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ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)

ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)

Titel: ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Röder
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zu demonstrieren. Das dort in der Luft vorhandene Aroma ist schwer zu beschreiben, und da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, wird der eine sagen „ich mags“, der andere hingegen behauptet: „hier stinkts“. Ich selbst zähle mich eher zu den Letztgenannten, ganz im Gegenteil zu meiner geliebten Frau.
    Es gibt keine Duftquelle künstlicher Art, an der sie vorbeigehen kann, ohne mir das Objekt ihrer Begierde unter die Nase zu halten und zu fragen „Und?“ Dabei ist es vollkommen egal, wie meine Antwort ausfällt, wichtig ist, ob der Duft auf der Verpackung schön und fantasievoll beschrieben ist. „Spiced Orange“, „Winter Wonderland“, „Happy Chocolate“ und „Christmas Cookie“ liegen aktuell schwer im Trend, oder besser gesagt schwer in der Luft. Denn die Kerzchen, Pülverchen oder Öle werden selbstverständlich nicht nur gekauft, sondern direkt im Anschluss, zur Übertünchung vermeintlich vorhandener schlechter Gerüche, in unserer guten Stube abgefackelt. An der Stelle sei zu berichten, dass sich noch kein von außen kommender Besucher jemals über eine Geruchsbelästigung innerhalb unserer vier Wände beschwert hat und man nur dann kurzfristig das Näschen rümpfen kann, wenn sich einer unserer vierbeinigen Mitbewohner, mit unter der rechten Vorderpfote eingeklemmter Wochenendzeitung, in Richtung Katzenklo verabschiedet. Aber auch da ist dank babypuderbeduftetem Katzenstreu das Problem binnen weniger Sekunden gelöst.
    Entsprechend dieser Tatsachen entbrennt nun immer häufiger eine Diskussion, ob es notwendig ist, die Raumluft mittels künstlicher Aromen zu schwängern, die ich gerne liebevoll mit anderen Titeln belege, als der jeweilige Hersteller das tut. Besonders das oben erwähnte „Winter Wonderland“ erinnert mich stets an das, was man riecht, wenn man eine - zugegeben gut parfümierte - Restaurant-Toilette besucht. Für den Moment dort durchaus angenehm, aber eben nichts für das Wohnzimmer. Meine interne Bezeichnung lautet daher „WC-Stein light“. Aber auch die anderen in beachtlicher Vielfalt vorhandenen Varianten sind mir eher fremd, weil künstlich und penetrant. Mehrere in einen kleinen Korb drapierte echte Orangen würden meines Erachtens den gleichen Effekt erzielen, auch wenn man sie dafür nicht anzuzünden braucht. Ich vermute allerdings, dass die weibliche Logik hier rund ein Dutzend Gegenargumente bereithält.
    Um abschließend die in der Überschrift vorhandene Aussage aufzulösen sei gesagt, dass meine bessere Hälfte mir gestern versprochen hat, zukünftig nur noch in meiner Abwesenheit „mit dem Geruchsfeuer zu spielen“, was ich ihr sehr hoch anrechne. Und außerdem liebe ich sie, neben vielen anderen Eigenschaften auch dafür, dass sie es schafft, die im zweiten Absatz dieses Textes erwähnten Düfte auf unvergleichliche Art herzustellen, auch wenn darunter zwei bis dreimal im Jahr Rosenkohl auftaucht. Aber das ist ein anderes Thema.
    Ach ja, beinahe hätte ich vergessen zu erwähnen, dass ich in unserer Ehe quasi der „Alleinriecher“ bin, denn meine Frau hat vor vielen Jahren ihren kompletten Geruchssinn eingebüßt, wofür ich sie, allerdings ausschließlich im Bereich Duftkerzen und städtische Kläranlagen, wirklich beneide.
     
     

Quiz-Shows auf 9Live & Co.
     
    Durch Zufall habe ich irgendwann einmal eine Auflösung eines sogenannten „Gewinnspiels“ bei einem dieser Revolversender gesehen. Bitte nicht fragen, welcher Sender es war, mit „9Live“ meine ich die gesamte Branche, auch wenn sich besagter Sender mittlerweile aus dem Call-In-Quiz-Geschäft zurückgezogen hat.
    Gefragt war also nach einem Wort, das mit „…haus“ endet. Also beispielsweise „Hochhaus“. Selbiges war auch als einer von acht Begriffen „geknackt” worden. Wahrscheinlich hat der Gewinner zwei „Geldpakete“ zu je 10 € gewonnen. Meine herzliche Gratulation.
    Alle anderen sieben waren noch verdeckt, als die Aushilfs-Barbie (Pardon: Moderatorin) stolz die fehlenden Wörter befreit hat. Meine persönliche Spannung war wirklich beinahe unerträglich, denn sowas bekommt man ja als Zapper nicht jeden Tag zu sehen. Für mich war es jedenfalls eine Premiere.
    Der mögliche Gewinn für ein erratenes Wort wäre mit Jackpot immerhin um die 60.000 € gewesen, also durchaus ansehnlich, aber ich schwöre bei allem, was mir heilig ist (und das ist nicht besonders viel), keines dieser sieben Restwörter wäre mir jemals auch nur andeutungsweise in den Sinn

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