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Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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was?«
    »Äh -« Cas stützte sich in eine Astgabel und sah zu mir hinunter. »Versuchst du gerade, mir etwas Klatsch und Tratsch zu entlocken? Irgendwie wirkt das so auf mich.«
    Mir wurde warm. »Was? Nein!«
    »Ach, komm schon. Du bist in ihn verliebt, oder?«
    Ich konnte in der Dunkelheit sein Gesicht kaum erkennen, aber sein verschmitztes Grinsen hörte ich trotzdem in seinen Worten.
    Wenn Cas über meine Gefühle für Sam Bescheid wusste, kannte Sam sie dann auch? Natürlich. Ich machte ja nicht gerade ein Geheimnis daraus. Aber es aus dem Mund von jemand anderem zu hören, änderte alles. Mir war plötzlich schlecht.
    Ich versteckte mein Gesicht in den Händen. »Oh, mein Gott.«
    Zwischen den Ästen raschelte es. Cas landete neben mir und klopfte mir auf den Kopf. »Schon gut. Und jetzt gestehst du bitte, dass du auch in mich verliebt bist. Dann ist das auch endlich raus und wir können wieder zur Tagesordnung übergehen.«
    Ich schlug nach ihm, aber er wich mir aus. »Damit machst du es nicht besser.«
    »Das versuch ich doch gar nicht. Fakt eins: Sam ist ein Großkotz. Fakt zwei: Ich bin ziemlich normal. Fakt drei: Obwohl ich normal bin und definitiv auf Frauen stehe, lieb ich den Kerl irgendwie. Ich kann dich also gut verstehen.«
    Ein Lächeln deutete sich auf meinen Lippen an. »Okay. Vielleicht macht es das ein bisschen besser.«
    Er nahm mich in den Schwitzkasten und zerwuschelte mir die Haare. »Du bist so süß, wenn du dich ärgerst.« Erst als ich kreischte, ließ er mich los.
    »Mein Gott. Du bist so nervtötend!«, rief ich, von einem Lachanfall geschüttelt.
    »Aber charmant.« Wir gingen nebeneinander her. »Ich möchte dir hiermit mitteilen, falls du jemals jemanden zum Rummachen brauchst, stehe ich dir immer dienstags abends zur Verfügung.«
    »Nur dienstags?«
    »Unter Umständen auch donnerstags.«
    »Aha, gut zu wissen«, sagte ich mit einer gesunden Portion Sarkasmus. »Ich melde mich dann gegebenenfalls bei dir.«
    »Komm.« Er schlug den Rückweg zum Jeep ein. »Wir sollten wieder zurückgehen.«
    Beim Überqueren der Straße fragte ich: »Eins noch.«
    »Ja?«
    Alles in mir krampfte sich bei dem Gedanken zusammen, Cas wirklich diese Frage zu stellen, aber ich konnte nicht anders. Er kannte Sam besser als Nick oder Trev. Sie waren sich näher. Wenn also jemand die Antwort auf meine Frage wusste, dann Cas.
    »Weißt du... äh... ob Sam -« Die Worte wollten mir einfach nicht über die Lippen.
    »Ob er dich auch mag?«, beendete Cas die Frage.
    Ich erschauderte ein bisschen, weil das so beschämend war.
    Im Schein der Straßenlaterne wurde Cas' Gesicht ausdruckslos. Er legte den Kopf schief. »Willst du das wirklich wissen? Ausgerechnet jetzt?«
    Wollte ich? Wenn das hier vorbei war, würde ich ja doch nicht bei Sam bleiben können. Er würde ein neues Leben anfangen, irgendwo, und ich würde zu meinem alten zurückkehren. Wir würden nie so zusammen sein, wie ich mir das wünschte. Und das machte mich fertig.
    »Ich sag es mal mit den Worten des unfehlbaren Magic 8 Balls«, fuhr Cas fort, der Wind blies ihm die Haare flach gegen die Stirn. »>Ask again later.<«
    Aber das würde ich nicht tun. Ich konnte nicht. Wenn Sam wirklich nichts für mich empfand, wollte ich das lieber gar nicht wissen.

20  
    »Ich habe einen Namen«, sagte Nick, als wir wieder alle beim Jeep zusammengekommen waren. »Und eine Adresse.«
    »Wo?« Selbst in dem Dämmerlicht war zu erkennen, wie unruhig Sam war. So als wären wir für seine Begriffe schon viel zu lange am gleichen Ort.
    Nick schob die Hände in die Taschen seiner schwarzen Fleecejacke, die er sich im Einkaufszentrum entweder gekauft oder geklaut hatte. Eine Kleidungswahl, die mich überraschte. Aber auf der anderen Seite legte er keinen großen Wert auf das, was er trug, solang es zweckmäßig war. Er hatte bei ein paar speziellen Dingen sehr konkrete Vorstellungen, aber Kleidung gehörte ganz offensichtlich nicht dazu.
    »Circa sechzehn Kilometer östlich von hier, eine unbefestigte Straße: 2757 Ax Lane«, sagte Nick.
    Cas schnaufte. »Klingt ja einladend.«
    Sam bewegte sich, das Licht der Straßenlaterne betonte seine Konturen. »Wie heißt der Kontaktmann?«
    »Tommy. Mehr weiß ich nicht. Keinen Nachnamen.«
    »Tommy klingt für meine Ohren nach einem passenden Namen für einen illegalen Waffenhändler«, sagte Trev.
    »Absolut.« Cas nickte.
    Meine Zähne klapperten, als wir uns wieder in den Jeep setzten. Nachdem Sam den Wagen gestartet

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