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Es wird schon nicht das Ende der Welt sein

Es wird schon nicht das Ende der Welt sein

Titel: Es wird schon nicht das Ende der Welt sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Lewis
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Mund sagte Bobbie: »Das hat uns das Maul gestopft!« Und Dick nickte, er sagte: »Verdammt gutes Futter, wie immer, Sue und Ve«, und Reg hob seine Bierflasche und sagte: »Darauf stoß ich an!«
    Nachdem wir gegessen hatten, räumten Mum und die Mädels den Tisch ab, und wir Männer blieben draußen und redeten übers Vieh. Greg und Elliot beteiligten sich nicht. Sie redeten über die Pommie. Greg wollte wissen, was Elliot vorhatte. Darüber war Elliot gar nicht glücklich, das merkte ich, denn sein Gesicht war rot, und er guckte auf den Boden, so als ob er nicht wüsste, was er sagen sollte. »Und? Gehst du nun ran oder was?«, fragte Greg. Zu dem Zeitpunkt hörten Dad und alle anderen auch zu. Elliot sah Greg an und sagte: »Was geht dich das an?« Und Greg lachte und sagte: »Ich wollte nur wissen, wie die Lage ist, Mann …« Dann lachten alle – sogar Elliot. Keine Ahnung, warum sie so über Liz redeten. Mir gefiel das nicht. Ich wollte übers Vieh reden oder über Kricket. Ich hasste all dieses Zeug. Fand es zum Kotzen. Mir stach eine halb leere Flasche Bier auf dem Boden ins Auge, ich stand auf und tat so, als wollte ich sie aus dem Weg räumen. Keiner merkte, wie ich sie nahm und hinter der Hausecke zu der leeren brachte, die ich vorher getrunken hatte. Ich trank schnell, und obwohl das Bier warm war und schlechter schmeckte als das erste, übergab ich mich nicht.
    Liz kam raus und holte die letzten paar Teller vom Tisch, die Männer hörten also auf, über sie zu reden. Sie fragte: »Was ist denn hier draußen los?« Dad und Greg sagten beide gleichzeitig: »Nichts.« Liz guckte sie an, als ob sie verrückt wären, und ging wieder nach drinnen.
    Bald darauf merkte ich, dass die Musik ausgegangen war. Ich verdrückte mich mit einer weiteren Flasche Selbstgebrautem um die Ecke, trank einen Schluck von dem Bier und ging rein, um eine andere CD einzulegen. Dann ging ich wieder zu meinem Leergut. Ich trank die Reste aus den Flaschen und setzte mich auf den Boden. Keine Ahnung, warum, aber plötzlich wünschte ich, Jonny wäre bei mir.
    Als ich wieder zu den anderen in den Garten kam, sagten die Crofts, sie müssten jetzt nach Haus, weil es spät geworden war. Dick gähnte. Ich wollte nicht, dass sie abfuhren, das sagte ich. Dick lächelte. Wir würden das alles nächstes Jahr wiederholen, wenn Reg und die Jungs wieder zum Viehtrieb kamen. Ich sagte, nächstes Jahr wäre ich nicht da, da wäre ich in Alice in der Schule. Ich glaub, Dick wusste nicht, was er sagen sollte, also rubbelte er mit seiner knochigen Hand in meinem Haar.
    Während alle anderen den Crofts hinterher winkten, nahm ich noch eine Flasche vom Selbstgebrauten, dieses Mal eine volle, ging um die Ecke und hebelte sie auf, so wie ich es bei Dad und den Jungs gesehen hatte. Sie schmeckte nicht so schlecht wie die anderen, die ich probiert hatte. Musste eine andere Sorte gewesen sein. Mein Bauch fühlte sich aber an, als wollte er platzen, und dann stieß ich den größten Rülpser meines Lebens aus. Ich nahm einen Zug aus der Flasche und dachte dabei an Liz. Ich wollte nicht, dass sie die Station verließ. Nach all den Sachen mit Buzz und dem Viehtrieb hatte ich das Gefühl, dass wir Freunde waren oder so was.
    Ich ging zurück um die Ecke, wo die Party war. Da fiel mir auf, dass im Laden Licht brannte. Ich dachte, jemand hätte es aus Versehen angelassen, deshalb ging ich rüber, um es auszuschalten. Gehen war aber irgendwie komisch und alles sah ein bisschen verschwommen aus. Das lag nur an der Dunkelheit, dachte ich. Als ich näher kam, meinte ich, Stimmen zu hören. Ich versuchte, mich zu erinnnern, wie viel ich von dem Bier getrunken hatte, aber dann sah ich Sissy – und ich wusste, das, was ich sah, war echt. Sie war mit Gil und dem kleinen Alex im Laden. Sie küssten sich. Ich dachte nicht mal darüber nach, was ich da eigentlich tat, ich riss einfach die Tür weit auf und brüllte: »Was soll das denn?« Aber die Wörter kamen nicht so richtig raus. Sissy drehte sich um und sagte: »Was?«, als ob sie mich nicht verstanden hätte. Ich schluckte und sagte ihnen, sie würden großen Ärger kriegen, wenn Dad sie fand. Da sagte Gil dann: »Ich wollte nur Alex noch mal sehen. Ich will keinen Ärger.« Er hob die Hände. Ich zeigte auf ihn, aber es sah aus, als ob der Raum sich bewegte. Ich fühlte mich krank. Ich schluckte Spucke runter und musste mich vorbeugen, um das Gleichgewicht wiederzufinden. Und da sagte Sissy: »Bist du

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