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Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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nach Waffen erkundigen.«
    »Es gibt ein Budget?«, fragte ich. Die Jungs ignorierten mich.
    Cas richtete seine nächste Frage an Sam. »Wie viel Schuss hast du noch?«
    Sam war der Einzige, der noch eine Waffe besaß. Er fischte sie unter seinem neuen Mantel hervor und löste das Magazin heraus. »Genau zehn.«
    »Damit kommen wir nicht weit«, stellte Nick fest. Ein paar vereinzelte Locken lugten hinter seinen Ohren hervor. Es war echt ungerecht, dass er immer noch so gut aussah, obwohl er auch schon ewig nicht mehr geduscht hatte. Er hatte einfach die perfekten Haare, gewellt, fast lockig, die selbst ungewaschen vorzeigbar waren. Insgeheim fragte ich mich, ob der Verzicht auf sein spezielles Bioshampoo ihm nicht zu schaffen machte. Ein bisschen wünschte ich mir, dass es so war.
    Trev fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. »Das mit den Pistolen tut mir sehr leid, aber die sind doch eh nichts als eine Belastung. Wir kommen auch ohne klar.«
    »Du bist doch ein Vollidiot.« Nick stützte sich mit einer Hand auf das Kaminsims. »Wir können ohne Waffe keinen Schritt wagen. Keinen einzigen.« »Und was jetzt?«, fragte Cas.
    Sam drückte sich von der Wand ab. »Jetzt machen wir uns auf die Suche nach was zum Schießen.«
    *** 
    Wir fuhren auf Nebenstraßen in eine heruntergekommenere Gegend von Whittier, damit wir Riley oder Connor nicht in die Finger gerieten. Es war gewagt, in der Nähe der Stadt zu bleiben, in der sie uns gefunden hatten. Früher oder später würden wir weiterziehen müssen, und der Gedanke gefiel mir gar nicht. Ich mochte Sams Haus.
    Sam parkte vor einem verlassenen Blumenladen und stieg aus. Alle außer mir folgten ihm. Sie sammelten sich vor der Motorhaube, die Stimmen gesenkt. Ein paar Minuten später stoben sie auseinander und Sam kam zu mir auf die Beifahrerseite. Ich öffnete die Tür. »Also, wohin gehen wir?« »Wir gehen nirgendwohin. Du bleibst bei Cas.« Cas legte den Kopf schief und sah mich unschuldig an. »Die anderen haben entschieden, dass du bei mir bleiben musst. Als mein Babysitter. Tut mir leid.«
    Ich schnaufte, weil ich wusste, dass es natürlich andersrum war. Aber er war mir immer noch lieber als Nick.
    Nachdem die anderen in eine Richtung aufgebrochen waren, aus der dröhnende Rockmusik schallte, wandte Cas sich mir zu.
    »Du hast sechzig lange Minuten mit mir. Was hältst du davon, wenn wir die Zeit nutzen, um uns ein bisschen besser kennenzulernen?«
    Ich verzog den Mund. »Sehr witzig.«
    »Schon gut, schon gut.« Er lachte, was mich an so viele schöne Stunden im Labor erinnerte. Wie oft hatte er mich damals aufgezogen. Er war eine ziemliche Nervensäge, aber gleichzeitig so erfrischend unbeschwert.
    »Um ehrlich zu sein, habe ich wahnsinnigen Kohldampf.«
    Er kramte in seiner Hosentasche. »Ich habe... sieben Dollar. Wollen wir mal schauen, ob wir hier in der Nähe was finden?«
    »Gerne.«
    »Auf geht's.«
    Wir spazierten los und stießen nur ein paar Blocks weiter auf eine Tankstelle. Das Summen der Neonröhren hatte eine sonderbar beruhigende Wirkung, so als wäre ich aus einer fremden Welt in eine getreten, die mir sehr bekannt war. Wir schnappten uns jeder eine Cola und entschieden, uns ein Eiersalatsandwich zu teilen.
    Zwei Blocks weiter befand sich ein kleiner Hafen an einem großen See, der sich in der Dunkelheit verlor. Da ja schon Mitte Oktober war, lagen die meisten Anleger verlassen vor uns, dennoch leuchtete grünes Licht am Ende eines jeden Stegs.
    »Wenn ich was gegessen habe, geht es mir immer besser«, sagte ich und leckte den letzten Rest Ei von meinem Finger. »Danke, Cas.«
    »Keine Ursache. Ich weiß ja, wie unser Sammy tickt. Der nimmt sich nie Zeit für die schönen Dinge des Lebens. Aber keine Sorge - ich halt dir den Rücken frei.«
    Ich lächelte. »Wie war Sam denn, als ihr noch im Labor wart? Ich meine, wie ist der echte Sam?«
    Cas steckte sich den letzten Bissen in den Mund und sprang von der Bank. »Sammy ist irgendwie schwer zu fassen.« Er schlenderte zu einem Ahorn, der zwischen den Bänken stand. Er kletterte hinauf, während er fortfuhr. »Ich sag es mal so: Er hat die Intensität eines Rottweilers und die Sturheit eines Esels.« Er grunzte, dann hatte er sich bis zur Mitte des Baums vorgekämpft. »Erwartet von jedem, genau das zu tun, was er sagt, wenn er es sagt. Außer -« Er verstummte. Sein Schweigen machte mich neugieriger, als seine Worte es vermocht hatten.
    Ich stellte mich an den Fuß des Baums. »Außer

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