Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
sichtlich.“
„Du willst unbedingt glauben, der Schlitzer ist der Täter.“
Ihr Blick wanderte zu Bragg. „Ich weiß es. Das fühle ich.“
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Du hast bessereInstinkte als jeder andere, den ich kenne.“
Zaghaft erwiderte sie sein Lächeln.
„Er erhöht den Einsatz“, unterbrach Hart die beiden. „Er zerrte sie auf ihr Bett und löste ihr Haar.“
Francesca sah ihn nachdenklich an. „Er musste sie nicht aufs Bett zerren“, sagte sie langsam. „Wäre alles dort drüben in diesem Zimmer geschehen, dann hätte er sie auf dem Boden zurücklassen können. Margaret Cooper wurde in ihrem Bett gefunden, und dort wurde sie auch eindeutig umgebracht. Aber Kate wurde dort getötet, wo sie stand. Warum schleppte er sie zu ihrem Bett? Und wie kommst du darauf, dass er derjenige war, der ihr Haar gelöst hat?“
„Darling, sie ist komplett angezogen. Wie viele Frauen kennst du, die sich ihrem hochgesteckten Haar zuwenden, bevor sie sich umgezogen haben? Um die Haare kümmern sie sich erst zum Schluss.“
Sie dachte darüber nach und stimmte ihm schließlich zu. Jede Frau, die sie kannte, ließ ihre Frisur so lange wie möglich unangetastet. „Aber warum?“
Hart zuckte mit den Schultern. „Er könnte seine Absicht geändert haben.“
„Ja, es geht ihm jetzt ums Morden“, sagte sie zu Bragg. „Mit Margaret Cooper änderte er seine Vorgehensweise.“
„Da ist noch etwas anderes“, erwiderte der. „Die Tür stand weit offen.“
„Dann wollte er, dass die Tote so schnell wie möglich gefunden wird“, überlegte Francesca.
„Das sehe ich auch so.“
„Dann spielt er wohl mit euch beiden Katz und Maus“, mischte sich Hart ein.
Francesca und Bragg sahen gleichzeitig zu ihm. „Bist du jetzt auch ein Kriminalist?“, fragte Letzterer ärgerlich.
Sie griff nach seiner Hand. „Hart hat recht. Dieser Mannist klug und raffiniert. Er würde die Tür nur weit offen stehen lassen, damit wir so schnell wie möglich von seiner neuesten Tat erfahren. Ich spüre, dass er die Spielregeln verändert hat.“
„Das gefällt mir nicht“, erklärte Hart und stellte sich zu ihr. Seine Worte waren nur an sie gerichtet.
Ihre Blicke trafen sich, und sie verstand. Wenn der Mörder sich auf einmal der Polizei und auch ihr überlegen fühlte, was würde er dann als Nächstes tun? „Wird er am Montag erneut zuschlagen?“
„Er könnte schon morgen wieder zuschlagen“, entgegnete Bragg langsam.
„Aber warum kommt er zurück und tötet Kate? Warum ließ er sie letzte Woche am Leben?“, wunderte sich Francesca. „Was ist geschehen, dass der Mörder wiederkommt, um sein Werk zu vollenden?“
„Wir haben es mit einem Wahnsinnigen zu tun. Gott allein weiß, was in seinem Kopf vorgeht“, gab Bragg zu bedenken.
Damit hatte er wohl Recht, dachte Francesca. Und laut sagte sie. „Er weiß, wir sind in diesem Fall sehr aktiv geworden. Vielleicht hat Hart recht. Er führt uns an der Nase herum.“
„Hast du nicht davon gesprochen, sie habe von ihrem Mann getrennt gelebt?“, fragte Hart leise.
Francesca nickte. „Sie verließ ihren Mann vor einiger Zeit, vor eineinhalb Jahren, wenn ich mich nicht irre.“ Sie wusste, auf was Hart hinauswollte, und drehte sich zu Bragg um. „Können wir ihren Mann ausfindig machen?“
„Newman arbeitet bereits daran. Sein Name ist John Sullivan, und sie verließ ihn tatsächlich vor eineinhalb Jahren. Nach dem ersten Überfall gab sie zu Protokoll, er sei ein Säufer, und sie habe ihn schon seit gut einem Jahr nicht mehr gesehen. Sie wusste auch nicht, wo er lebte. Ich hoffe, er hat die Stadt nicht verlassen, und wir bekommen ihn so schnellwie möglich zu fassen.“
Francesca rieb sich die Schläfen. Prompt hielt Hart sie am Ellbogen fest und fragte leise: „Bist du müde, Darling?“
„Nein, ich bin nur besorgt“, erwiderte sie.
„Du kannst nicht die ganze Welt retten.“
„Aber ich kann es versuchen“, gab sie ernst zurück und sah ihn traurig an, als sie merkte, wie eindringlich er sie musterte. „Arme Kate.“
Er ließ sie los und wandte sich Rick zu. „Wirst du Francis O’Leary unter Polizeischutz stellen?“
„Natürlich.“
„Was ist mit Sam Wilson? Wissen wir etwas darüber, wo er die letzten Stunden verbracht hat?“
„Zwei meiner Leute sind unterwegs, um Wilson ins Präsidium zu bringen, damit er verhört werden kann.“ Er schaute noch einmal zum Bett, dann sagte er: „Ich habe mir das Schloss angesehen,
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