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Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Es soll Liebe sein: Roman (German Edition)

Titel: Es soll Liebe sein: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Saunders
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Komödiant in Kostüm und vollem Make-up niedergestreckt wurde, etwas besonders Herzzerreißendes hatte.
    Ruth, die es nie eilig hatte, wärmte sich am Feuer. »Zuletzt sagten sie mir, dass er wohl wieder gesund wird.«
    George fragte: »Wie lange musstet ihr auf den Krankenwagen warten?«
    »Ewig. Bitte schärfe mir ein, dass ich in dieser Stadt keinen Herzinfarkt bekomme. Und wage auch du es nicht. Das nächste anständige Krankenhaus ist Meilen entfernt.«
    »Ich würde sagen, du brauchst einen starken Drink. Ich -mache noch eine Runde Grog.« George erhob sich und ging in die Küche.
    Ruth trat zu seinem Platz. Sie lächelte mich an. »Gott sei Dank war Fritz da. Er hat dem Mann das Leben gerettet.«
    »Wirklich?«
    »O ja. Er wusste genau, was zu tun war, und das Wichtigste ist, es schnell zu tun. Ich habe ein wenig geholfen, bis der Krankenwagen kam, aber wäre ich allein da gewesen, wäre es zu spät gewesen.«
    »O mein Gott.« Ich war zutiefst beeindruckt. »Er ist ein Held!«
    »Er schwitzte unglaublich und war total erschöpft – aber er wollte nicht aufgeben. Er war unerbittlich. Er weigerte sich aufzuhören, bis die Sanitäter mit der Ausrüstung kamen.«
    »Wo ist er? Ist er mitgekommen?«
    »Nein, er ist mit der Ambulanz gefahren. Noch immer in diesem idiotischen Kostüm.« Sie ließ sich in dem Lehnsessel gegenüber von mir nieder. »Mir ist aufgefallen, dass er inzwischen ein sehr feiner Mensch geworden ist.«
    »Phoebe wäre so stolz«, sagte ich.
    »O ja, aber Phoebe war immer stolz auf ihn, egal was er tat. Ich dachte, dass Jimmy über seine Entwicklung froh wäre.«
    Es berührte mich, dass sie an Jimmy dachte, dem sie nie nahe gestanden hatte. »Ich wünschte, du würdest Fritz das sagen. Er hat sich immer nach der Anerkennung seines Vaters gesehnt.«
    Ruth seufzte. »Die Anerkennung des Vaters und die Liebe der Mutter. Ich denke manchmal, dass das die einzigen wesentlichen Bestandteile für Glück in diesem Leben sind. Wenn jedermann auf der Welt diese beiden Dinge hätte, wäre ich arbeitslos.«
    »Ich wollte auch Dereks Anerkennung«, sagte ich.
    »Du hattest zumindest meine«, sagte Ruth. »Ich hoffe, das weißt du. Und du hattest meine Liebe – obwohl ich das nicht so zeigen konnte wie Phoebe. Aber ich habe dich geliebt.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Wirklich.«
    »Darum habe ich mir solche Sorgen darum gemacht, dass du depressiv werden könntest – weil mein Leben davon so beeinträchtigt wurde. Und deines. Ich denke, ich sollte mich bei dir dafür entschuldigen, wie ich mich verhalten habe, als du klein warst.«
    Ihre Stimme klang ruhig, aber es lag Sehnsucht darin und eine Angst, dass das, was sie zögernd anbot, zurückgewiesen würde, und meine Augen füllten sich mit Tränen.
    »Du musst dich nicht entschuldigen«, sagte ich. »Ich erkenne inzwischen, dass du krank warst.«
    »Danke.« Sie ließ sich tiefer in die Kissen sinken. »Es dauerte ewig. Aber man muss wirklich sagen, dass es mir heute besser geht.«
    Wie um das zu veranschaulichen, kam George mit einem Glas Grog herein. Ruth und ich lächelten einander zu.
    »Ich frage mich, was jetzt geschehen wird«, bemerkte George. »Ich meine, mit dem Weihnachtsspiel. Sie können es wohl kaum ohne den Star fortführen.«
    »Armer Fritz«, sagte Ruth. »Wieder arbeitslos.«
    Der Notfall hatte uns drei sehr umgänglich gemacht. Wir -saßen am Feuer und sprachen über die Ereignisse des Abends.
    Um elf Uhr warteten wir immer noch auf Fritz. George und Ruth gingen zu Bett. Ich blieb am Kamin sitzen. Ich konnte nicht zu Bett gehen, bevor ich ihn nicht gesehen hatte. Ich machte mir eine Tasse Tee und nahm mir ein Buch, aber ich konnte nicht lesen. Ich starrte in die Flammen und dachte über Fritz nach. Ich schämte mich, weil ich ihn so unterschätzt hatte. Wie hatte ich jemals glauben können, Matthew wäre der bessere Mann?
    Ich war blind und versnobt gewesen, und obwohl ich stolz auf meine Einsicht war, hatte ich es geschafft, Fritzens Tapferkeit zu übersehen – seine Kraft, seine reine Güte. Ich war zu sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen, um den zwiespältigen Nordlondoner Faulenzer zu durchschauen. Ich konnte diesem Faulenzer nicht meine beste Freundin anvertrauen, aber ich würde ihm mein Leben anvertrauen.
    Unmittelbar nach Mitternacht hörte ich das betrunkene Schaben eines Schlüssels im Schloss und eine gedämpfte Stimme an der Tür – »O Scheiße.«
    Ich sprang auf, um ihn hereinzulassen. Fritz trug seine

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