Es wird Tote geben
myself …“
„Und das ist …“, Schäfer verkniff sich das Wort heutzutage , „da finden die nichts, überhaupt nichts dabei, wenn sich dann da wer …“
„Darum geht’s ja irgendwie, sich zu präsentieren, andere aufmerksam zu machen … schauen Sie nach im Internet.“
„Sicher“, Schäfer hob die Hände, „und zur Suche gebe ich ein Pädophiler Polizist sucht Nackte-Mädchenfotos oder wie …“
„Da reicht es, wenn Sie sich auf Facebook irgendwelche Maturareise-Galerien anschauen.“
„Dann komme ich da auch nicht weiter“, murmelte Schäfer sich selbst zu.
„Wo weiter?“
„Wie der sich an die Mädchen herangemacht hat … dass er sie vielleicht im Internet gesehen hat und sich gedacht hat: Aha, da ist wieder so eine kleine Geile, die gerne was ausprobiert …“
„Typische Männersicht“, meinte Auer abschätzig.
„Wirklich?!“, erwiderte Schäfer forsch, „na vielleicht haben wir es hier ja mit einem Mann zu tun.“
„Sorry, so war das nicht gemeint … natürlich kann jemand so was denken, aber das mit dem Brüsteherzeigen ist halt keine wirkliche Ausnahmeerscheinung mehr, wonach man lange suchen muss …“
„Aber diese Mädchen haben sich auch von jemand anderem filmen lassen …“
„Haben Sie über diesen Graber schon mehr herausgefunden?“, wollte Auer wissen, als das Telefon läutete.
„Schäfer. Schon auf?“
„Staud … was gibt’s?“
„Lieber Kollege Staud, ich habe nicht so früh mit Ihrem Anruf gerechnet, bin wahrlich überrascht, wie schnell Sie arbeiten, wenngleich Sie immer schon zu den Besten Ihres Fachs gezählt haben … wie wäre es einmal mit einer freundlichen Begrüßung, die mir und meinem Engagement gerecht wird, hä, du Prolet?!“
„Übertreib’s nicht, du kriegst eh den Wein.“ Schäfer nahm eine Zigarette und ging auf den Parkplatz hinaus. „Also, zu welch erstaunlichen Ergebnissen hat dein überdurchschnittliches Engagement in Verbindung mit deiner herausragenden Kompetenz geführt?“
„Zwei Proben, ein Mensch.“
„Nicht wahr.“
„Bis jetzt habe ich nur die Fingerabdrücke, aber die stimmen überein … für den DNS -Abgleich musst du dich noch gedulden.“
„Also ist es tatsächlich der Graber …“
„Ja, was aber nicht heißen muss, dass …“
„Später, lieber Staud, meine Hochachtung, ich muss jetzt die Pferde satteln.“
„Ein Esel würde besser zu dir passen … servus, Schäfer … und pass auf dich auf.“
Zurück im Büro, warf er sich auf den Boden und drückte dreißig Liegestütze. Kraft! Mit einem Mal fühlte er sich wie ein Kampfroboter, eine unbezwingbare Maschine auf dem Kriegspfad gegen ihren widerlichen Widersacher. Jetzt hatte er nicht nur eine Spur, jetzt hatte er einen Beweis! Graber. Du Schlaumeier. Willst mich mit deiner lächerlichen Technik ausspielen. Da hast du nicht mit meinen übernatürlichen Fähigkeiten gerechnet! Ja, du Wurm, jetzt ist’s vorbei – mit der Übeltäterei!
Obgleich es ihn reizte, die Verhaftung alleine vorzunehmen, nahm er Inspektor Plank zum Media Markt mit. Nur keine Formalfehler, nur in keine juristische Falle laufen, die solche Psychogangster gerne stellten.
„Und das ist der, von dem die Videos kommen?“, wollte Plank wissen.
„Er oder eine weitere Person … aber er steckt in der Sache mit drin, das ist sicher.“
„Okay, und … warum?“
„Ausreichend Indizien … Parken Sie da hinten, ich will ihn mindestens hundert Meter über den Parkplatz führen.“
„Sehr wohl, Herr Major.“
Schon als er in den Streifenwagen gestiegen war, hatten Schäfers Nerven geflattert. Heftig oszilliert zwischen der Gewissheit, endlich denjenigen verhaften zu können, der mitverantwortlich für den Tod dreier Mädchen war, und der fragwürdigen Aussagekraft seiner Beweise, die noch dazu auf nicht ganz ordnungsgemäßem Weg in seinen Besitz gelangt waren. Vielleicht ging es aber auch ganz einfach. Schäfer sah Graber im Rückspiegel in die starren Augen. Wenn er ein Geständnis bekam.
„Was werfen Sie mir überhaupt vor?“, wollte Graber wissen, nachdem Schäfer sich bei der Aufnahme der Personalien viel mehr Zeit als nötig genommen hatte. Zeit, die er dringend brauchte, um einen Durchsuchungsbescheid für dessen Wohnung zu bekommen.
„Einiges … wobei ich der Meinung bin, dass wir noch längst nicht alles wissen … aber gut, wir haben Zeit … Ihrem Chef erkläre ich das schon, keine Sorge.“
„Wieso meinem Chef?“
„Dass er Ihnen unter Umständen
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