Erzaehl mir was vom Himmel und der Erde
mitmachen, meistens jedenfalls. Und ich heiße immer noch Tim!«
»Na ja, Tim, ich heiße ja auch immer noch Pluto«, sagt der Prof und zuckt die Schultern. »Doch mitmachen bei den wichtigen Planeten darf ich leider nicht mehr. Schade. Aber wisst ihr, wie ich zu meinem Namen kam? Das hat mich nämlich wirklich gefreut!« Er lacht und putzt seine Brille. »Als ich im Universum entdeckt wurde…«
»1930 war’s!«, ruft Lisa schnell, natürlich Lisa! Sie kann’s halt nicht lassen.
»1930 war’s«, wiederholt der Prof und winkt Lisa zu. »Ist nicht so wichtig, Lisa. Also, da gab’s einen Wettbewerb, und zwar in England. Wer findet den schönsten Namen für mich! Und wisst ihr, wer gewonnen hat? Ein Mädchen, ungefähr so alt wie ihr! Ist das nicht großartig?«
Da wird die aber mächtig stolz gewesen sein! Wenn ich mir vorstelle, da im Universum gibt’s einen Planeten und alle Astronomen kennen ihn und noch viele andere kluge Leute und den Namen habe ich dafür erfunden… Wahnsinn!
»Wahrscheinlich hat sie ’ne Katze gehabt und die hat Pluto geheißen«, zischelt Lucas grinsend.
»Quatsch, einen Hund, Katzen heißen nicht Pluto!«, ruft Lisa streng.
»Ein dickes Meerschweinchen«, brummelt Tim.
»Krokodil!«, kreischt Celia vergnügt.
»Keine Ahnung!«, grinst der Prof und runzelt die Stirn. »Wollen wir uns jetzt weiter Tiere ausdenken oder was?«
Neee, wollen wir nicht, da gibt’s bloß Streit. Ich will wissen, wie wir zu den Namen kamen, die wir um die Hälse hängen haben.
»Das waren die alten Griechen vor urlanger Zeit«, erzählt der Prof. »Die haben nämlich geglaubt, die Planeten seien
der Sitz der Götter, da wohnen sie, und mit denen muss man sich gut stellen, weil sie ja einen beschützen, wie man damals glaubte. So haben sie jedem Planeten einen wirklich schönen Namen geschenkt und dabei eigentlich an die Götter gedacht. Heute denken wir nicht mehr so, aber die Namen sind geblieben. Aber jetzt, meine lieben Planeten…«, er springt auf und klatscht in die Hände, »ab mit euch ins Universum, dahin, wo ihr hingehört!«
Was denn, sollen wir jetzt in den Himmel fliegen?
Wir kichern los, aber der Prof schüttelt den Kopf und zeigt aufs Tor im Fußballfeld. »Da wohnt die Sonne! Ein Tor ist höchst wichtig für ein Fußballspiel, das wissen wir alle, das ist die Sonne auch für die Planeten. So, und jetzt flitzt ihr bitte an euren Platz, schön im Abstand zur Sonne, denkt daran. Die ist glühend heiß!«
Er klatscht in die Hände. »Merkur, bitte! Du bist der Erste!« Da ist aber kein Merkur mehr! Celia mit ihrem Merkur-Schild um den Hals spaziert gemütlich irgendwo dahinten herum… Wahrscheinlich sucht sie schon wieder einen Hund.
»Windelzwerg, komm her!«, kreischt Mars Lisa, aber Merkur Celia macht bloß winke, winke und der Prof und ich, wir laufen los und schleppen zusammen den quietschenden und strampelnden Merkur zurück und stellen ihn auf seinen Platz, ein bisschen entfernt vom Fußballtor. Merkur mault, bleibt
aber brav stehen, weil Lucas ins Weltall gesprungen kommt, um Merkur einen Bonbon in den Mund zu stecken.
»Danke, Venus«, lächelt der Prof. »Du kannst übrigens gleich dableiben, du stehst nämlich hinter Merkur. Jetzt wäre eigentlich die Erde dran, die haben wir aber nicht, schade!« Er schaut sich um und holt seine Sporttasche. »So, jetzt haben wir sie doch. Nur laufen wird sie nicht können, so wie ihr.« Er lacht, und ehe er Mars aufrufen kann, steht er schon da und blättert in seinem Heft. Lisa nämlich, schön im Abstand natürlich zur Sporttasche, neee, zur Erde.
»Jupiter, bitte kommen!«, ruft der Prof und klatscht wieder in die Hände. Tim schleicht los, langsam, sehr langsam.
»Mann, mach schneller, sonst kriegen wir die Planetenreihe ja nie auf die Reihe!«, nuschelt Venus.
»Kann nicht!«, brummelt Jupiter Tim. »Bin zu schwer.«
Aber ehe wir in Geseufze ausbrechen können, stoppt uns der Prof. »Beschimpft mir meinen Jupiter nicht! Tim hat absolut recht, er ist tatsächlich der schwerste von allen Planeten, er kann nichts dafür.«
Tim auf seinem Platz hinter Mars schnauft zufrieden.
»Ida, lieber Saturn, du bist das Schlusslicht.« Der Prof lächelt mich an und schon stehe ich da, wo ich hingehöre. Hinter dem dicken Jupiter.
Jetzt sind wir alle hintereinander aufgereiht als Planeten vor dem Fußballtor, wo die Sonne wohnt. Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn.
»Und was ist jetzt mit Neptun und Uranus? Die fehlen doch!«,
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