ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)
DSL-Modem verwendet, was mir die liebe Telekom anlässlich des Vertragsabschlusses freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Doch an einem Donnerstagabend, im November 2006, nahm das Schicksal dann seinen Lauf.
Völlig unerwartet ist das gute Stück aus dem Leben geschieden, ohne vorher wenigstens kurz Bescheid zu sagen. Das ist zwar schon einmal passiert, allerdings hat der erste Infarkt nur eine halbe Stunde gedauert und wundersame selbstheilende Kräfte haben das Gerät wieder zum Leben erweckt.
Diesmal war es anders. Die LEDs gingen für immer aus. Und das zur unpassendsten Zeit, wenn man eigentlich etwas anderes zu tun hätte.
Ein Anruf bei der Telekom Hotline hat meine tödliche Diagnose dann bestätigt. Der gute Mann hat es ungefähr so formuliert:
Er: „Wie sieht das Gerät denn aus?“
Ich: „Groß, weiß, steht T-DSL und Siemens drauf“
Er: „Um Gottes willen, sowas gibt’s noch? Das stammt jaein halbe stunde aus der Steinzeit.“
Ich: „Hat’s aber immer brav getan“
Er: „Das hat sich jetzt aber erledigt“
Ich: (gedacht) „Danke fürs Gespräch.“
Er empfiehlt mir in den nächsten T-Punkt Laden zu gehen und mir ein Neues zu kaufen, alternativ schlägt er vor, mich gleich mit dem Telefon-Verkauf der Telekom zu verbinden, die könnten mir das dann auch zuschicken. Gesagt getan und nach nur zwei Minuten Warteschleife, untermalt vom wunderschönen Telekom-Song, meldet sich der Verkäufer.
Ich schildere ihm mein Problem und er kredenzt mir ein Modell für 119,00 € (Schnäppchen!), das in zwei bis drei Werktagen per Post bei mir wäre. Ich falle kurz ins Wachkoma und frage ihn dann, ob es nicht noch etwas Teureres gäbe und wie es denn mit „Service für gute und langjährige Kunden“ aussieht.
Darauf klickert er kurz auf seiner Tastatur herum und fragt mich, ob ich nicht einen Tarifwechsel machen möchte, bei dem so ein Modem als Upgrade kostenlos dabei ist.
Nun hatte ich, vor etwas mehr als fünf Wochen eben so einen Tarifwechsel vollzogen, allerdings hat mich damals keiner gefragt, ob ich nicht ein kostenloses Neugerät haben möchte. Das schmeiße ich dem Herrn auch direkt so an den Kopf und er zögert keine Sekunde, mir das Modem nachträglich als Upgrade zukommen zu lassen. Für umsonst, für lau, für Nüsse. BINGO – VOLLTREFFER!
Was so ein Wechsel in der Führungsetage eines Konzerns auf den kleinen Kunden doch für nette Auswirkungen hat. Kurz vor diesem Ereignis war nämlich der Telekom Obermotz gegen einen Nachfolger ausgetauscht worden, der Kundenzufriedenheit und Service auf seine Fahnen geschrieben hatte. Und siehe da, es hat gewirkt. Schade nur, dass ich mir schon so schön zurechtgelegt hatte, dann eben einen anderen Provider zu suchen, der mich kostenlos mit neuer Hardware ausrüstet. Aber der nette Herr hat mir damit tatsächlich den Wind aus den Segeln genommen. Chapeau!
Bleibt aber immer noch das Problem, dass es zwei bis drei Werktage dauert, bis das Paket ankommt. So lange ohne Internet ist absolut undenkbar, weil ich das Internet nicht nur zum privaten Vergnügen, sondern primär zum Broterwerb brauche. Und nur um sinnlosen Fragen gleich jetzt zu entgegnen: Nein ich bestelle mein Brot NICHT online!
Zum Glück fällt mir ein Kollege ein, der umzugsbedingt sein Modem gerade gar nicht verwenden kann und der es mir leiht. Sein neuer Provider braucht, zu meinem Glück, noch ein paar Monate, bis die Leitung verfügbar ist. Ich behalte den Namen der Firma mit dem Topangebot „Heute bestellen und schon in 6 Monaten surfen“ jetzt einfach mal für mich. Ich will ja niemanden verschrecken, indem ich Negativ-Werbung mache. Obwohl … verdient hätten sie es! In deren offizieller Werbeaussage klingt das nämlich ganz anders.
Also schnell hinfahren, Modem abholen, zurückfahren, einstecken und … geht nicht.
Nach knapp zwei Stunden Kampf geht’s dann plötzlich doch, ich weiß nur nicht warum, aber das soll mir auch egal sein. Jetzt könnte ich ja notfalls auch die Bedienungsanleitung dafür runterladen.
Mittlerweile ist es 19:50 Uhr, ich lehne mich zufrieden zurück und warte auf einen terminierten geschäftlichen Anruf aus den USA, der um 20 Uhr stattfinden sollte.
Was stumm bleibt, ist das Telefon und um 20:20 Uhr nehme ich den Hörer einmal testhalber ab, bekomme aber kein Freizeichen. Es stellt sich heraus, das sich die Telefonanlage in meiner kurzen Abwesenheit mit dem DSL-Modem solidarisch erklärt hat und ebenfalls den Weg in den
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