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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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erhellt wurde.
    Francesca war nicht mit der Cahill-Kutsche nach Downtown gefahren, was sie jetzt bedauerte, da in dieser Gegend allem Anschein nach keine Droschken unterwegs waren. Wenn sie vier Blocks zu Fuß ging, konnte sie den Pferdeomnibus nehmen, der quer durch die Stadt fuhr, und am Union Squarein eine Droschke umsteigen. Doch es war bereits dunkel, und zahlreiche raue Gesellen bevölkerten nun die Straßen. Als zwei muskulös aussehende Männer an ihr vorübergingen und sich dann nach ihr umdrehten, um sie in ihrem feinen Rock mit Jacke anzustarren, kam ihr der unerfreuliche Gedanke, dass der Schlitzer durchaus einer dieser Passanten sein konnte.
    Aber er würde vor dem nächsten Montag nicht wieder zuschlagen – vorausgesetzt, er hielt sich an das Verhaltensmuster, das er bislang an den Tag gelegt hatte.
    Sie wünschte, sie wäre jetzt nicht allein gewesen. Zum Glück trug sie in ihrer Handtasche eine kleine Pistole, da die Erfahrung sie gelehrt hatte, sich notfalls verteidigen zu müssen. Sie drückte die schlichte schwarze Tasche an sich, dann machte sie sich auf den Weg. Hart würde außer sich sein, wenn er gewusst hätte, dass sie sich allein in der Dunkelheit hier aufhielt und zu Fuß unterwegs war.
    Jemand mit einem Kind an der Hand eilte unversehens auf sie zu und rempelte sie an. Francesca verkrampfte sich und ging weiter, um niemanden zu provozieren, als plötzlich jemand von hinten nach ihr griff. Ihr Herz raste vor Angst wie wild.
    „Miss Cahill!“, hörte sie eine Frau mit einem breiten irischen Akzent sagen.
    Francesca drehte sich erleichtert darüber um, dass es kein Mann war, der sie ansprach. Sie sah in das Gesicht einer verängstigten, beunruhigten Frau, die sie im nächsten Moment als Gwen O’Neil erkannte. Die kleine Bridget stand daneben und drückte sich an ihre Mutter. „Mrs O’Neil! Was haben Sie mir einen Schrecken eingejagt!“
    Gwen ließ los und sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Ihr Gesicht war kreidebleich. „Nicht zu glauben, dass Sie das sind! Welch eine Wohltat, ein freundliches Gesicht zu erblicken.“
    Francesca hatte ihre Fassung wiedererlangt und erkannte,dass Gwens Erleichterung deutlich größer war als ihre eigene. Die Frau sah aus, als würde sie jeden Moment vor Angst davonlaufen wollen. Sie lächelte Bridget an, doch ein Blick genügte, um zu erkennen, dass die Elfjährige über den Mord an ihrer Nachbarin Bescheid wusste. Sie stand wie erstarrt da, ihre Augen wirkten in dem schmalen Gesicht übermäßig groß. „Mrs O’Neil“, setzte sie an und hoffte, die beiden würden sich wieder beruhigen. Auch wenn sie bereits jetzt zu spät dran war, um noch rechtzeitig zur Dinnerparty ihrer Mutter zu kommen, konnte sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Sie würde die beiden nach Hause begleiten, um Gewissheit zu haben, dass sie in Sicherheit waren, und sie würde zumindest kurz mit Gwen reden. Wenn sich die Möglichkeit ergab, war sie auch einem ausführlichen Gespräch nicht abgeneigt.
    Aber Gwen trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, sah sich immer wieder um und konnte keinen Hehl daraus machen, wie verängstigt sie war. Francesca fasste sie am Arm. „Mrs O’Neil? Was ist los? Stimmt etwas nicht?“
    Die Frau machte den Mund auf, brachte aber keinen Ton heraus. Es war Bridget, die schließlich mit tränenerstickter Stimme antwortete: „Jemand verfolgt uns.“

2. KAPITEL
    Dienstag, 22. April 1902
19 Uhr
    Francesca sah sich um, konnte jedoch nichts Ungewöhnliches erkennen. Männer und Frauen waren nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag auf dem Heimweg, die Jungs spielten weiter mit ihrem Ball auf dem Kopfsteinpflaster. Sie sah Gwen ernst an. „Ich begleite Sie zu Ihrer Wohnung“, erklärte sie.
    „Würden Sie das machen?“ Die Erleichterung in Gwens Stimme war nicht zu überhören.
    Sie nahm die Frau am Arm und sagte freundlich: „Kommen Sie.“ Während Bridget ein Stück vor ihnen ging, warf Francesca einen letzten Blick über die Schulter. Fast erwartete sie, den Schlitzer an einen Laternenmast gelehnt dastehen zu sehen, doch alles war noch so wie zuvor.
    Im beengten Eingangsbereich des Hauses gab es kein Licht, und das Treppenhaus selbst lag ebenfalls im Dunkeln, was aber für Gebäude dieser Art nicht ungewöhnlich war. „Ich nehme nicht an, dass Sie eine Gaslampe dabeihaben, oder?“
    „Nein“, sagte Gwen außer Atem und durchsuchte ihre Einkaufstasche. „Aber Kerzen und Streichhölzer.“
    Francesca hatte

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