Es grünt so grün
war. Sie störten mich dabei, alles zu durchdenken.
„Misses Dinkman sucht nach Ihnen. Sie will Sie verklagen.“
Das war eine unglückliche Entwicklung, ein Haken, der allen Haken ein Ende setzte. Ungünstige Publizität, die jedes neue Unternehmen im Keime erstickte, würde zur Folge haben, daß man das Mittel kaum noch an den Mann brachte. Vor meinem geistigen Auge tauchten Stapel von Zeitungen auf, in denen der Metamorpher zur Zielscheibe des Reporterspotts wurde. Mrs. Dinkmans Zorn mußte besänftigt werden, notfalls mit Geld. Vielleicht sollte ich die Entwicklung doch auf der Stelle mit Miss Francis durchsprechen.
Was auch immer ich beschließen würde, es war ratsam, daß ich diese Gegend verließ. Ich war nicht in der Lage, Mrs. Dinkman finanziell zu besänftigen, und angesichts ihrer Haltung war es zweifelhaft, ob es möglich war, in unmittelbarer Nachbarschaft noch etwas zu verkaufen. Wahrscheinlich war ein neues Verkaufsgebiet die Lösung meines Problems; ein paar Verkäufe würden mir beides verschaffen; Bargeld und Zeit zum Nachdenken.
Während ich noch zögerte, kam Mrs. Dinkman mit einem verrosteten, klapprigen Rasenmäher aus ihrer Garage; sie bewegte sich wie bei einem Kriegstanz und schien eine funkelnde Aura um sich zu haben. Ich bin kein Fachmann für Gartengeräte, aber dieser quietschende, wacklige Apparat war dem üppigen Gras ganz offensichtlich nicht gewachsen. Das Publikum empfand es genauso, und ein Hauch sportlicher Erregung war zu spüren, als die Leute sich darauf einstellten, dem kommenden Wettstreit zuzusehen.
An den scharfen, unnatürlichen Umrissen ihres Korsetts und dem festen Sitz ihrer Brille war ihre Entschlossenheit abzulesen, als sie sich auf die sanft schwingenden Ausleger stürzte. Die Räder drehten sich auflehnend, der Mäher verbiß sich, seine rostigen Flügel schabten gegen die Klinge, irgend etwas klapperte laut, und die Maschine blieb stehen. Mrs. Dinkman schob, ihr Rücken krümmte sich vor Anstrengung – der Mäher rührte sich nicht. Sie zog ihn zurück. Er schnurrte dankbar; das Klappern verstummte, und sie versuchte es erneut. Diesmal kaute er eine Handvoll Gras vom Rand, fand es widerwärtig und blieb wieder stehen.
„Weiß jemand, wie man das verdammte Ding zum Funktionieren bringt?“ fragte Mrs. Dinkman erbittert.
„Es braucht 01“, kam die hilfreiche Anregung.
Sie ging in die Garage zurück und kam mit einer verbeulten Ölkanne wieder heraus. „Ölen Sie’s!“ befahl sie majestätisch. Der hilfsbereite Zuschauer drückte seinen Daumen gegen den Boden der Kanne, während er mit der verdrehten Tülle auf verschiedene Teile des Mähers zielte. „Keine Ahnung“, kommentierte er.
„Ich auch nicht“, sagte Mrs. Dinkman. „Sie da – Greener, Weener oder wie Sie heißen!“
Es gab keine Möglichkeit zu entkommen. „Ja bitte, Madam?“
„Sie haben das Zeug wachsen lassen; jetzt können Sie es auch abschneiden.“
Lautes Wiehern von den gaffenden Idioten.
„Mrs. Dinkman, ich …“
„Los, hinter den Rasenmäherjunger Mann, wenn Sie sich nicht vor Gericht wiederfinden wollen.“
Diese Aussicht an sich machte mir keine Angst, denn zur Zeit hatte ich nichts, was pfändbar war, aber ich dachte an Miss Francis und an künftige Verkäufe und an dieses ungreifbare Ding, das als „guter Wille“ bekannt ist. „Jawohl, Madam“, wiederholte ich.
Ich lud Pumpe und Schlauch ab, um mich widerstrebend auf den Mäher zuzubewegen. Unter meinen Füßen spürte ich die Elastizität des Grases; war es reine Einbildung – oder unterschied es sich tatsächlich in seinen Eigenschaften von jenen Rasen, über die ich am Tag vorher so gleichgültig getrottet war?
Ich packte den Handgriff. Falls das Öl die Maschine verbessert hatte, mußte ihre frühere Wirksamkeit gleich Null gewesen sein. Bebend rasselte er über die erste Handbreit Gras und blieb dann, genau wie bei Mrs. Dinkman, stehen.
Die Zuschauerschaft war inzwischen zu einer kleinen Menschenmenge angewachsen, und ihr stumpfsinniger Humor äußerte sich jetzt in herzlich dargebotenen Gratis-Ratschlägen. „Häng dich rein, Slim – laß die Muskeln spielen!“ „Na los, lad das Ding auf den Rücken und renn los!“ „Geh nach Hause und trainier noch was – komm nächstes Jahr wieder!“ „Hau rein, Junge, du bringst es, gib Gas!“ „Du brauchst ’nen richtigen Mäher – mit einem antiken Stück kann man so ein Gras nicht schneiden.“ „Genau, Leute, – holt einen guten Mäher, einen,
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