Erziehen ohne Frust und Traenen
kann es noch nicht allein – dazu braucht es Ihre Hilfe.
Ein friedliches Zuhause
In einem friedlichen Umfeld fällt es Kindern viel leichter, zu folgen und sich erziehen zu lassen. Aber mal ehrlich: Sind wir selbst immer ausgeglichen und freundlich? Hier finden Sie Tipps und Tricks die helfen, ruhig zu bleiben und eigene Wutausbrüche zu vermeiden.
Die Suche nach Frieden
Wäre es nicht wunderbar, wenn jeder Tag des Familienlebens fröhlich und entspannt verliefe? Wenn Ihre Kinder genau das täten, worum man sie bittet (und zwar schon beim ersten Mal!)? Und wie schön wäre es, wenn man jeder Auseinandersetzung mit kühlem, klarem Kopf begegnete und immer die richtigen Entscheidungen träfe?
So himmlisch sich das auch anhört, wissen wir doch genau, dass das Leben kein Rosengarten ist. Und selbst falls es so wäre: Rosen haben Dornen. Wut ist solch ein hässlicher Stachel – aber es ist unmöglich, ihr während der ersten Jahre mit einem Kind nicht zu begegnen.
Familienleben ist kompliziert und unvorhersagbar. Tagtägliche Erfahrungen und Verantwortungen können in Eltern wie Kindern Gefühle der Wut entstehen lassen. Ganz gleich, wie groß Ihre Erziehungskompetenz ist, ganz gleich, wie wunderbar Ihre Kinder sind – Sie werden die unerfreulichen Situationen, die in jeder Familie vorkommen, auch in Ihrer nicht vermeiden können. Doch wenn Sie durchschaut haben, woher die Wut rührt, und Wege kennenlernen, Ihre Reaktionen zu steuern, dann wird Wut ein viel kleineres Eckchen Ihres Zuhauses besetzen – ein Eckchen, das überschaubar und kontrollierbar ist.
Ich fühle mich so schrecklich
Mutter zweier Kinder
Wie ich mich nach einem Wutausbruch fühle? Ich fühle mich schuldig, traurig, beschämt, bedrückt, angewidert und leer. Ich bin voller Selbstanklagen, Angst und Sorge und oft weine ich. Es kommt mir vor, als hätte ich meine Kinder beschädigt. Ich fühle mich schrecklich und habe den Eindruck, dass ich als Mutter versagt habe. Nach jedem Mal nehme ich mir ganz fest vor, dass mir so etwas nie wieder passiert. Aber es passiert doch wieder.
Elterliche Wut – ein Tabuthema
Machen wir uns doch nichts vor: Auch Eltern sind »nur« Menschen. Wir wissen es oft besser und sind doch nicht in der Lage, uns angemessen zu verhalten, wenn eines unserer Kleinen uns mal wieder an genau den Punkt gebracht hat, an dem unsere Selbstkontrolle versagt. Unsere Kinder sind so liebenswert, unschuldig und wertvoll. Mit nur einem Lächeln geben sie uns unglaubliche Freude. Sie lieben uns von ganzem Herzen – und wir lieben sie mit einer einzigartigen Intensität, die es nur zwischen Eltern und Kindern gibt. Wirwürden uns vor einen Bus werfen, um unser Kind zu schützen – ohne eine Sekunde zu zögern. Und doch können uns genau diese Kinder zur Weißglut treiben. Manchmal machen sie uns so wütend, dass wir brüllen, toben, drohen, ausflippen, fluchen, ja sogar zupacken, schubsen, klapsen oder schlagen. Und danach – leiden wir.
Die ungezügelte Macht unserer Wut auf unsere Kinder verblüfft uns und macht uns Angst. Wir wissen, dass unser Handeln falsch ist, aber wir wissen nicht, wie wir es kontrollieren können – und so passiert es immer wieder. Wir schämen uns schrecklich für unsere Wuthandlungen. Wir möchten mit keinem anderen Menschen darüber sprechen, was wir getan haben, noch zugeben, wie grob wir uns unseren Kindern gegenüber verhalten haben. Wir rationalisieren, entschuldigen uns und machen uns zugleich Vorwürfe. Und dann leiden wir still. Vielleicht glauben Sie, dass Sie der einzige Mensch sind, der jemals so unglaublich wütend auf sein eigenes Kind war – vielleicht glauben Sie, dass kein anderer Mensch so unkontrolliert reagiert wie Sie. Aber ich sage Ihnen, dass Sie nicht allein sind. Ganz im Gegenteil. Wahrscheinlich gibt es auf der ganzen Welt seit Anbeginn der Menschheit keine Mutter, keinen Vater, die oder der nicht mindestens einmal vor lauter Wut auf sein Kind explodiert ist (und wahrscheinlich deutlich mehr als nur einmal.)
Elternsein kann die schönste Erfahrung des Lebens sein. Doch ein Kind zu erziehen ist eine der kompliziertesten, zeitaufwendigsten, erschöpfendsten und herausforderndsten Aufgaben überhaupt – und das heftige Gefühl der Wut ist die natürliche Folge dieser intensiven Herausforderung. Die engagiertesten, bemühtesten Eltern sind diejenigen, die nach einem Wutausbruch am zerknirschtesten sind. Bevor ich Ihnen erkläre, wie Sie Ihre Wut verstehen und kontrollieren
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