Es brennt!
Berührungen in ihr auslösen konnten. Als er sie schließlich losließ, konnte Dylan zufrieden feststellen, dass ihr Verlangen nach ihm seit gestern nicht nachgelassen hatte. Eher schien es noch stärker geworden zu sein.
Er betrachtete ihr Gesicht. Ihre Augen waren noch geschlossen, ihre Lippen feucht und leicht geschwollen. Sie wartete darauf, erneut von ihm geküsst zu werden. Aber Dylan wollte die Sehnsucht nach mehr in ihr wachhalten. “So”, sagte er. “Nachdem wir alles Wichtige geklärt haben, kannst du dich anziehen.”
Meggie öffnete die Augen und schnappte leise nach Luft, als er das Schlafzimmer verließ und die Tür hinter sich schloss. Dylan lachte leise. Er dachte, er hätte schon alles erlebt. Immerhin war er einunddreißig Jahre alt, ein erwachsener Mann nach fast jedem Maßstab – außer vielleicht seinem eigenen. Ein Mann, der über reichlich Erfahrungen mit Frauen verfügte. Doch ein paar Sekunden mit Meggie genügten, um ihm klarzumachen, dass er noch nichts erlebt hatte.
Bevor er sie kennengelernt hatte, war er mit seinem Leben zufrieden gewesen. Er hatte seinen Job gehabt, eine nette Wohnung, Brüder, die für ihn da waren, und Frauen, die sich nicht an ihn hängten. Doch dann war ihm Meggie über den Weg gelaufen und hatte alles auf den Kopf gestellt. Plötzlich wollte er viel mehr von jeder Stunde des Tages. Es reichte ihm nicht, so weiterzuleben wie bisher. Da war etwas, wonach er suchte, etwas, was er nur finden konnte, wenn Meggie in seinen Armen lag.
Aber trotz der Zeit, die er bereits mit ihr verbracht hatte, spürte er, dass sie nicht ganz aus sich herauskam und ihre Gefühle unter Kontrolle hielt. Sie vertraute ihm nicht vollkommen, und bisher war es ihm nicht gelungen, das zu ändern. Es war, als erwarte sie wie seine Brüder, dass er es vermasselte und wieder der alte Dylan wurde.
Dylan wanderte im Wohnzimmer umher und betrachtete die Fotos und die Nippesfiguren, um sich ein Bild von der Frau zu machen, mit der er letzte Nacht geschlafen hatte. Der Frau, die innerhalb eines Wimpernschlags von scheu auf leidenschaftlich umschalten konnte. Auf ihrem Schreibtisch entdeckte er ein Foto von Meggie und ihrer Familie. Es war eine alte Aufnahme aus der Zeit, als sie noch eine Zahnspange und Brille getragen hatte.
Er ging in die Küche, wo er auf der Arbeitsfläche neben dem Herd einen Strauß langstieliger Rosen entdeckte – die Art von Rosen, von denen zwei Dutzend ein Wochengehalt kosteten. Er warf einen raschen Blick über die Schulter und nahm die Karte, die zwischen den eleganten Blumen befestigt war.
Plötzlich kam ihm sein Rosenstrauß von neulich nicht halb so beeindruckend vor. Diese Rosen waren fast einen Meter lang. Und wer immer sie geschickt hatte, wollte damit etwas zum Ausdruck bringen. Dylan zog die Karte aus dem Umschlag.
Bis ich Dich wiedersehe. David
Mit finsterer Miene steckte Dylan die Karte wieder zwischen die Blumen. “Wer zum Teufel ist David?”, murmelte er. Und, noch wichtiger, wieso schickte er Meggie Blumen? Dylan merkte sich den Namen des Floristen. Vielleicht konnte Conor seinen Einfluss geltend machen, um ein bisschen mehr herauszufinden über … Er stöhnte leise und wandte sich von dem Blumenstrauß ab. War er verrückt? Wie konnte er von Meggie Vertrauen erwarten, wenn er ihr nicht vertraute?
Wenn sie noch einen anderen Verehrer hatte, blieb ihm nur eine Möglichkeit. Er würde sein Bestes versuchen, um Meggie davon zu überzeugen, dass er, Dylan, der einzig Richtige für sie war.
“Hübsche Blumen”, rief er auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer.
Meggie steckte den Kopf aus der Schlafzimmertür. Um ihre Haare hatte sie ein Handtuch gewickelt. “Ja, sie sind hübsch”, sagte sie und machte die Tür wieder zu.
Dylan ging zum Sofa und setzte sich. Seine Gedanken kreisten um sämtliche Möglichkeiten. David konnte keine ernsthafte Bedrohung sein. Schließlich hatte Meggie die letzte Nacht mit ihm, Dylan, verbracht, und sie war nicht der Typ, der so etwas leichtnahm.
Dylan lehnte sich zurück und hörte ein Knistern hinter ihm. Er griff hinter sich und entdeckte ein zerknülltes Stück Papier zwischen den Polstern. Er glättete es auf seinem Oberschenkel und versuchte die Buchstaben zu entziffern. Es war eine Aufstellung. Zuerst dachte er, es hätte etwas mit Meggies Unternehmen zu tun. Doch als er genauer hinsah, erkannte er, dass es sich um einen sehr ungewöhnlichen Plan handelte. Soweit er es beurteilen konnte, war es ein Plan, um
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