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Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition)

Titel: Erwartung: Der Marco-Effekt Der fünfte Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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Hansen heißen. Wie konnte ich da sofort dich als Verfasser in Verdacht haben?«
    Die Klapperschlange sah auf. »Immer noch der alte Charmeur, wie?«
    »Spaß beiseite, Hansen. Ich habe hier den Bericht von der ersten Durchsuchung des Hauses unmittelbar nach Starks Verschwinden. Und wenn ich den mit deinem vergleiche, fällt sofort auf, dass nach dem Einbruch gar nichts fehlt. Seltsam, oder? Mal ehrlich, wie gründlich seid ihr gewesen, als ihr das Haus nach dem Einbruch untersucht habt? Fehlte nicht doch irgendwas? Ein Schuhkarton, ein Zettel an der Pinnwand oder ein Korb im Schuppen?«
    »Wie du sehen kannst, hatte ich mir erlaubt, einen Kollegen vom Präsidium mitzunehmen, der schon beim ersten Mal dabei war. Wir sind zusammen mit Malene Kristoffersen durchs Haus gegangen – und zwar recht gründlich, würde ich sagen. Wir waren auf dem Dachboden, haben sämtliche Schubladen durchforstet, wir waren im Garten, im Keller, und es fehlte nichts. Die Einbrecher hätten richtig teure Lautsprecher, versilbertes Besteck und einen Motorrasenmäher mitgehen lassen können. Aber Fehlanzeige – alles noch da.«
    »Fingerabdrücke?«
    »Keine.«
    »Also Profis?«
    »Ja, davon gehen wir aus. Das steht auch im Bericht.« Das Letzte kam ziemlich trocken. »Leider nützt uns die Täterbeschreibung der Nachbarin nichts. Viel zu schwammig. Einer der Männer sei etwas dunkler gewesen als die anderen, sagte sie, aber nicht so dunkelhäutig wie Afrikaner oder Pakistaner, und auch nicht so wie die aus der Türkei oder aus dem Nahen Osten. Völlig nichtssagend also, die Aussage.«
    Okay, das hatte die Nachbarin also Hansen erzählt. Die Frage war, ob er, Carl, ihr etwas Genaueres entlocken konnte.
    »Und welche Schlussfolgerung habt ihr gezogen? Zu Art und Ursache des Einbruchs? Mir ist so, als könnte ich dazu nichts finden.«
    »Ich schreibe nur Fakten auf, Carl. Wir können nicht alle Märchenerzähler sein wie du.«
    »Im Moment schreibst du ja nicht, sondern du sprichst. Welchen Schluss ziehst du also, Hansen? Ich brauche die Aussage eines Einbruchsexperten.«
    Hansen richtete sich etwas auf und stopfte sich das hellblaue Hemd in die Hose. Es fiel ihm ganz offensichtlich nicht leicht, Komplimente anzunehmen.
    »Entweder waren das Leute, die in der Zeitung von Starks Verschwinden gelesen hatten und das Haus deshalb leer wähnten. Einbrüche solcher Art sind ja inzwischen an der Tagesordnung. Man denke nur an die ganzen Todesanzeigen, die in Großbuchstaben verkünden, wann die Angehörigen nicht zu Hause sind. Oder an die Idioten, die auf Facebook rumprahlen, wohin sie wann und wie lange verreisen. Tja, und kaum sind sie weg, wird ihnen die Bude ausgeräumt.«
    »Oder?«
    »Oder es waren Leute, die nach etwas Bestimmtem gesucht haben. Ehrlich gesagt, glaube ich eher an diese letzte Variante.«
    »Warum?«
    »Weil sich die Einbrecher, die eine ganze Stunde dort waren, ausschließlich auf spezielle Stellen im Haus konzentriert haben. Beinahe so, als wären sie früher schon einmal da gewesen.«
    »Warum glaubst du das?«
    »Mein lieber Carl, weil die Typen die Schubladen sonst einfach ausgekippt und auch alles Mögliche andere einfach auf den Fußboden geschmissen hätten. Doch sie gingen zielgerichtet vor. Schlitzten Matratzen auf und rückten Möbelstücke von der Wand ab, um nachzusehen, ob auf der Rückseite etwas stand oder angebracht war. Da denkt man doch unwillkürlich, dass die schon etwas über das Haus gewusst haben müssen.«
    Genau das hatte Carl hören wollen. Also bedankte er sich und verließ Hansens Büro. Als Nächstes hatte er Starks Nachbarin auf die Liste. Die Beschreibung der Täter wollte er von ihr persönlich hören.
    Aber so weit kam er nicht.
    Als er in den Wachraum trat, um noch kurz einen früheren Kollegen hinter dem Tresen zu begrüßen, fiel sein Blick auf einen Jungen in der Nähe der Tür.
    In diese Augen hatte Carl schon einmal geschaut, das wusste er sofort.
    Das gibt’s doch gar nicht, konnte er gerade noch denken, da rannte der Junge wie von der Tarantel gestochen zur Tür und verschwand, ohne sich um die Rufe des Wachhabenden zu kümmern.
    Carl stürmte hinterher und sah gerade noch, wie der Junge am Ende des Gebäudes über den Zaun sprang und in Richtung Hulgårdsvej verschwand.
    »Stehen bleiben!«, rief er ihm nach. Natürlich vergeblich.
    »Wer war das?«, fragte er den Wachhabenden.
    Der reichte ihm achselzuckend die Versichertenkarte.
    »Søren Smith, steht da.«
    Carl legte den Kopf

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