Es wird Tote geben
Schauspielern?“
„Keine Ahnung … so intim bin ich mit denen nicht. Soll ich da nachfühlen?“
„Nein … nur, wenn es sich im Gespräch ergibt … Ist der Brandt sauber?“
„Erik? … Wegen so einer Steuersache war er einmal vor Gericht, aber da dürfte er einen recht guten Anwalt gehabt haben … und dass er ab und zu kokst, weiß ich, aber sonst …“
„Wart ihr eigentlich, bevor ihr nach Schaching gekommen seid, auch schon woanders in der Gegend? Zum Sondieren oder was weiß ich …“
„Bin ich überfragt … das macht ein Locationscout … aber den kann ich sicher fragen … warum?“
„Nur so“, meinte Schäfer, der Sanders noch nicht in die Geschichte mit Corina Vogtenhuber einweihen wollte.
„Nur so, aha … mehr dürfen Sie darüber nicht sagen, oder?“, erwiderte der Autor verschwörerisch.
„Kann sein, ja …“
„Na dann mache ich mich mal schlau …“
„Keine Aktionen, ohne sie mit mir abzustimmen, klar?“
„Klar, Herr Major!“
Kurz nach drei Uhr morgens trommelte jemand gegen Schäfers Schlafzimmerfenster. Er rollte sich aus dem Bett und ging in Deckung.
„Wach auf, du Tiroler Murmeltier!“, rief der Forensiker.
„Verschwinde oder ich erschieße dich!“
„Ich hab was gefunden! Das musst du dir unbedingt ansehen!“
„Terrassentür“, grollte Schäfer, zog eine Jeans an und ging ins Wohnzimmer.
„Das da!“ Staud stand im Halbdunkel und hielt ein leeres Weinglas in die Höhe.
„Woher ist das?“
„Ist neben deiner gepflegten Feuerstelle gestanden … ich bitte um Füllung.“ Der Forensiker drängte sich an Schäfer vorbei ins Haus.
„Seit ich weg bin, seid ihr anscheinend alle komplett wahnsinnig geworden …“
„Hättest ihn halt mitgenommen, deinen Wahnsinn.“ Staud stellte seinen Koffer neben den Küchentisch und setzte sich.
„Den Wahnsinn sehe ich jeden Tag in meinem Garten.“
„Dein Vogel und die Katze, hat mir Bergmann berichtet.“
„Ja … rot oder weiß?“
„Den Besseren …“
Schäfer öffnete den Kühlschrank und nahm den Blaufränkischen heraus, von dem Auer noch ein Viertel übrig gelassen hatte.
„Im Sommer trinkt man ihn kühler.“ Er stellte seinem Gast das Glas auf den Tisch.
„Dank dir.“ Staud trank das halbe Glas in einem Zug und streckte die Hände Richtung Decke. „Lange macht mein Kreuz das nicht mehr mit, diese Herumkriecherei.“
„Ich mach dir zur Entspannung noch eine Flasche auf.“ Schäfer wusste, dass es noch mindestens zehn Minuten brauchte, bis er Staud nach allfälligen Funden fragen durfte. „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, dann die Arbeit, dann das Burnout“, murmelte er, während er die Kellerstufen hinabstieg.
Zurück in der Küche, hielt ihm Staud zwei Beweismitteltaschen entgegen. In der einen zwei Zigaretten, in der anderen ein leerer Blisterstreifen für Tabletten.
„Aus dem Keller?“
„Nein, aus meinem Privatarchiv … schenk ein.“
„Ihr sauft mich arm.“ Schäfer goss das Glas voll und setzte den Wasserkocher auf.
„Ja, mein Beileid … sag: Warum holst du dir eigentlich niemanden vom LKA dazu? Einem Major Schäfer geht man doch gerne zur Hand, oder? … Was machst du da? Kräutertee?“
„ Cool & Kühn von Wolkinger 7.“
„ Der Wolkinger?“
„Ja, Wolkinger Wolkinger … Hab ich eh schon überlegt …“
„Aber du willst dir die Blöße nicht geben …“
„Ich habe einfach nicht genug, um das LKA antanzen zu lassen … drei Mädels, die sich umgebracht haben … das mit den Medikamenten ist natürlich strafbar, aber …“
„Aber Ahab muss den weißen Wal natürlich selbst erledigen, eh klar.“
„Ah, lass mich zufrieden.“ Schäfer stand auf, ging ins Wohnzimmer, kam mit den Vergleichsproben zurück. „Fingerabdrücke und Haare … aber für den DNS-Abgleich muss ich jetzt eh die Salzburger anbetteln, oder, lieber Freund?“
„Zwei Flaschen von dem da“, Staud zeigte auf sein Glas, „dann überleg ich es mir.“
„Bis Ende der Woche.“
„Träum weiter.“
„Also ja.“
32.
„Würden Sie sich vor einer Webcam nackt ausziehen?“ Schäfer an Auer, die er am Vormittag in sein Büro hatte kommen lassen.
„Ähm … wie viel zahlen Sie denn?“
„Was? … Reden Sie keinen Stuss. Wegen dieser Mädchen frage ich … weil Corina Vogtenhuber und Jasmin Eder Nacktfotos und Filme von sich gemacht haben, die sie ins Internet gestellt haben …“
„Gibt’s, ja, ISM nennt sich das“, Auer sah ihren Vorgesetzten kokett an, „I shoot
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