es gibt so viele nette Menschen, die

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