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Esper in Aktion

Esper in Aktion

Titel: Esper in Aktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
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Patrizierlächeln und holte die juwelengeschmückte Zigarettendose aus ihrer Handtasche. »Ich schwöre mir immer wieder – nicht vor dem Mittagessen. Aber das Fleisch ist schwach. Nimmst du eine?«
    Er nahm eine – und gab Alison mit seinem schäbigen alten Ronson Feuer.
    Alison seufzte zufrieden und beugte sich dann vor. »Nun, Jeremy – ich möchte mich nicht in deine Privatdinge einmischen, aber ich habe den Eindruck, daß es dir im Moment nicht sonderlich gut geht.«
    »Das ist jetzt allgemein der Trend.«
    »Du weichst doch sonst nicht aus«, sagte Alison.
    »Also schön – es sieht lausig aus, wenn Sie es unbedingt wissen wollen.«
    »Das tut mir leid.«
    Er betrachtete sie zynisch. »Nicht: ›Ich habe es dir ja gesagt‹?«
    »Du mußt mich für sehr kleinlich halten, wenn du denkst, das würde mir Befriedigung verschaffen.«
    »Ja, sicher«, sagte er. »Ich bin im Moment nur ein wenig empfindlich, was dieses Thema betrifft.«
    »Kein Wunder – jeder hat seinen Stolz.« Alison war ganz Großmut. »Aber wenn du erst einmal in mein Alter kommst, wirst du begreifen, daß die große Kunst des Lebens darin besteht, Kompromisse zu schließen.«
    »Das habe ich schon von anderer Seite gehört.« Jerry hatte das Gefühl, daß der Haken ausgeworfen war und sich jeden Moment in sein Fleisch bohren konnte.
    »Ehrlich, Jeremy – Charles und ich machen uns Sorgen um Susan und das Kind … und natürlich um dich.«
    »Natürlich.« Jerry konnte sich diese Bemerkung nicht verkneifen.
    Alison ignorierte die Unterbrechung. »Es steht fest, daß Susan während der nächsten zwei Monate besondere Sorgfalt braucht – und sobald das Baby da ist, müßt ihr diese schmutzige, kleine Wohnung aufgeben. Sie ist kaum das Richtige.«
    »Ich hoffe, daß ich außerhalb der Stadt etwas Passendes finde«, sagte Jerry. »Sue ist damit einverstanden.«
    »Sue ist, wie ich bereits sagte, loyal und würde sich nie beklagen«, meinte Alison. »Aus diesem Grund habe ich dich auch gebeten, allein hierherzukommen. Ich möchte, daß du die Differenzen und Mißverständnisse von früher vergißt und dir meinen Vorschlag anhörst. Charles ist gut bekannt mit Sir Henry Longthorpe, dem Vorsitzenden der North Eastern Press – sie spielen oft Golf miteinander.«
    »The Yelding Echo und The Yarborough Evening News?« fragte Jerry. »Spezialisten für Gartenfest-Reportagen, Cribbage-Liga-Berichte und Bilder von preisgekrönten Kleingärtner-Kürbissen. Die Kerle können nur bezahlt werden, weil zwei Drittel dieser Käseblätter aus Reklame bestehen.«
    Eine winzige Falte in Alisons Mundwinkel zuckte verräterisch. »Ich glaube, du unterschätzt die Rolle der Lokalzeitungen. The Echo hat seinen festen Platz in Yelding. Vielleicht darf ich erwähnen, daß der verantwortliche Redakteur kein vertrottelter Schreiber ist, sondern ein aufgeschlossener junger Mann – kaum älter als du!«
    »Vermutlich so zugestutzt, wie ihr es gebrauchen könnt!« Jerry drückte die Zigarette in der Untertasse aus.
    Alisons Miene wurde merklich härter. »Während du natürlich die furchtlose junge Generation der freien Journalisten vertrittst?«
    »Also gut, vielleicht bin ich etwas zu voreingenommen«, gab er ärgerlich zu. »Aber diese Art von Arbeit liegt mir einfach nicht.«
    »Deine Art von Arbeit wird im Moment leider nicht sehr gut bezahlt«, entgegnete Alison. »Nun hör mir zu! Charles hat mit Sir Henry über dich gesprochen, und er ist bereit, dir einen Posten bei der Yarborough Evening News zu verschaffen, falls du einen günstigen Eindruck auf ihn machst.«
    »Meinen Sie das in vollem Ernst? Für dieses Schundblatt soll ich schreiben? Lieber gehe ich stempeln.«
    »Du darfst jetzt nicht nur an dich denken«, erklärte Alison. »Soviel ich weiß, handelt es sich um eine gutbezahlte Stelle.«
    Jerry überlegte hin und her. Ein fester Job, egal wie primitiv, war immer noch besser als die augenblickliche Ungewißheit. Aber wenn er das Angebot akzeptierte, gestand er seine Niederlage ein, gab er zu, daß er in London versagt hatte.
    »Kennt dieser Sir Henry meine Arbeiten?« fragte er.
    Alison zuckte mit den Achseln. »Mein lieber Junge, Charles hat nur erwähnt, daß du unser Schwiegersohn bist. Daraus mußte Sir Henry schließen …«
    »… daß ich der richtige Kumpel für den Job bin?« ergänzte Jerry verächtlich. Was er geleistet hatte, war völlig unwichtig neben der Tatsache, daß Charles Humphreys mit Sir Henry Golf spielte.
    »Haben Sie mit Sue über

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