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Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition)

Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition)

Titel: Es war einmal ein Mord: Ein Hänsel und Gretel-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. J. Brackston
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erst überrascht, dann verlegen aus. Er schlurfte durch den stinkenden Raum, staubte einen der Holzhocker vor dem Feuer ab und winkte ihr, Platz zu nehmen. Gretel folgte der Aufforderung und empfand ehrliche Dankbarkeit für die rauchige Wärme des Feuers. Mit der Sonne war auch die Hitze des Tages verschwunden, sodass die nassen Kleider sich nun schrecklich kalt an ihrem Körper anfühlten. Sie rückte noch näher an die Flammen heran. Bald stieg Dampf von ihren Röcken auf.
    Sie hatte angenommen, der Troll würde ihr gegenüber Platz nehmen, stattdessen suchte er Schüsseln und Löffel zusammen und schaufelte etwas Klumpiges aus dem Topf über dem Feuer, das einen beißenden Gestank verströmte. Dann reichte er Gretel eine der Schüsseln und nickte nachdrücklich.
    »Groß-fett Frau mögen«, informierte er sie. »Groß-fett Frau essen!«
    Gretel atmete einmal tief durch und sagte sich, dass ein Magen, der an Internatsessen gewöhnt war, alles bei sich behalten konnte, was man ihm bot. Dennoch kostete es sie enorm viel Überwindung, die ranzigen Fleischbrocken und die graue Soße, in der sie schwammen, hinunterzuwürgen. Sie weigerte sich, darüber nachzudenken, welche Kreatur ihr Leben für diese widerliche Mischung gelassen hatte. Der Troll beobachtete sie mit einem enervierenden sengenden Blick. Gretel schluckte schwer und rang sich ein Lächeln ab.
    »Köstlich«, verkündete sie. »Der Genuss ließe sich nur noch durch einen Schluck von diesem wunderbaren heißen Bier steigern, an das ich mich von meinem letzten Besuch erinnere. Hättet Ihr davon vielleicht noch den einen oder anderen Tropfen übrig?«
    Das überaus bewegliche Gesicht des Trolls durchlief eine ganze Reihe verschiedener Mienen, angefangen mit Freude, gefolgt von Erinnerung, dann Argwohn, danach Verwirrung und schließlich vorsichtige Zustimmung. Er holte ein Steingefäß hervor, zog den Korken mit den Zähnen heraus und reichte es Gretel.
    »Zu freundlich«, sagte sie, erleichtert, das faulige Essen mit etwas herunterspülen zu können, was in der Lage sein könnte, die schlimmsten Seuchen unschädlich zu machen, die seit Tagen in diesem Eintopf vor sich hin brodelten. Sie trank und gab dem Troll das Gebräu zurück. Der jedoch nahm nur ein bescheidenes Schlückchen, ehe er sich vor ihr auf einen Hocker fallen ließ. Er aß nicht, sah nur weiter zu, wie Gretel sich durch die scheinbar bodenlose Schüssel kämpfte. Ein Knorpel verkantete sich zwischen ihren Schneidezähnen, doch da sie nicht annahm, dass sich im Besitz ihres Gastgebers eine Schachtel Zahnstocher finden würde, konnte sie wenig daran ändern. Sie sagte sich, dass es das Beste sei, ohne weiteres Vorspiel zum Zweck ihres Besuchs zu kommen.
    »Wie ich schon sagte, habe ich ein Geschenk für Euch, Herr Troll. Ein ganz hervorragendes Exemplar für Eure Sammlung. Ich bin sicher, Ihr werdet über die Qualität des   … Gegenstands, den ich für Euch besorgt habe, hocherfreut sein.«
    Sie unterbrach sich, um dem Troll Zeit für ein Grunzen oder Nicken oder irgendeine andere Art von Anerkennung zu geben, aber auch, um ein besonders zähes Stück Fleisch zu zerkauen. Der Troll, der sich offenkundig nicht auf höfliche Konversation verstand, lieferte ihr nicht die kleinste Ermutigung, und das Fleisch wollte auch nicht nachgeben. Gretel streckte die Hand nach dem Bier aus und nahm einen weiteren Schluck, ehe sie keuchend fortfuhr: »Und ich   … werde Euch diese Kostbarkeit   … mit Freuden übergeben, sobald Ihr mir   … die Information geliefert habt, die ich benötige.«
    Der Troll rutschte auf seinem Stuhl herum und zog die wässrigen Augen zusammen.
    »Wie Ihr Euch vielleicht erinnert, Herr Troll, benötige ich den Namen und die Anschrift der Person, die die Katzen gestohlen hat oder, wie sich die Sache darstellt, die Katzen hat stehlen lassen. Gebt mir diesen Namen und diese Adresse, und Ihr erhaltet einen prachtvollen, frisch eingelegten, erstklassigen Finger.« Beim Gedanken an den leblosen Finger unterdrückte sie ein Schaudern, und für einen flüchtigen Moment empfand sie tiefe Dankbarkeit, dass der Mangel an Licht in dieser Behausung ihr nicht gestattete zu sehen, was sie aß. Sie fürchtete, es könnte allzu große Ähnlichkeit mit der grauen, schrumpeligen Abscheulichkeit aufweisen, die das charakteristischste Merkmal der Finger gewesen war, als sie sich zum letzten Mal überwunden hatte, nach ihnen zu sehen.
    Der Troll legte die Stirn in Falten, zögerte und sprach

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