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Es brennt!

Es brennt!

Titel: Es brennt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Hoffmann
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Küche. Sobald sie außer Hörweite waren, fuhr sie ihn an: “Wie kannst du nur so nett zu ihm sein!”
    “Wovon redest du? Es ist Dylan, ein alter Freund. Außerdem sieht es so aus, als wärt ihr beide auch sehr vertraut miteinander. Ich hätte nie gedacht, dass …”
    “Natürlich nicht!”, unterbrach sie ihn barsch. “Und zwar weil du genau weißt, was er mir auf der High School angetan hat!”
    “Was?”
    “Erinnerst du dich etwa nicht an den Ball? Er sollte mit mir hingehen und schickte stattdessen in letzter Minute seinen Bruder. Ich hatte allen meinen Freundinnen erzählt, ich hätte ein Date mit Dylan Quinn, und dann ließ er mich sitzen. Es war so demütigend.”
    Tommy sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. “Wieso hätte Dylan mit dir auf den Ball gehen sollen? Du warst gerade im zweiten High-School-Jahr und er in der Abschlussklasse, mal abgesehen davon, dass du ein kleines unscheinbares Mädchen warst. Machen wir uns nichts vor, Jungs wie Dylan haben sich nie mit Mädchen wie dir abgegeben.”
    “Aber du hast mir gesagt, dass er mit mir hingehen wolle.”
    “Nein, das habe ich nicht. Du hast mir ständig mit diesem blöden Ball in den Ohren gelegen, deshalb bat ich Dylan, ein Date mit einem seiner Brüder zu arrangieren. Ich dachte, er würde Brendan schicken, aber stattdessen schickte er einen der Zwillinge. Wieso beklagst du dich eigentlich? Du hattest doch einen Begleiter, oder?”
    Meggie schnappte nach Luft. “Was sagst du da?”
    “Die Frage lautet wohl eher, was sagst du da? Bist du etwa wütend auf ihn, weil nicht er, sondern sein kleiner Bruder mit dir zum Ball gegangen ist?”
    “Nein!”, schrie Meggie. Wenn Tommy es so sagte, klang es so … unbedeutend und unreif. Es war nicht bloß Groll, es handelte sich um verletzte Gefühle und tiefe Wunden, die noch immer nicht ganz verheilt waren. “Nein … nein, ich dachte nur, er würde mich begleiten, das ist alles.” Sie schluckte hart, unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen. “Mom braucht Eis. Sie will, dass du ihr welches holst.”
    Sobald Tommy die Küche verlassen hatte, rannte sie zu ihrem Zimmer. Sie brauchte Zeit zum Nachdenken. Hatte sie sich all die Jahre in Bezug auf Dylan geirrt? Hatte sie sich etwa eingeredet, dass er derjenige war, der sie zum Ball begleiten sollte? Meggie stöhnte und unterdrückte einen Fluch. Kurz bevor sie die Hand nach dem Türknopf zu ihrem Zimmer ausstrecken konnte, hörte sie Dylans Stimme hinter sich.
    “Meggie?”
    Sie wirbelte herum und setzte ein strahlendes Lächeln auf. Sofort dachte sie daran, sich bei ihm zu entschuldigen. Andererseits wusste er ja nichts von ihren Gefühlen seit dem Tag, an dem sie und Lana ihren verrückten Plan ausgeheckt hatten – einen Plan, der plötzlich völlig überflüssig geworden war.
    “Hallo”, sagte sie leise und mit glühendem Gesicht.
    “Ist alles in Ordnung?”
    Sie versuchte ruhig zu bleiben und die Fassung zu bewahren. Wie hatte sie sich so irren können? Nicht er war schuld, sondern sie! “Ja, bestens”, erwiderte sie. “Ich wollte nur etwas aus meiner Handtasche holen. Sie liegt in meinem Zimmer.”
    “Zeig mir dein Zimmer”, bat Dylan. “Ich bin neugierig.”
    Das Zimmer war noch exakt so, wie sie es nach dem College zurückgelassen hatte. Es war voll mit den Erinnerungsstücken eines Mädchens, dessen Leben sich um ihr Studium gedreht hatte. Es gab weder ein Foto von einem Freund noch ein getrocknetes Blumenbouquet oder einen Liebesbrief. Ihre Schwärmerei für Dylan war allein ihr Geheimnis gewesen, sodass es keinerlei sichtbaren Hinweis darauf gab. Meggie öffnete die Tür. Traurigerweise hatte sie nichts zu verbergen.
    “Und? Wie viele Jungs hast du mit in dieses Zimmer genommen?”, neckte Dylan sie und schaute sich um.
    Sie musste über seine Frage lachen. “Soll das ein Witz sein?”
    “Nein.”
    “Du bist der erste Junge – besser gesagt, Mann – außer meinem Vater oder Bruder, der jemals einen Fuß hier hineingesetzt hat.”
    Dylan zog Meggie an sich und küsste ihren Hals. “Ich fühle wie Neil Armstrong bei seinen ersten Schritten auf dem Mond oder wie Christoph Kolumbus, als er die Neue Welt entdeckte.” Er führte sie zu einer Pinnwand, an der sie all ihre Erinnerungen geheftet hatte. “Sieh dir das an”, forderte er sie auf und zeigte auf eine Auszeichnung, die sie dafür erhalten hatten, dass sie an allen Tagen am Unterricht teilgenommen hatte.
    Sie würde ihm nicht verraten, dass sie in ihrem

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