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Es: Roman

Es: Roman

Titel: Es: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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führte Adrian auf die dunkle, etwas unangenehm riechende Kussbrücke. Dort deutete er auf eine der Schmierereien. Adrian musste ein Streichholz anzünden, um lesen zu können, was da stand.
    ZEIG MIR DEINEN SCHWANZ SCHWULER UND ICH SCHNEIDE IHN DIR AB!
    »Ich weiß bestens Bescheid, was für Gefühle Leute Schwulen gegenüber haben«, sagte Don ruhig. »Als Teenager wurde ich auf einem Lkw-Parkplatz in Dayton zusammengeschlagen; einige Kerle in Portland zündeten vor einem Sandwich-Laden meine Schuhe an, während so ein alter Fettarsch von Bulle in seinem Streifenwagen saß und lachte. Ich hab schon eine Menge gesehen … aber so etwas wie dies hier doch noch nie. Schau dir das einmal an. Schau’s dir gut an.«
    Ein weiteres Streichholz enthüllte: BOHRT NÄGEL IN DIE AUGEN ALLER SCHWULEN (FÜR GOTT)!
    »Wer auch immer diese kleinen Moralpredigten schreiben mag, muss ein echt durchgeknallter Irrer sein. Mir wäre wohler zumute, wenn ich glauben könnte, dass es nur eine Einzelperson ist, ein einziges krankes Hirn, aber …« Don machte eine vage Geste über die ganze Brücke hinweg. »Da steht jede Menge von solchem Zeug … und ich glaube nicht, dass es das Werk einer Einzelperson ist. Deshalb will ich Derry verlassen, Ade. Es scheint hier an zu viel Stellen zu viel dieser durchgeknallten Irren zu geben.«
    »Na ja, aber warte, bis ich meinen Roman fertig habe, okay? Bitte! Oktober, nicht später, ich versprech’s dir. Die Luft ist hier besser.«
    »Er wusste nicht, dass er sich vor dem hiesigen Wasser hätte in Acht nehmen müssen«, sagte Don Hagarty voll Bitterkeit.

10
     
    Tom Boutillier und Chief Rademacher beugten sich wortlos vor. Chris Unwin saß mit gesenktem Kopf da und redete monoton vor sich hin, als erzählte er seine Geschichte dem Fußboden. Dies war der Teil, den sie hören wollten; dies war der Teil, der zumindest zwei dieser Arschlöcher nach Thomaston bringen würde.
    »Auf dem Rummelplatz war nicht mehr viel los«, berichtete Unwin. »Alle tollen Karussells wurden schon abgebaut, diese Dinger wie das Devil Dish und das Parachute Drop, wissen Sie. Und am Autoscooter hing auch schon ein Schild mit ›geschlossen‹. Nur die Kinderkarussells liefen noch. Also gingen wir rüber zu den Spielständen, und Webby sah die Wurfbude und zahlte fünfzig Cent, und dann hat er so’n Hut gesehen, wie der Schwule ihn aufhatte, und er hat danach geworfen, aber er hat ihn dauernd verfehlt, und nach jedem Wurf ist seine Laune mieser geworden. Und Steve – das ist ein Typ, der normalerweise rumläuft und sagt, immer mit der Ruhe, beruhige dich, nur keine Aufregung und all so’n Zeug, wissen Sie? Aber er war unheimlich aufgekratzt, denn er hatte vorher so’ne Pille geschluckt, wissen Sie? Ich weiß nicht, was für’ne Pille das genau war.’ne rote Pille jedenfalls. Vielleicht war’s sogar was Legales. Aber er zog Webby andauernd auf, bis ich schon dachte, Webby würde ihn verprügeln, wissen Sie? Er hat zu ihm gesagt, du kannst ja nicht mal so’n Hut wie der Schwule gewinnen. Du musst ja total unfähig sein, wenn du’s noch nicht mal schaffst, so’n Hut wie der Schwule zu gewinnen. Und schließlich hat die Frau Webby dann’nen Preis gegeben, obwohl der Ring nicht richtig drumherum lag, weil sie uns nämlich loswerden wollte, glaub ich wenigstens. Es war so’n Krachmacher, wissen Sie? Man bläst rein, und das Ding rollt sich ab und macht dabei so’n Lärm, wie wenn einer’nen Furz lässt, wissen Sie? Ich hatte auch mal so’n Ding. Für Halloween oder Silvester oder irgend so’n anderen verdammten Feiertag. Es war ein tolles Ding, nur hab ich’s dann verloren. Oder vielleicht hat’s mir auch einer auf dem verdammten Schulhof aus der Tasche geklaut, wissen Sie? Na ja, und dann schloss der Rummelplatz, und wir gingen raus, und Steve hat immer noch Webby aufgezogen, dass er nicht mal in der Lage gewesen ist, so’n Hut wie der Schwule zu gewinnen, wissen Sie, und Webby hat nicht viel gesagt, und ich hab gewusst, dass das’n schlechtes Zeichen ist, und ich hatte’nen ganz schönen Bammel, wissen Sie? Und ich wollt das Thema wechseln, nur fiel mir gar nichts ein, was ich hätte sagen können. Und wie wir dann auf dem Parkplatz gestanden haben, hat Steve gefragt: Wo willst du hin, nach Hause? – Und Webby hat gesagt: Fahren wir erst noch am Falcon vorbei und schauen nach, ob der Schwule da ist.«
    Boutillier und Rademacher tauschten einen Blick aus. Boutillier klopfte sich mit einem Finger an die

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