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Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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ihnen saß so weit nach vorn gebeugt, dass man ihr noch tiefer in den sowieso schon extremen Ausschnitt sehen konnte. Die andere schleuderte ihre gelockten, braunen Haare über die Schulter, ein paar Strähnen verfingen sich in der großen Creole, die ihr Ohr zierte.
    Sie musterten die Jungs - meine Jungs - ganz genau. Dann richteten sie ihre Aufmerksamkeit auf mich.
    »Tommy!«, schrie einer der Typen vor dem Computer. »Beeil dich, das musst du dir ansehen.«
    »Später«, antwortete Tommy.
    Der Typ drehte sich um. »Oh«, sagte er, als er uns alle sah. »Ich wusste nicht, dass wir Gesellschaft haben. Brauchst du mich?«
    »Ja, schwing deinen Hintern her.«
    Tommys Kumpel stieß zu uns, während wir auf eine Tür am anderen Ende der Garage zusteuerten. Sein Blick blieb an mir hängen. »Und wie heißt du?«
    »Anna.«
    »Ich bin Pitch. Eine große Freude, dich kennenzulernen.«
    Pitch war sicher zehn Jahre jünger als Tommy, hatte die gleiche lange, dünne Nase und das gleiche vorstehende Kinn, doch seine Haarfarbe lag irgendwo zwischen Braun und Rot, die Haare kurz und unordentlich geschnitten.
    Unter anderen Umständen hätte man Pitch vielleicht sogar hübsch finden können, doch in dieser Garage wirkte er einfach nur so schäbig, dass sich in mir alles zusammenzog. Sams Anweisung noch im Ohr, hielt ich mich dicht bei ihm und tat so, als fühlte ich mich von Pitch geschmeichelt, um kein böses Blut aufkommen zu lassen.
    Tommy schloss die Tür mit einem Schlüsselbund auf, das an seiner Gürtellasche befestigt war, und schaltete das Licht an. Das Zimmer wirkte auf den ersten Blick wie eine Bücherei. Das war so unerwartet und deplatziert, dass es sich nur um eine Tarnung handeln konnte. Drei Regale zierten die Wände, in denen sich hauptsächlich Handbücher für Autos befanden.
    Tommy schob ein Handbuch über Ford Mustangs beiseite und brachte so ein silbernes Schloss zum Vorschein, das in die Rückwand des Regals eingelassen worden war. Er nahm dasselbe Schlüsselbund zur Hand, entriegelte das Schloss und zog das Regal vor.
    Dahinter hing eine beeindruckende Sammlung verschiedener Waffen an kleinen Haken an der Wand. Handfeuerwaffen, Jagdgewehre, Messer, Schlagringe.
    »Womit kann ich euch Jungs eine Freude machen?«, fragte Tommy und machte eine Bewegung wie ein Straßenhändler, der seinen Mantel öffnet, um die Uhren zu präsentieren, die er mit Sicherheitsnadeln dort befestigt hatte.
    »Browning Hi-Power«, sagte Sam.
    Tommy nahm eine glatte, schwarze Pistole von zwei Haken und reichte sie Sam. »Was hältst du davon?«
    Sam deutete auf einen kleinen Klapptisch, der an der hinteren Wand stand. »Darf ich?«
    Tommy zuckte mit den Schultern. »Nur zu.«
    Sam löste das Magazin heraus und legte es auf den Tisch. Als Nächstes zog er den Schlitten zurück und sicherte ihn, schaute, ob noch Munition im Lauf war. Er ruckelte an etwas und ein Teil fiel heraus.
    Obwohl er ja erwähnt hatte, dass er sich an die Handhabung von Waffen erinnerte, verblüffte es mich dennoch, ihm dabei zuzusehen, wie er diese Pistole zerlegte, als könnte er das im Schlaf.
    Er zog eine Feder heraus, dann den Lauf und betrachtete die Einzelteile mit der Aufmerksamkeit von jemandem, der weiß, was er tut.
    »Die ist schon lange nicht mehr gereinigt worden«, stellte Sam fest.
    Tommy schnaufte erneut. »Sehe ich etwa aus wie die olle Martha Stewart?« »Jeder Waffenbesitzer weiß, dass regelmäßiges Reinigen die Treffgenauigkeit der Waffe erhält und ihre Lebensdauer verlängert.«
    Pitch meldete sich zu Wort. »Schätzchen, willst du sie oder nicht?«
    Die Jungs und ich rückten näher zu Sam. »Wie viel?«
    »Neunhundert.«
    Sam baute die Pistole wieder zusammen und feuerte einen Trockenschuss ab, zielte dabei aber auf den Boden. »Für eintausend bekomme ich eine fabrikneue.«
    »Dann kauf dir eine fabrikneue.« Tommy zog seine Hose hoch. »Aber irgendetwas sagt mir, dass du die Waffe heute noch brauchst oder dass bei der Prüfung deines Strafregisters was auffliegt. Aus welchem Grund auch immer, jedenfalls bekommst du keine fabrikneue, stimmt's?«
    »Vierhundert«, sagte Sam, ohne auf die Stichelei einzugehen.
    »Sieben«, hielt Tommy dagegen.
    »Fünf pro Browning. Ich nehme vier.«
    »Ich habe keine vier Brownings, aber ich kann dir ein paar ähnliche anbieten. Für zwei, zwei. Deal?«
    Zweitausendzweihundert Dollar für Pistolen ?
    »Inklusive Munition?«, fragte Sam.
    Tommy zuckte mit den Schultern. »Na schön.«
    »Deal.« Sam

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