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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Verzweiflung sowie die Tritte von außen, denen es egal war, wo sie Olivia trafen. Also hielt sie wieder still.
    Sie atmete stoßweise und hatte das Gefühl, sich auf der Kippe zur nächsten Bewusstlosigkeit zu befinden. Kurz bevor ihr die Sinne schließlich entschwanden, hörte sie, wie Bidziil seinen Männern zuschrie: „Auf nach Dena Enola! Wir müssen Boten losschicken, um Nukpana zu benachrichtigen, dass wir sie haben!“
    Seltsame, reißende Geräusche umgaben sie und ein eiskalter Schauer durchzog Olivia, der ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Diese Männer verwandelten sich! War sie nun etwa von riesigen Bären umringt?
    Im nächsten Moment wurde sie in dem Sack über den Boden hinter ihnen hergeschleift.
    Wo bleibt nur Lenno? Lenno, bitte hilf mir! Nicht nach Dena Enola!, war das Letzte, was Olivia durch den Kopf schoss, bevor sich eine tiefe Schwärze über ihre Sinne legte und sie endlich aus ihrer Demütigung entließ.
    Während Olivia völlig konfus im Kopf war und nur langsam wieder zu sich kam, wurde sie rücksichtslos von einem der Männer, der unter Bidziils Befehl stand, aus dem Sack gezerrt. Aus einem ersten Impuls heraus schlug und trat sie nach ihrem Peiniger. Als dieser jedoch seine riesige Faust erhob, krümmte sich Olivia zusammen und versuchte, vor allem ihren Kopf zu schützen. Sie wartete auf den gnadenlosen Aufschlag, doch der blieb aus. Stattdessen wurde sie im Nacken an den Haaren gepackt und zum Stehen gezwungen. Zunächst erkannte sie, dass sie sich im Steingewölbe einer Höhle befand, die voller Menschen war, die gespenstisch wirkten. Keiner von ihnen sah Olivia an, nahm Notiz von ihr oder war im Begriff ihr zu helfen. Erneut wurde ihr schwarz vor Augen, ihr Magen krampfte sich zusammen und sie musste sich schließlich übergeben.
    Halb am Arm, halb an den Haaren wurde sie durch steinerne Gänge gezerrt und angeschrien, dass sie weitergehen solle. Olivia taumelte und stolperte und stieß immer wieder mit ihrer nackten Haut an harte Steinwände und spitze Felsvorsprünge, doch im Detail konnte sie die schmerzenden Stellen nicht mehr wahrnehmen. Ihr gesamter Körper fühlte sich an, als sei er eine einzige große, klaffende Wunde, und auch ihr Herz war nur noch ein blutiger Klumpen.
    Sie ließ sich schubsen, treten und zerren, bis sie endlich an einem dunklen Loch stoppten, das wie ein Auge aus der Felswand hinausglotzte und sie verhöhnte, als man sie hineinstieß.
    Olivia rutschte ein Stück weit über den groben Felsboden und blieb einfach reglos auf dem Boden liegen. Er war so schön kalt und kühlte die wunden Stellen an ihrem Körper. Blinzelnd und verschwommen beobachtete sie, wie irgendetwas vor den Eingang geschoben wurde, dann verlor sie ein weiteres Mal das Bewusstsein.
    Eine tiefe Leere breitete sich daraufhin in ihr aus.
    Als Olivia wieder zu sich kam, konnte sie nicht abschätzen, wie lange sie dort gelegen hatte. Sie wusste nur, dass sie sich nicht mehr rühren konnte. Sämtliche Knochen, jeder Muskel, einfach alle Faser in ihrem Körper schmerzte unerträglich und bei der geringsten Bewegung drohte sie, von neuem das Bewusstsein zu verlieren.
    Es war stockfinster. Vergeblich versuchte sie, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, hatte jedoch keine Chance.
    Oh verdammt, was war das?
    Eine eiskalte Welle durchfuhr ihren Körper und sämtliche Härchen an seiner Hautoberfläche richteten sich mit einem schaurigen Kribbeln auf.
    Ein Rascheln?
    Sie war hier nicht allein! Irgendetwas lauerte in der Dunkelheit.
    Oder spielte ihre Fantasie verrückt?
    Ihr Puls rauschte so laut in ihren Ohren, dass sie kaum etwas anderes wahrnehmen und die Frage nicht mit Gewissheit beantworten konnte.
    Kein Ton! Gib keinen Ton von dir!
    Gnadenlos hämmerte ein weiteres Mal Lennos Warnung in ihrem Kopf und so schrie sie innerlich auf. Ihr Körper, ihr Geist, sogar ihre Seele drohten durch ihren stummen Angstschrei zu zerbersten und ihr den letzten erbärmlichen Rest ihres Kampfgeistes zu entziehen.
    Noch immer spürte sie deutlich die Anwesenheit eines anderen in der Dunkelheit.
    Wer oder was würde sie diesmal angreifen, ihr womöglich Schmerzen zufügen?
    Olivias Herz trommelte gegen ihre Rippen, als wolle es sich aus seinem Gefängnis befreien. Das klatschende Geräusch in ihrer Nähe machte sie fast wahnsinnig. Sie fokussierte all ihre Kraft darauf, sich auf dieses Geräusch zu konzentrieren, bis sie bestürzt realisierte, dass es ihr eigener Körper verursachte, der aus Furcht und

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