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Es wird Tote geben

Es wird Tote geben

Titel: Es wird Tote geben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Haderer
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aber einsperren kann man sie nicht … sie kommt in eine Anstalt, und vielleicht kommt sie irgendwann wieder zu sich … außerdem will ich nicht, dass du mit …“
    „ … dass ich mit der Leiche im Keller lebe.“
    „Ja … holen wir ihn bitte heraus und beerdigen wir ihn ordentlich.“
    „Von mir aus gern“, Schäfer holte seinen Computer aus dem Ruhezustand, „hast du es eilig mit der Sache?“
    „Wieso? … Mein Rückflug geht in zwei Wochen, bis dahin hätte ich das schon gern erledigt, warum?“
    „Mir ist heute in der Früh geschossen, dass die Frau Materna mir vielleicht in einem Fall helfen könnte … das geht allerdings nur, wenn sie in Freiheit ist …“
    „Worum geht’s?“, wollte Stark wissen und Schäfer entging nicht das kurze Aufblitzen in dessen Augen.
    „Kennst du die Familie Graber?“
    „Da gibt’s mehrere.“
    „Simon, Laura …“
    „Ah, vom Erich und der Sieglinde, sicher … was ist mit denen?“
    „Simon Graber ist in ein paar unschöne Dinge verwickelt, drei fragwürdige Selbstmorde und ein Anschlag auf seine Schwester.“
    „Und wieso sitzt er nicht?“
    „Er ist mit einer Komplizin abgehauen.“
    „Wohin?“
    „Keine Ahnung.“
    Rückblende: Nachdem Martin schlafen gegangen war, stand Schäfer in der Küche, trank einen halben Liter Wasser, schleuderte das Glas an die Wand, kehrte die Scherben auf und ging kalt duschen. Dann legte er seine Waffe an und fuhr nach Freikirchen. Binnen zwei Minuten hatte er die Tür geöffnet, betrat das Haus mit Taschenlampe und entsicherter Waffe, drückte die Tür mit seinem Schuh ins Schloss und kontrollierte alle Räume. Er zog Einweg-Handschuhe über, drehte das Licht an und durchsuchte die Wohnung. In einer Schachtel im Schlafzimmerschrank fand er unter alten Computerzeitschriften drei Handys und eine externe Festplatte. Er stellte die Kiste zurück, setzte sich aufs Bett und nahm sein Telefon. Steckte es wieder ein. Auf jedes einzelne Beweismittel war er auf nicht legale Weise gestoßen – wenn es blöd herging, stand er noch als der da, der diese Dinge deponiert hatte. Nur um jemanden dranzukriegen, den er schon einmal widerrechtlich verhaftet hatte. Er verließ die Wohnung und fuhr zu Nadja Windreiter.
    „Entschuldigen Sie bitte die späte Störung, Frau Windreiter … ich muss dringend mit Nadja sprechen.“
    „Aber wieso denn … hat sie wieder was mit Rauschgift …“
    „Nein, es geht nur um einen Freund, der möglicherweise in eine Straftat verwickelt ist.“
    „Kommen Sie herein, ich gehe sie holen.“
    „Danke.“ Schäfer setzte sich auf eine Truhe im Vorraum und bemühte sich, seine zitternden Hände unter Kontrolle zu bringen.
    „Sie ist nicht in ihrem Zimmer.“ Frau Windreiter stand vor ihm, allzu besorgt wirkte sie nicht.
    „Wo kann sie sein?!“
    „Ah, was weiß ich … das frage ich sie schon lange nicht mehr.“
    „Ist ihre Schwester da?“
    „Ja, die liegt in ihrem Bett … soll ich sie aufwecken?“
    „Bitte.“
    „Blöd gelaufen“, meinte Stark, „und die hatte wirklich keine Ahnung, wo ihre Schwester mitten in der Nacht hin ist?“
    „Die ist ein gutgläubiges Hascherl.“ Schäfer starrte auf seinen Gummiball. „Sie hat nur mitbekommen, dass ihre Schwester am Abend mit diesem Haidegger telefoniert hat. Also hat sie gewusst, dass ich ihr auf diese Lügengeschichte draufgekommen bin … und Graber hat gemerkt, dass wir uns in ihren Computer gehackt haben … und plötzlich verschwinden sie beide … Ich bin wirklich ein völlig inkompetentes Arschloch.“
    „He … vor dir sitzt das viel größere“, sagte Stark besänftigend. „Hast du es über das Handy von Graber probiert?“
    „Ausgeschaltet, seins und ihres auch … eh logisch.“
    „Und wie soll dir die Luise da jetzt helfen?“
    „Sie ist seine Mutter.“
    „Die Luise? Sicher nicht!“
    „Eh nicht, aber ab jetzt!“ Schäfer stand auf, warf den Ball in einem Dreibanden-Wurf um Stark herum und fing ihn wieder auf.
    „Erklärst du mir das genauer?“
    „Doktor Hofer … den kennst du nicht … er hat gemeint, dass Graber wahrscheinlich am meisten darunter leidet, dass seine Mutter ihn weggeben und sich nie bei ihm gemeldet hat.“
    „Und jetzt …“
    „Jetzt ist seine leibliche Mutter plötzlich aufgetaucht.“
    „Und wie willst du das machen? Das durchschaut der doch sofort, wenn du …“
    „Dafür habe ich auch einen persönlichen Freund und Helfer“, erwiderte Schäfer selbstherrlich und griff zum Telefon.
    „Herr

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