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Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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Geschäft ab. Dann nahm er meine Hand, faltete unsere Finger ineinander. »Wir gehen schnell, aber laufen nur, wenn irgendwo einer von ihnen auftaucht. Jetzt auf direktem Weg zum Ausgang dieses Ladens und draußen sofort nach rechts.«
    »Alles klar«, sagte ich, während er mich aus unserem Versteck mitzog.
    Als wir in der Haupthalle des Einkaufszentrums angelangt waren, wurde mein Mund ganz trocken. Jeder hier konnte ein Sektionsmitarbeiter sein. Jedes Handy sah aus wie der Griff einer Waffe. Ich blinzelte, weil mir allmählich alles vor den Augen verschwamm.
    Sam rief Trev an. »Komm zum Food Court. Sie sind hier.« Er legte auf und schob das Handy mit einer schnellen Handbewegung wieder in die Manteltasche.
    Wir wurden schnell von der Masse mitgerissen. Je näher wir dem Food Court kamen, desto größer wurde meine Hoffnung, den Agenten entkommen zu sein. Wenn sie nur zu zweit oder dritt waren, hatten wir gute Chancen.
    Doch kaum waren wir in die Kinderspielecke abgebogen, ließ mich der Anblick eines bekannten Gesichts wie angewurzelt stehen bleiben. Seine Züge waren hart und er trug einen gebügelten marineblauen Anzug.
    »Sam.« Ich hielt ihn zurück.
    Der Mann schaute auf und unsere Blicke trafen sich.
    Riley hatte uns gefunden.

18
    »Halten Sie die beiden auf!«, schrie Riley.
    Sein Befehl hatte die gegenteilige Wirkung. Die Menschenmenge teilte sich. Die Leute pressten sich gegen Schaufenster und Wände, als hätten wir eine ansteckende Krankheit. Schreie und Rufe wurden ausgestoßen. Ein weiterer Agent rannte auf uns zu, die Waffe gezückt.
    Sam bog nach links ab. Schaulustige standen in der Mitte der Mall und filmten unsere Flucht mit ihren Handys. Die Tür von einem Kerzenladen wurde zugeschlagen. Die Menschenmasse stob auseinander.
    Wir rasten in ein Kleidungsgeschäft. Ich blieb an einem der Warentische hängen und rammte ihn um. Trägerhemden flogen durch die Gegend. Das bremste mich aus. Der Agent, ein Mann, den ich nicht kannte, zielte mit seiner Waffe auf mich. Die Zähne zusammengebissen, die Lippen gespitzt, legte er den Finger an den Abzug.
    Sams Hand schloss sich um meinen Unterarm und riss mich mit. Wir rannten. Links. Rechts. Um Warentische und Passanten herum, keuchend, kreischend.
    Meine Beine wurden taub; einzig das Adrenalin in meinem Blut schien mich noch voranzutreiben.
    Sam lotste uns in eins der Hinterzimmer und rammte die Tür zum Notausgang auf Ein schriller Alarm ging los. Das Tageslicht blendete mich für einen kurzen Augenblick. Dann erschien ein schmaler Hinterhof vor meinen Augen, in dem Müllcontainer standen und jede Menge kaputte Waren verstreut lagen.
    Wir waren gerade Richtung Parkplatz losgerannt, als wir hörten, wie eine Waffe entsichert wurde und Riley uns den Weg abschnitt.
    »Ihr habt euch ganz schön Ärger eingehandelt«, schnaufte er atemlos, während einer seiner Agenten hinter uns durch den Notausgang gestürzt kam.
    Sam trug zwar eine Waffe unter seiner Jacke, doch hatte noch nicht danach gegriffen. Ich fragte mich, ob er mit dem Gedanken spielte, Riley mit bloßen Händen zu erwürgen.
    »Hände hinter den Rücken«, befahl Riley und zielte mit seiner Waffe auf mich, »sonst erschieße ich sie.«
    Sam schob mich hinter sich. »Da musst du erst mal an mir vorbei.«
    Ich schnappte wie wild nach Luft, bemüht, meine brennende Lunge zu beruhigen und die Anspannung loszuwerden.
    »Okay«, sagte Riley und zielte stattdessen auf Sam. Sam warf sich in Rileys Richtung und trat nach seinem Bein, das in einem unnatürlichen Winkel abknickte. Ein lautes Knacken war zu hören. Riley brüllte, während Sam mit einer Hand nach dessen Waffe, mit der anderen nach dem Handgelenk griff.
    Gleichzeitig kam der Agent auf mich zu.
    Blitzschnell sah ich mich nach etwas um, mit dem ich mich verteidigen konnte. Kartons lagen gefaltet und gestapelt hinter einem der Geschäfte. Plastikkisten türmten sich neben einem der Container auf. Zerbrochene Gartenvasen lagen hinter dem Heimwerkermarkt. Damit würde ich mich zumindest irgendwie wehren können.
    Ich rannte los, wurde aber zu schnell, sodass ich auf dem unebenen Beton ins Straucheln kam, als ich wieder abbremste. Ich stürzte und rutschte mit einem Knie über den Boden. Kleine Steinchen bohrten sich durch meine Jeans, dabei griff ich nach einem großen Vasenstück.
    Der Agent erwischte mich am Knöchel und riss mich herum. Riley stöhnte voller Schmerz und Wut irgendwo hinter uns. Ich ließ mich auf eine Hand fallen und trat

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