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Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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nämlich dass Merkur in seinem Inneren tatsächlich der Erde gleicht. Da ist es dicht und da gibt’s einen
festen Kern, aber eine wunderbare belebte Erde werden, das hat er nicht geschafft. Pech gehabt.

    Jetzt ist aber Lucas dran, die Venus.
    »Ja, liebe Venus, und jetzt wird nicht gekichert, sondern zugehört. Man dachte lange, dass es bei dir so ähnlich ist wie bei uns. Weil du nicht so nahe an der Sonne bist wie der kleine Merkur, aber auch nicht so weit weg. Du bist übrigens auch ein Felsenplanet. Und da dachte man, auf dir können Venusianer und Venusianerinnen leben, na ja, und was die da miteinander machen…« Der Prof grinst im Laufen und wedelt mit den Armen. »Planeten, es darf gekichert werden, aber nur kurz!«
    Natürlich kichern wir, aber nicht so kurz…
    »Na schön, ich merke schon, ihr wisst Bescheid. Drum nannte man auch den Planeten Venus den Planet der Liebe,
was ja nun wirklich was Schönes ist!«, ruft der Prof. »Habt ihr euch jetzt ausgekichert?«
    Alle Planeten nicken, nur hinter der Zahnspange von Venus hockt immer noch ein Kichern… das merke ich genau.
    »Es war nur so, Venus, dass man von deiner Oberfläche überhaupt nichts hat sehen können. Weil du von einer total undurchsichtigen Atmosphäre umzogen bist. So konnte man also bloß spekulieren«, erzählt der Prof und läuft. Laufen kann er gut, wir aber auch!
    »Und erst als man Tausende von Jahren später Sonden zu dir hochgeschickt hat, das sind wie so kleine Raketen ohne Menschen drin natürlich, die schießt man hoch zu den Planeten und dort können sie sogar landen, toll ist das, aber die tollen Sonden sind jetzt nicht unser Thema. Die haben auf dir, Venus, Fürchterliches festgestellt. Nämlich, du hast eine Oberflächentemperatur von 450 Grad. Da kann kein Mensch leben, denn wenn wir zum Beispiel 42 Grad Fieber haben, dann wird’s für uns schon gefährlich. Also, nix ist mit Venusianern und Venusianerinnen. Das kommt daher, dass es auf dir einfach nie geregnet hat. Das ganze Kohlendioxid ist in deiner Atmosphäre hängen geblieben und konnte damit auch nicht ausgewaschen werden. Das heißt, deine Atmosphäre besteht praktisch nur aus Kohlendioxid und deswegen kommt das Sonnenlicht zwar rein, erwärmt deine Oberfläche, kommt
aber nicht mehr raus, bleibt da hängen. Ufff, das war jetzt aber ausführlich, kommt ihr noch mit?«

    Wie meint er das jetzt? Unsere Füße oder unseren Kopf? Wir sind tatsächlich langsamer geworden, er auch. Nur Merkur Celia rennt noch immer vergnügt ihr Osterei ums Tor herum, und wenn wir nicht aufpassen, dann rennt sie bestimmt bald weg, um einen Hund zu treffen…
    »Verschnaufpause für die Planeten«, schnauft der Prof und wischt sich die haarlose Stirn. Wir setzen uns auf den harten
Boden, Beine weit ausgestreckt. Nur Venus-Lucas macht noch ein paar Sprünge und Kicker in Richtung Sonnentor. Ich glaube, er ist froh, dass er so gruselig heiß ist und auf keinen Fall auf ihm Venusianer rummachen können, worüber wir doch bloß wieder kichern müssten.
    Lisa darf jetzt natürlich ganz nah neben dem Prof sitzen, das ist klar. Sie ist ja Mars, und der steht hinter der Erde, der Sporttasche. Vorher Venus, dann unsere Erde, dann Mars, alles klar.
    Lisas Füße sind sicher genau so müde wie meine, die von Tim sowieso, aber ihr Kopf nicht. Sie wedelt mit ihrem Heft.
    »Ja, lieber Mars, dann zück mal deinen Bleistift«, lächelt der Prof und putzt seine Brille, die ist schweißfeucht. »Soll ich dir etwas diktieren?«
    »Ich bitte drum!«, sagt Lisa und schlägt ihr Heft auf.
    »Na schön, wenn du es so haben willst.« Der Prof legt los.
    »Als Erstes schenke ich dir ein schönes Wort. Du bist ein Felsenplanet, und zwar ein terrestrischer. Was bedeutet, du bist der Erde recht ähnlich. Terra heißt auf Lateinisch und heute noch auf Italienisch Erde. Aufgeschrieben?«
    Lisa nickt.
    »Du bist etwa halb so groß wie die Erde und nach Merkur der zweitkleinste Planet im Sonnensystem«, diktiert der Prof geduldig weiter.

    »Und bitte, was ist das Sonnensystem?«, fragt Lisa.
    »Mensch, Mars«, zischelt Lucas-Venus. »Da biste doch drin!«
    »Halt du dich da raus!«, zischt Mars zurück.
    »Kann ich nicht!«, grinst Venus. »Ich bin da nämlich auch drin. Das sind wir alle, ist doch logisch!«
    Lisa-Mars schmeißt ihr Heft auf den Boden. Sie kann’s halt nicht ertragen, wenn jemand was besser weiß als sie, so ist sie halt… »Dann könntest du mir also jetzt sofort erklären, was das Sonnensystem

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