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Es wird Tote geben

Es wird Tote geben

Titel: Es wird Tote geben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg Haderer
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Papierhandtuch aus dem Spender den Schweiß von der Stirn wischte.
    „Ja, Sie.“
    „Sonst niemand?“
    „Nein … was ist denn passiert, haben Sie ihn? … Haben Sie ihn getötet?“
    „Herr Autor, fallen Sie bitte nicht wieder in Ihre fiktionale Abspaltung, ich brauche jetzt Ihren klaren Verstand.“
    „Wobei?“
    „Stark hat gestanden.“
    „Was denn gestanden?“
    „Das mit der Materna, mit ihrem Sohn, mit der Leiche in meinem Keller.“
    „Was für eine Leiche?“ Sanders setzte sich in seinem Bett auf.
    „Der Sascha! Wer denn sonst?“
    „Die hat ihren eigenen Sohn ermordet?“
    „Sanders!“, bellte Schäfer und hielt inne. Hatte er dem Drehbuchautor davon gar nichts erzählt? Mittlerweile wusste er anscheinend wirklich nicht mehr, wer in diese Geschichte eingeweiht war. „Egal … ja, die Materna hat ihren Sohn erschlagen, Stark hat ihr dabei geholfen, es zu vertuschen, und hat die Leiche in seinem, jetzt meinem Keller einbetoniert … aber jetzt …“
    „Wahnsinn“, brach es aus Sanders heraus, „und das habe ich alles aufgeklärt!“
    „Wieso Sie? … Ja, von mir aus … Verdienstkreuz gibt’s später … aber jetzt geht’s mir darum, wie wir das bereinigen … ich habe nämlich keine Ahnung, was genau Stark dem Warstätter erzählt hat.“
    „Wer ist Warstätter?“
    „Mein Vorgesetzter! … ’tschuldigung, woher sollten Sie das wissen … jedenfalls hat Stark ausgepackt und offenbar alles auf sich genommen … die Sache mit dem Anruf, dass er es war, der Graber zur Materna gelockt hat … Wie’s aussieht, hat er uns dabei nicht erwähnt.“
    „Das ist eine Frechheit ist das!“ Sanders zog sich an der Plastiktriangel hoch, schrie vor Schmerz und ließ sich ins Bett fallen. „Ich habe das alles ermöglicht, ich habe ihn angerufen, ohne mich …“
    „Genau, ohne Sie wären wir jetzt nicht da, wo wir sind.“
    „Aber das war Ihre Idee!“
    „Richtig … und Stark lässt es so aussehen, als wäre alles auf seinem Mist gewachsen … kapiert?“
    „Ja, annähernd“, Sanders drehte sich von Schäfer weg, „das ist echt typisch Österreich, da setzt man sich ein, riskiert sein Leben und was ist der Dank?“
    „Hören Sie auf zu jammern … Stark hat das auf sich genommen, weil er damals Scheiße gebaut hat … und uns hat er damit eine Menge Ärger erspart … Ich schenke Ihnen eine Kiste Weißen und ein Wochenende, an dem Sie mich ausfragen dürfen, so lange Sie wollen.“
    „Ihr Wort drauf!“ Sanders richtete sich wieder auf und sah Schäfer entschieden an. „Weil ihr Österreicher seid da echte Halunken! Ein paar Flaschen Wein und habe die Ehre, das geht bei mir nicht … und grinsen Sie nicht so unverschämt!“
    „Versprochen … aber jetzt geht es darum … Moment“, meinte Schäfer und griff sich sein läutendes Handy. „Schäfer …“
    „He, so geht das nicht!“, rief Sanders, als Schäfer mit dem Telefon am Ohr zum Fenster ging und sich eine Zigarette anzündete.
    „Ja, Herr Graber, ich höre Ihnen zu.“ Schäfer drehte sich zum Krankenbett hin und legte den Zeigefinger auf die Lippen, worauf Sanders augenblicklich verstummte.
    „Ja, aber hören Sie mir jetzt bitte zu … Frau Materna ist nicht Ihre Mutter, das war eine Falle, die … Das glaube ich schon, dass sie das sagt, aber die Frau ist verrückt, weil sie ihren Sohn getötet hat, und Stark hat ihr geholfen und … Diesen Detektiv gibt es nicht, das war ein … Hören Sie mir bitte zu: Ich verspreche Ihnen, dass ich … Herr Graber?“ Aufgelegt.
    „War er das?!“ Sanders hievte sich aus dem Bett und stolperte zum Schrank.
    „Legen Sie sich sofort wieder hin!“, herrschte Schäfer den Drehbuchautor an, worauf der verblüfft innehielt.
    „Aber wir …“
    „Wo ist er?“, rief Schäfer und schritt das Krankenzimmer ab. „Wo ist er?!“
    „Woher soll ich denn das wissen?“
    „Denken Sie nach! … Wo bringt er sie hin?“
    „In einen Keller? Ein Lagerhaus?“
    „Nein … er will weder etwas aus ihr herauspressen, noch will er Lösegeld.“
    „Dann will er vielleicht mit ihr irgendwo ein neues Leben anfangen und …“
    „Er kommt nicht weit … der sieht keinen Ausweg mehr …“
    „Sie meinen, dass er sie … und dann vielleicht auch noch sich …“
    „Malen Sie nicht schon wieder den Teufel an die Wand … auf jeden Fall läuft mir die Zeit davon.“
    „Vielleicht geht er in die Donau … gemeinsam mit ihr … so wie in diesem Lied … hm hm hm, I’m going to wash my sins away, an

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