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Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde

Titel: Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs , Harald Lesch
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spannender, rostiger Mars, du kannst sicher sein, du hast da oben deine Ruhe.«
    »Die hätte ich auch gerne im Kinderzimmer«, seufzt Lisa leise und hat schon längst aufgehört, ins Heft zu kritzeln. Zuhören ist besser, na endlich hat sie’s kapiert…
    Unser Prof lächelt verständnisvoll und schaut sich um.
    »Aber Ruhe gibt’s im Universum trotzdem nicht, ihr Planeten bewegt euch immerzu auf euren Bahnen, das Universum ist kein Kinderzimmer… Aber sehe ich da jetzt etwa meinen Jupiter ruhen?«
    Ja, das sieht er. Der ruht nicht nur, der pennt!
    Mensch, Tim … Unser Prof guckt auch schon so komisch, man muss Tim helfen. Und wir alle brüllen los: »Jupiter, bitte kommen! Jupiter, bitte kommen!«

    Tim blinzelt mit einem Auge: »Muss ich jetzt schon wieder ins Weltall?«
    »Neee, du musst nicht, du darfst!«, grinst der Prof.
    Tim grunzt und bleibt liegen, den Rucksack als Kopfkissen unter seinem Kopf. »Kann nicht aufstehen, bin zu schwer.«
    »Tja, Tim, wo du recht hast, hast du recht«, lacht der Prof und hockt sich einfach neben ihn auf den Boden.
    »Du bist tatsächlich der größte Planet im Sonnensystem, 317-mal schwerer als die Erde.« Tim nickt zufrieden und klappt die Augen wieder zu. »Aber du bist auch der Planet, der sich am schnellsten um seine Achse dreht«, sagt der Prof und grinst. »Tut mir leid, mein Freund. Im Universum bewegt sich alles, da pennt keiner, leicht oder schwer.«
    Tim stöhnt, aber er rappelt sich hoch. Na, wenigstens das!
    »Du bist übrigens kein Felsenplanet wie deine Kollegen vor dir«, erzählt unser Prof weiter und klopft ihm auf die Mütze. »Du bist ein Gasplanet, ein Gasriese sozusagen. Du hast einfach im Sonnensystem das ganze Gas aufgesammelt, was da herumgeschwirrt ist. Also nix gezackelte Staubkörnchen, die zu Staubbrocken wurden und dann zu Felsenplaneten, sondern Gas! Und dass du so ein Riesenbrummer geworden bist, doppelt so schwer wie alle anderen Planeten zusammen, liegt daran, dass es eben im Weltall sehr viel mehr Gas, viel viel mehr Gas gibt als Felsbröckchen. Dass es auf dir kein Leben
geben kann, ist ja wohl klar, oder? Du hast einfach keine feste Oberfläche, von Wasser ganz zu schweigen.«
    Jupiter Tim kratzt an seiner Kappe, aber darunter lächelt er. Ich glaube, er ist stolz, dass er so riesig ist. Dass er auch so schwer ist, das macht ihm, glaube ich, nichts aus. Daran ist er ja auch schon gewöhnt…
    »Aber warum brennt der dann nicht?«, meldet sich jetzt Venus und vergisst ganz das Nuscheln. »Gas brennt doch superschnell, das weiß ich vom Gasherd meiner Oma.«
    »Weil im Universum keine Oma ist«, brummelt Jupiter. »Mein Papa würde jetzt sagen, so riesengroße Zündhölzer für mich gibt’s ja auch gar nicht.«
    »Blödmann!«, ruft Venus. »Ich meine doch die Sonne, die ist doch superheiß, die ist doch so was wie ein Feuerball.«
    »Das ist sie tatsächlich, Venus, prima mitgedacht!«, lobt der Prof. »Aber unser Jupiter ist fünfmal so weit entfernt von der Sonne, also viel weiter als ihr, und darum brennt da nix. Kein Gasriese kann da brennen, und damit kommen wir auch gleich zum nächsten Gasriesen, zu meiner Ida, dem Saturn!«
    Er winkt mir zu. »Ida, wird’s dir schon langweilig?«
    Nein, überhaupt nicht. Na ja, ein bisschen schon… weil ich so lange warten muss, das nervt. Aber immerhin weiß ich jetzt ja schon, dass ich auch ein Gasriese bin, das ist doch schon mal was.

    »Uranus und Neptun sind Eisriesen. Wie die entstanden sind, das wissen wir nicht«, sagt der Prof und zuckt die Schultern. »Wir wissen nur, dass es auf ihnen wahnsinnig kalt ist, sie haben halt so richtig viel Eis, weil sie so weit, weit draußen im Universum sind, und ihr erinnert euch, unser Weltall ist fürchterlich kalt. Ihr seid näher an der Sonne, unserem Feuerball, wie Venus gesagt hat. Da friert halt nix ein. Wir wissen nur, dass auch die Eisriesen sehr schwer sind, ungefähr 15-mal so schwer wie die Erde, sonst wissen wir nix.«
    Von mir aber schon, oder? Aber ehe der Prof mir mehr erzählen kann, wedelt Mars schon mit dem Heft und ruft: »Saturn, du hast Ringe und dich kann man ohne Teleskop prima am Himmel sehen und du bist der zweitgrößte Planet im Sonnensystem und…«
    Und dann weiß Lisa, der Besserwisser-Mars, nicht weiter. Das geschieht ihr recht! Der Prof ist doch jetzt endlich mein Begleiter, von ihm will ich’s doch hören!
    Der Prof legt mir die Hand auf die Schulter, das hat er bei den anderen Planeten nicht gemacht… und er

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