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ESCORTER (German Edition)

ESCORTER (German Edition)

Titel: ESCORTER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Millman
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Die Art, wie er Doreé musterte, streng, aber wohlwollend, erinnerte sie an ihren Vater.
    »Was willst du von Luzifer, dem Lichtbringer?«
    »Ich möchte in die Menschenwelt zurückkehren.« Sie warf Jakob und David einen schnellen Blick zu. »Zusammen mit meinem Freund und meinem Bruder.«
    Hinter ihnen begannen die Nephilim, gegen die Barriere zu schlagen. Aus der Nähe sahen sie noch eindrucksvoller aus. Menschlich und zugleich monströs. Die Augen viel zu klein für das wuchtige Gesicht, das brutal und verschlagen wirkte. Jede einzelne Rippe stach unter der schlammfarbenen Haut hervor. Auf den muskelbepackten, jedoch viel zu kurzen Armen wanden sich Schlangen, die kunstvoll in die Haut tätowiert worden waren. Unwillkürlich musste Doreé an ihren Auftrag denken. An die goldene Schlange in ihrer Tasche. Dass Satan nichts Gutes dabei im Sinn gehabt hatte, war ihr klar gewesen, doch erst jetzt wurde ihr bewusst, welches Risiko sie einging, wenn sie seiner Forderung entsprach. Was würde sie mit dem Befreien der Schlange auslösen?
    Luzifer beachtete die Nephilim nicht. Auch nicht Gäap, der begann, die Barriere zu umrunden. Stattdessen deutete er auf David. »Er kann diese Welt nicht verlassen.«
    Das hatte Doreé befürchtet. »Was geschieht mit ihm, wenn ich fort bin?«, fragte sie.
    Luzifer neigte den Kopf, eine Geste des Mitgefühls oder der Ungeduld. Doreé konnte es nicht mit Gewissheit sagen.
    »Das liegt nicht in deiner Hand.«
    »Kümmere dich nicht um mich«, rief David. »Geh einfach.«
    »Ich möchte, dass er in Sicherheit ist«, fuhr Doreé unbeirrt fort. »Kannst du ihn nicht beschützen? Ihm Asyl gewähren oder so?«
    Luzifers Miene wurde hart, als er antwortete. »Nein. Dies ist das Refugium des Herrn. Weder ergreife ich Partei für Satans Anhänger, noch dürfen sie diesen Ort betreten.«
    »Aber David hat nur versucht, mich zu retten, er ist kein Anhänger Satans«, entgegnete Doreé. »Er ist ein gottesfürchtiger und guter Mensch.«
    »Er ist hier. Warum, ist für mich nicht von Belang«, polterte Luzifer und straffte sich. Ein weiteres Mal offenbarte er die Macht, die in ihm steckte. »Ich werde das Tor öffnen. Du kannst es betreten, wenn du willst. Ebenso dein Bruder. Doch dieser Mann bleibt hier. Er hat seine Wahl getroffen.«
    Hilflos blickte Doreé zu David. Gäap hatte ihn fast erreicht.
    »Es ist okay«, rief David, während er begann, vor Gäap zurückzuweichen. Er wirkte gefasst und entschlossen.
    Luzifer zog einen Dolch aus seinem Gürtel. »Tretet zurück. Ich öffne nun das Tor.«
    Er beugte ein Knie, umschloss die Klinge mit einer Hand und zog den Dolch hindurch. Blut tropfte aus seiner Faust. Rotes Blut mit schimmernden Partikeln durchsetzt, als hätte jemand Goldstaub hineingemischt. Dort, wo die Tropfen auf den Boden klatschten, veränderte der Fels Farbe und Struktur, wurde durchscheinend wie Glas, durchwirkt von etwas, das aussah wie weißer Rauch. Die Fläche verbreitete sich, je mehr Blut auf den Felsen tropfte. Gebannt beobachtete Doreé die Veränderung. Nur halb bekam sie mit, dass Jakob ihre Hand ergriff und sie rückwärts zog.
    Weißer Rauch begann, sich aus dem gläsernen Felsen zu lösen, waberte empor und vereinte sich schließlich zu vielen kleinen Wirbeln. Luzifer erhob sich, steckte den Dolch fort und warf die Arme in die Luft. Die Wirbel umschlossen seine Gestalt, hoben sich immer höher hinauf, verschmolzen zu einem riesigen Sog, der sich gen Himmel wand.
    Sobald sich der Wirbel mit den grauen Wolken über ihnen vereinte, begannen Blitze aus dem Himmel zu schießen, die von der Strömung angezogen und herumgeworfen wurden. Luzifer verließ den inneren Zirkel.
    »Es ist vollbracht. Solange mein Blut nicht trocknet, kannst du das Tor betreten«, sagte er.
    Unschlüssig starrte Doreé auf den Wirbel. Sie konnte nicht einfach gehen, nicht ohne David. Kurzentschlossen wandte sie sich um und rannte zu ihm.
    »Nein Doreé, geh zurück«, rief David. Jakob holte sie ein und hielt sie auf, gerade als sie die Barriere durchschreiten wollte. Wut stieg in ihr empor, weil er sie nicht fortlassen wollte. Erst auf den zweiten Blick sah sie Gäap, der nur wenige Meter entfernt hinter einem Felsen lauerte, darauf wartend, dass sie Luzifers Refugium verließ.
    »Mach dir keine Sorgen«, versuchte David sie zu beruhigen. »Ich wusste, worauf ich mich einlasse.«
    »Das ist nicht fair«, schluchzte Doreé. »Gibt es denn gar keinen Ausweg?«
    »Nein. Keine dramatischen

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