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Es grünt so grün

Es grünt so grün

Titel: Es grünt so grün Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ward Moore
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Beobachtung, daß es kein Unglück ohne einen entsprechenden Ausgleich gibt. Der Verlust der großen Weidegründe des Westens steigerte die Nachfrage nach unseren Nahrungskonzentraten um das Hundertfache. Wir zahlten auch von unseren südamerikanischen Fabriken importierten Produkten keine Einfuhrabgaben, denn unser einziger Konkurrent waren wir selbst, und wir erwiesen dem Land einen humanitären Dienst, indem wir Wagenladung auf Wagenladung nach Westen schickten und so eine Hungerkatastrophe verhinderten; keinen Gedanken verschwendeten wir an kleinliche Profite, unsere Preise wurden trotz der zunehmenden Nachfrage nicht erhöht.
     
    52.
     
    Etwa um diese Zeit wurde es unbestreitbar, daß Button Gwinnet Fies für Consolidated Pemmican keinen Wert mehr besaß. Seine Yankee-Gerissenheit und -Bedächtigkeit befähigten ihn zur Leitung des Unternehmens, als es nur ein Name war und seine Notierung an den Börsen ganz enge Grenzen besaß. In seinem Äußeren war er über alle Maßen provinziell, und es mangelte ihm an den Fähigkeiten, den Konzern in weltweitem Maßstab zu sehen. Angesichts unserer gewaltigen Expansion war solche Engstirnigkeit ein untragbares Hemmnis geworden.
    Ich hatte ihm erlaubt, eine begrenzte Zahl von Anteilen zu behalten und nominell als Geschäftsführer zu fungieren, um den Vorschriften der Börsenaufsicht Genüge zu tun, aber jetzt war es angebracht, unseren Vorstandsmitgliedern Direktoren anderer Gesellschaften, deren Tätigkeitsbereiche die unseren ergänzten, beizugeben. Außerdem hatte ich in General Thario einen weit fähigeren Gehilfen, und deshalb löste ich Fies ab – vielleicht aufgrund meiner Überempfindsamkeit ein wenig widerstrebend –, machte den General zum Präsidenten der Gesellschaft und nahm die Position eines Aufsichtsratsvorsitzenden an.
    Ich muß leider sagen, daß er einen völlig normalen Geschäftsvorgang mit unpassender Grantigkeit aufnahm. „Sie gehörte mir, Mr. Weener, Sie wissen, daß sie mir gehört hat, und ich habe nicht protestiert, als Sie sie mir gestohlen haben; ich habe loyal und uneigennützig für Sie gearbeitet. Es geht mir nicht um das Geld, Mr. Weener, wirklich nicht – es geht nur um die Vorstellung, daß ich aus meinem eigenen Laden rausgeworfen werde. Lassen Sie mich wenigstens noch Mitglied des Vorstands bleiben; Sie werden nie irgendwelchen Ärger meinetwegen haben, das verspreche ich.“
    Es betrübte mich, seine flehende Bitte zurückweisen zu müssen, aber da ich dem Wohlergehen der Gesellschaft verpflichtet war, waren meine Hände gebunden. Außerdem hatte er mich durch seine offensichtlich unwahre Anspielung auf eine völlig legitime Transaktion erzürnt; nicht einen Gedanken hatte er auf meine Großzügigkeit verschwendet, seine kleinen Gaunereien nicht bekanntzumachen, und ebensowenig darauf, daß die Attrappe, mit der er zu tun gehabt hatte, nicht die geringste Ähnlichkeit mit der Firma aufwies, die ich durch meine Arbeit zu ihrer derzeitigen Größe gebracht hatte.
    Ich legte die Leitung in die fähigen Hände General Tharios, forderte Joe noch einmal auf, an die Seite seines Vaters zurückzukehren, um ihm zu helfen, und ging dann ins Ausland, um unsere erweiterte europäische Repräsentation in die Wege zu leiten. Dort fand ich eine merkwürdig eifrige Hilfsbereitschaft und fast kriecherische Servilität vor, die meiner demokratischen amerikanischen Einstellung zuwider war. Seltsamerweise betrachteten die Europäer die Vereinigten Staaten als Land des Untergangs und glaubten, daß ich, wie einige andere Mitglieder unserer vermögenden Klassen, gekommen war, um der Zerstörung und Vertreibung zu Hause zu entgehen. Nur in England war die Überzeugung vorherrschend, die Amerikaner würden sich schon irgendwie durchschlagen, denn immerhin gehören sie doch zu der gleichen Art von Kerlen wie wir, wissen Sie.
    Nach einer äußerst erfolgreichen Reise kehrte ich am selben Tag zurück, an dem das Gras die Quellflüsse des Mississippi erreichte.
     
    53.
     
    William Rufus Le ffaçasé überraschte mich wie jeden Zeitungsmann im Land, indem er sich als Chefredakteur des Daily Intelligencer zurückzog, von einer Position, die er schon innegehabt hatte, als die heutigen Reporter des Blattes noch gar nicht auf der Welt waren. Als ich ihn telefonisch aufforderte, in mein Büro zu kommen und mir seine Handlung zu erklären, lehnte er dies ab, und zwar in einem Tonfall, den ich nicht mehr gehört hatte, seit ich meine Talente als subalterner

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