Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Esper in Aktion

Esper in Aktion

Titel: Esper in Aktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Morgan
Vom Netzwerk:
habe.«
    »Jeremy – überlege dir deine Worte gut!« zischte Alison. »Vielleicht wirst du sie später noch bereuen.«
    »Schluß mit diesem Theater!« Jerry trat dicht vor Charles hin. »Ich habe es satt, mich von diesem Drachen herumkommandieren zu lassen! Letzte Woche erläuterte ich ihr meinen Standpunkt, aber offensichtlich habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt.«
    Charles Humphreys starrte hilflos seine Frau an. Er schnappte nach Luft. »Ich verstehe nicht …«
    »Dann hör mir gut zu!« sagte Jerry. »Vor ein paar Tagen bot mir deine Frau diesen Protektionsjob deines Sportkameraden an – und ich lehnte ab. Nun komme ich her und muß feststellen, daß sie nicht nur Sue etwas vorgeschwindelt hat, sondern obendrein heimliche Kaufverhandlungen für so ein verdammtes Haus am Lande in die Wege leitet!«
    »Wie konntest du Susan das antun!« rief Alison. »Der Arzt sagte …«
    »Noch weiß sie nichts«, erklärte Jerry. »Aber Sie zwingen mich dazu, ihr reinen Wein einzuschenken.«
    »Nein – das verbiete ich!« Alisons Stimme wurde schrill. »Wenn du nur einen Funken Gefühl für sie besitzt, mußt du einsehen, daß jede Aufregung …«
    »Das haben Sie einkalkuliert, was? Wenn ich nicht durch einen Zufall zu früh aufgetaucht wäre, hätten Sie mich vor vollendete Tatsachen gestellt!«
    »Du hast selbst zugegeben, daß du in London kaum genug zum Leben verdienst«, sagte Alison.
    »Darum geht es nicht. Sie wissen, daß ich Sue liebe, und versuchen mich mit ihrem Zustand zu erpressen.«
    »Nein – ich will nur dafür sorgen, daß du deine Pflichten ihr gegenüber erfüllst!«
    »Nun hört doch …«, begann Charles und schwieg verwirrt, als Sue plötzlich im Zimmer stand. Sie hatte ein dunkelblaues Wollkleid angezogen, das sie schlanker erscheinen ließ. Ihre Züge verrieten mit einem Mal Härte.
    »Susan! Was machst du hier?« fragte Alison.
    »Es heißt, daß der Lauscher an der Wand selten etwas Gutes über sich selbst hört«, erklärte Sue ruhig, »aber ich muß zugeben, daß meine Befürchtungen übertroffen wurden. Offenbar habe ich mich mehr verzärteln lassen, als es gut für mich war.«
    »Mein Liebes …« Alison kam mit ausgebreiteten Armen auf sie zu.
    »Nein, Mami.« Sue wich ihr aus. »So leicht ist die Angelegenheit diesmal nicht aus der Welt geschafft. Was ihr drei da besprochen habt, betrifft auch mich, und deshalb werde ich mitentscheiden.«
    »Aber natürlich, Kind.« Alison versuchte immer noch die Lage zu retten.
    »Du hast mir erzählt, daß Jerry bereit sei, die Stelle anzunehmen«, fuhr Sue anklagend fort. »Du hast mir versichert, daß bereits alles geregelt sei.«
    »Weil ich überzeugt davon war, daß er noch zur Vernunft kommen würde.«
    »Du meinst, weil du überzeugt davon warst, daß du ihn noch zur Vernunft zwingen würdest!«
    Charles räusperte sich. »Susan, so spricht man nicht mit seiner Mutter!«
    Sie beachtete ihn nicht, sondern fuhr fort: »Angenommen, dein Schachzug wäre geglückt – hättest du dich damit zufriedengegeben? Nein! Du hättest dich immer wieder in unsere Angelegenheiten eingemischt.«
    »Du weißt nicht, was du redest, Susan – du fühlst dich nicht wohl!« rief Alison.
    »Laß diesen Unsinn, Mutter!« erwiderte Sue scharf. »Ich bin jetzt erwachsen.« Sie wandte sich an Jerry. »Entschuldige, Liebling. Ich hätte früher erkennen müssen, was hier vorging.«
    »Susan – komm doch zur Einsicht!« Alisons Stimme klang jetzt fast bettelnd.
    »Ich spreche jetzt mit meinem Mann!« sagte Sue. »Du wolltest diesen Job von Anfang an nicht, habe ich recht?«
    »Lieber gehe ich auf den Bau«, erklärte Jerry.
    Sie nickte. Schön. Dann ist dieses Thema erledigt. »Ich packe meine Sachen.« Sie drehte sich um und verließ das Zimmer.
     
    Der Volkswagen schnurrte durch die Dämmerung in Richtung Norden.
    »Du liebe Güte! War das wirklich ich?« Sue lachte nervös.
    Jerry warf ihr einen bewundernden Blick zu. »Du hast dich großartig geschlagen.«
    »Irgendwie kam ich mir hundsgemein vor.«
    »Anders hättest du gegen deine Mutter nichts ausgerichtet.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Armer Daddy – er hat mir leid getan. Und Mami eigentlich auch. Du kannst das wahrscheinlich nicht verstehen, aber im Grunde meint sie es gut. Ich nahm es bis zum heutigen Abend als selbstverständlich hin, daß sie mich umsorgte. Erst als ich sah, welche Taktiken sie dir gegenüber anwandte, wurden mir die Augen geöffnet.«
    »Bis hierher und nicht weiter?«
    »Ja, so

Weitere Kostenlose Bücher