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ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)

ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)

Titel: ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Röder
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dass es weder nach der braunen Flüssigkeit riecht, noch das glucksende Geräusch des Brühvorgangs zu vernehmen ist. Es liegt wohl daran, dass außer der LED am „ON-Knopf“ kein weiteres elektrisches Bauteil an dem Gerät funktioniert. „Ist wohl nicht mein Tag heute“, denkt die filtergebeutelte Hausfrau und nimmt eines der neuen Messer, um damit den wirklich ordentlich verschlossenen Karton der Mikrowelle zu öffnen.
    Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass sich das Messer dabei in zwei Teile splittet, Griff und Klinge. Es war aber nur das kleine Modell, also greift frau zur „dicken Bertha“, dem großen Fleischermesser - mit 22 Zentimeter langer und feinster Chinastahl-Klinge. Der erste Versuch scheitert zwar, aber das begründet sich dadurch, dass sie das Messer fälschlicherweise mit der ungeschliffenen Seite nach unten gehalten hat. Das kann in der Hitze des Gefechts schon einmal passieren und im sprichwörtlichen Handumdrehen befindet sich das Werkzeug in der dafür vorgesehenen Position. Schneiden will es aber trotzdem nicht, denn der „Schliff“ entpuppt sich als extrem kindersicher. Oder um es anders zu formulieren, dieser Kampf findet, im wahrsten Sinne des Wortes, mit stumpfen Waffen statt.
    Getreu dem Motto „wo rohe Kräfte sinnlos walten“, lässt sich die Mikrowelle dann doch aus ihrem Tresor befreien und die genervte Mutter beschließt, das Wasser für den Kaffee damit zu erhitzen, wenn schon das ursprünglich für diesen Zweck vorgesehene Maschinchen nicht will. Dann eben mit der guten alten Aufbrühmethode. Also, das Wasser in ein geeignetes Gefäß gefüllt, rein damit in die Mikrowelle, zwei Minuten auf Vollgas (viel hilft viel) und erst kurz vor dem Finale des Erhitzungsvorganges fliegen sämtliche Sicherungen im Umkreis von 200 Metern heraus. Was ein Glück, dass noch Tageslicht zur Verfügung steht, dadurch wird wenigstens das Wasser nicht wieder kalt, denn wer will schon im Dunkeln Kaffee aufgießen.
    Das Ende vom Lied zeigt eine bittere Bilanz: vier vollversagende „Schnäppchen“, eine demolierte Glastür, ein ruinierter Parkettboden, ein unglückliches Kind und eine hart erkämpfte Tasse Kaffee, die irgendwie leicht nach Klebeband schmeckt. Was will man mehr für knappe 20 Euro? Ich hätte da eine Idee und die ist sogar vollkommen kostenlos:
    Einfach mal drüber nachdenken, was der große Unterschied zwischen billig und preiswert ist. Und dann von solchen Käufen absehen, es sei denn, es geht um Nippes, damit kann man ja nix falsch machen, sofern man auch einen Staubwedel mitkauft!
     
    Eine ebenfalls sehr in Mode gekommene Konsum-Eigenschaft, primär auffällig bei Frauen, gibt es im nächsten Kapitel zu lesen. Nein, es geht nicht um Schuhe, es geht um ...
     

Duftkerzen – Oder: Warum ich meine Frau trotzdem liebe
     
    Das Auge isst mit, das kann man als allgemeingültige Formulierung durchaus so stehenlassen. Es ist sicherlich ein gesteigerter Genuss, wenn das zu verzehrende Mahl ansprechend dekoriert auf einem wohldesignten Produkt der Porzellanindustrie seinen Platz gefunden hat. Auch wenn hin und wieder eine kleine bis mittlere Portion Fleischsalat - direkt aus der Plastikschüssel gefuttert - ebenfalls nicht zu verachten ist. Ich denke, sie wissen, was ich meine.
    Neben den Seh- und Geschmacksnerven wird bei der Lebensmittelaufnahme natürlich auch der Geruchssinn aktiviert. Dabei möchte ich jetzt nicht an gekochten Rosenkohl erinnern, der meiner persönlichen Meinung nach auf die Liste der zurecht geächteten biologischen Waffen gehört, sondern eher an den Duft eines im Ofen vor sich hinbrutzelnden Bratens oder auch einer leckeren Sauce, die, in angemessener Menge über vergleichsweise geruchsneutrale Pasta gegossen, ein Fest für die Nasenmuskeln darstellt. Aber nun genug vom Essen, wir sind beim eigentlichen Thema angekommen, ab sofort geht es nur noch um das Riechen.
    Ich weiß nicht, ob sie schon einmal einen sogenannten Nippes-Laden betreten haben, in dem es neben lustig angemalten Tassen, erstaunlich bunten Notizblocks, Vasen in allen nur erdenklichen Varianten und Geschenkideen für total Verzweifelte auch immer eine kleine Ecke gibt, in der Duftöle, Räucherstäbchen und vor allem Duftkerzen angeboten werden. Sollten sie, lieber Leser, männlichen Geschlechts sein, ist es durchaus möglich, dass ihre Frau oder Freundin - eventuell sogar beide - sie schon einmal dorthin verschleppt haben, um ihnen die vermeintlichen Wohlgerüche der ganzen weiten Welt

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