Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Es wird Tote geben

Es wird Tote geben

Titel: Es wird Tote geben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Haderer
Vom Netzwerk:
Sanders, Kollege im Geiste, wo sind Sie? … Dann kommen Sie her, das Vaterland ruft! … Dann eben das Sicherheitsbedürfnis des europäischen Volkes, und Ihr kreativer Geist darf sich endlich einmal in der Realität bewähren … Ja, ich vereidige Sie offiziell zum Hilfssheriff … Genau … Sofort.“

43.
    Sanders hatte Graber auf dieMailbox gesprochen und ein paar eindeutige Andeutungen hinterlassen. Der Rückruf kam eine Stunde später.
    „Nun ja“, Sanders räusperte sich, als würde er noch überlegen, ob er sein Wissen tatsächlich preisgeben wollte, „ich muss Sie vorweg bitten, in dieser Sache absolute Diskretion walten zu lassen … die involvierten Personen können zwar nicht im strafrechtlichen Sinne, sehr wohl aber von der Mitbevölkerung verurteilt werden … und das wäre auch für mich sehr ungünstig, zumal es bei der betreffenden Frau um eine enge Freundin von Chefinspektor Stark geht.“
    „Noch einmal: Was wollen Sie von mir?“
    „Gut, Herr Graber … Es geht um eine Frau, die vor 26 Jahren, genau am 13. 4., ihren neugeborenen Sohn in die Babyklappe des Bezirkskrankenhauses Wels gelegt hat … Herr Graber? Sind Sie noch dran?“
    „Ja … heißt das, dass Stark Sie beauftragt hat, das Kind seiner Freundin zu suchen … und warum nimmt er dafür einen Deutschen?“
    „Nun … ich habe ihn bereits einige Male in … sagen wir, Unternehmungen unterstützt, die eine sowohl räumliche als auch emotionale Distanz zum Geschehen erforderten.“
    „Und was haben Sie herausgefunden?“
    „Also, in Bezug auf diese Frau bin ich mir ziemlich sicher …“
    „ … dass ich ihr Sohn bin.“
    „Ja … und ich dachte, dass Sie vielleicht Interesse daran haben zu erfahren, wer sie ist.“
    „Dann sagen Sie es mir.“
    „Das würde ich gerne, aber …“ Sanders blickte Schäfer an, der ihn gestisch aufforderte, weiterzumachen. „Sehen Sie, Major Schäfer hat diese Angelegenheit zur Verschlusssache erklärt … die Gründe dafür kenne ich nicht, aber er hat mir untersagt, die bisherigen Ergebnisse meiner Ermittlungen an Dritte weiterzuleiten … und er war sehr, sehr bestimmt in seinen Anweisungen.“
    „Das kann ich mir denken … hat er Ihnen Prügel angedroht?“
    „Nicht direkt“, Sanders lachte gekünstelt auf, „aber er ist doch … haben Sie ebenfalls … persönliche Differenzen, mit Major Schäfer?“
    „Nein, ganz und gar nicht … aber, haben Sie jetzt den Namen meiner Mutter oder nicht?“
    „Na ja … ich habe einen Namen … aber ob diese Frau Ihre Mutter ist, kann ich nur nach einem DNS -Abgleich sagen … dazu bräuchte ich eine Probe von Ihnen und besagter Frau.“
    „Dann fragen Sie Major Schäfer … der hat auf seiner Jacke bestimmt noch Spuren von unserem Aufeinandertreffen …“
    „Wie schon erwähnt … wir haben keinen sehr guten Draht zueinander … und wenn ich mich da zu weit hinauslehne“, Sanders wandte sich Schäfer zu, „ich habe keine Lust, auch nur eine Nacht im Gewahrsam von diesem Rambo-Polizisten zu verbringen …“
    „Na, dann beschaffen Sie sich diese Probe … Sie sind doch Privatdetektiv, oder?“ Grabers Ton war nun leicht gereizt.
    „Ja … und privat heißt, dass ich für meine Dienste bezahlt werde …“
    „Sie wollen Geld von mir.“
    „Ich biete Ihnen ein Geschäft an, ja.“
    „Sie wollen mir etwas verkaufen, das längst bekannt ist.“
    „Wie soll ich das verstehen?“
    „Weil ich davon ausgehe, dass Major Schäfer diesen DNS -Abgleich längst gemacht hat … wahrscheinlich hat er mich ja nur besucht, um irgendwas mitzunehmen, einen Zigarettenstummel oder was weiß ich … und was die DNS der Frau betrifft, das hat dieser Stark doch bestimmt schon geklärt, wenn es sich um eine Freundin von ihm handelt, oder?“
    „Nun …“, Sanders machte eine Pause, bis Schäfer ihm das Zeichen zum Weiterreden gab, „gut möglich, dass der Major weiß, ob besagte Frau Ihre Mutter ist … aber wie schon erwähnt: Er wird es Ihnen nicht sagen.“
    „Wie viel wollen Sie?“
    „Fünftausend.“
    „Sie sind ja bescheuert.“ Graber legte auf.
    „Das hätte ich selbst nicht besser hinbekommen“, meinte Schäfer anerkennend.
    „Und jetzt?“, fragten Sanders und Stark unisono.
    „Abwarten, bis er zurückruft … Kurt, du hast nichts dagegen, die Frau Materna erneut und mit offizieller Befugnis unter deinen persönlichen Schutz zu stellen, oder?“ Schäfer verzog das Gesicht zu einer grinsenden Grimasse.
    „Bin schon weg“, murrte

Weitere Kostenlose Bücher