ES NERVT ! Ist gesunder Menschenverstand heilbar? (German Edition)
Hardware-Himmel angetreten ist. Mit ein paar Elektroschocks bekomme ich sie allerdings kurzfristig wiederbelebt und kann doch noch das wichtige Telefonat führen.
Eine Woche später…
Laut damaliger Aussage des Telekomikers, sollte das Ersatzgerät spätestens am Montag bei mir sein. Nun, es wurde Donnerstag und es war noch nichts da. Irgendwie hatte ich schon so eine Ahnung und mit diesem Tag legte ich mein zwangshalber lange aufrecht erhaltenes, positives Denken bezüglich der Telekom endgültig ab.
Am Montag hatte ich zwei separate Auftragsbestätigungen (die Post freut sich über das Porto) bekommen, aus denen hervorgeht, dass der Auftrag am Dienstag ausgeführt wird. Eigentlich sollte das Paket ja schon an eben diesem Montag ankommen.
Die andere Auftragsbestätigung spricht - ACHTUNG KEIN SCHERZ - vom 26.09.2007, also in gut zehn Monaten. Dabei geht es um die Umstellung auf DSL 16000, die laut damaligem Telefonat, anlässlich des Tarifwechsels, eigentlich am heutigen Donnerstag passieren sollte. Das kann ja nur ein Druckfehler sein, also einfach vergessen.
Der DHL-Fahrer war in besagter Woche übrigens jeden Tag da, aber immer ohne Paket der Telekom.
Jetzt will ich doch mal wissen, was los ist, und wähle die kostenlose Nummer, die in der Auftragsbestätigung steht. Nach kaum fünf Minuten Warteschleifengedudel (Pardon: Telekom Song) meldet sich jemand. Der folgende Dialog ist sinngemäß gekürzt:
Ich: Wo bleibt mein Modem?
Er: Das kann ich leider nicht nachvollziehen, unser System ist überlastet
Ich: Ist mir egal, schau nach.
Er: Ach, es geht wieder. Also das Modem ist erst seit dieser Woche wieder lieferbar und kostet 89 € (Anmerkung: letzte Woche hat es noch 119 € gekostet)
Ich: Für mich kostet es nix und der Kollege hat’s doch schon verschickt.
Er: Das kann er gar nicht, wahrscheinlich hat er da was nicht richtig gelesen.
Ich: Kann bei Ihnen überhaupt jemand lesen (Anspielung auf frühere „Erlebnisse“)
Er: Ich werde es mal an den Kollegen weiterleiten, der meldet sich dann bei Ihnen
Ich: Wo wir schon dabei sind, was soll das mit dem Datum 26.09.2007?
Er: Das müssen wir natürlich vorziehen.
Ich: Also war das kein Druckfehler?
Er: Nein, das ist so im System hinterlegt
(Mittlerweile schwillt mir die Halsschlagader auf Gartenschlauchgröße)
Ich: Ist das hier für die versteckte Kamera, oder meinen Sie das ernst?
Er: Nein, das hat der Kollege so eingegeben.
Ich hab ihm dann noch ein paar nette Worte gesagt und er hat mir versprochen, dass ich gleich einen Rückruf vom ursprünglichen Täter bekomme. Eine Stunde ist mittlerweile vergangen. Ich nehme mir vor noch eine halbe Stunde zu warten und dann muss derjenige, der meinen Anruf entgegen nimmt, ein extrem dickes Fell haben. Ich laufe derzeit im dunkelroten Bereich und hoffe der Drehzahlbegrenzer macht nicht schlapp. Die einzige Möglichkeit für diesen Verein, mich als Kunden zu halten, ist eine fette Gutschrift auf mein Konto.
Um 13 Uhr habe ich angerufen und erfahren, dass der "Rückrufer" erst um 15 Uhr Dienstbeginn hat und er sich dann aber sofort meldet. Und um sechs Minuten nach 15 Uhr klingelt doch tatsächlich das Telefon und der gute Mann erklärt mir, dass das Paket zurückgekommen sei, weil es an eine falsche Hausnummer versendet wurde (Nachbarhaus) und diese Adresse auch im System gespeichert sei. Seltsamerweise kommt meine Rechnung immer an die richtige Adresse. Er schickt es jetzt nochmal raus und diesmal gibt es sogar das Modell mit WLAN, brauch ich zwar nicht, aber was soll’s. Die Frage nach dem, laut seinem Kollegen, zwar nicht verfügbaren, aber trotzdem versendeten Rückläufer, habe ich an der Stelle glatt vergessen. Die Antwort wäre sicher interessant geworden.
Der Datumsfehler, so berichtet er, sei auf ein Systemproblem zurückzuführen. Er kann da nix dafür und möchte sich entschuldigen. Die Umschaltung auf DSL 16000 ist jetzt auf den 4.12. verschoben. Ich glaube es aber erst, wenn ich es sehe, und stelle nach dem Auflegen fest, dass nicht final geklärt wurde, ob es der Dezember 2006 oder 2007 sein wird. Rein gefühlsmäßig liegen da noch ein paar Telefonate dazwischen. Aber vielleicht werde ich ja zur Abwechslung einmal positiv überrascht.
Weitere elf Tage später…
Getreu dem Motto, was lange währt, wird endlich gut, kam nach guten zwei Wochen und genau zehn Telefonaten, mit aufaddierten vier Stunden in der Warteschleife, endlich das neue DSL-Modem an.
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