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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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sie ahnten. Eine Verbindung, die sie nun für immer in sich tragen würden.

    Später klaubten sie ihre Kleidung zusammen, die sie auf dem Weg zu ihrem Schlafplatz einfach fallen gelassen hatten, und setzten sich eng aneinander gekuschelt ans Lagerfeuer. Auch wenn ihre Umgebung dieselbe wie zuvor geblieben war, hatte sich in ihnen alles komplett verändert.
    Selbst ihre Zukunft hatte eine neue, unerwartete Richtung genommen, ohne dass sie es bemerkten.
    „Ich liebe dich, Soyala Onida Satinka“, flüsterte Lenno in ihr Ohr, bevor er einen sanften Kuss darauf hauchte. Olivia schaute zu ihm und streichelte zärtlich über seine Augen, in denen der goldene Schimmer leuchtete. Schmunzelnd küsste sie seine geschlossenen Lider und antwortete: „Und ich liebe dich, Lenno Tocho Yuma.“

    Die nächsten vier Tage vergingen wie im Fluge. Lenno und Olivia jagten zusammen, sie liebten sich, sie aßen, redeten viel über die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede ihrer Welten und wie sie dadurch voneinander profitieren konnten. Außerdem übten sie Olivias Verwandlung zur Berglöwin und wieder zurück.
    Es stellte sich jedoch heraus, dass sie zum Jagen mehr Talent hatte. Das machte Olivia fertig. Sie schien schlichtweg unfähig zu sein, die Verwandlung selbstständig hinzubekommen. Diese Fähigkeit war immerhin essenziell zum Überleben in Etenya und sie beherrschte sie einfach nicht. Es war zum Haareraufen!
    Der eigenständige Übergang in ihre Welt war ebenfalls ein heikles Thema. Als Olivia Lenno bat, es ihr für den Notfall zu zeigen, gab er zu, selbst nicht zu wissen, wie er es ihr beibringen konnte. Er hatte es von Aya gelernt, einem sogenannten Wissenden, und erklärte: „So wie ich es verstanden habe, muss jeder seinen eigenen Weg finden, um ihn beschreiten zu können. Sobald du dich frei in unserer Welt bewegen kannst, bitten wir Aya einfach, dir zu helfen. Er lebt mit seiner Familie in Dena Enola und dich dort hinzubringen, wäre momentan das Dümmste, was wir tun könnten.“ 
    Lenno und seine Männer planten eine Revolte gegen Nukpana, die in naher Zukunft stattfinden sollte. Diese sah vor, Dena Enola zu befreien und den widerrechtlich herrschenden Tocho-Anführer zu stürzen. Um ihren Plan weiter auszuarbeiten, musste Lenno für einige Tage nach Tenya Nahele zurück, während Olivia allein auf Wapi Zaltana zurückbleiben sollte. Solange Nukpana über die Tochos herrschte, musste sie für alle unsichtbar bleiben.
    Lenno hatte nur einer Handvoll Menschen verraten, wo sie sich so lange aufhalten würde, und dies sollte zum Schutz aller auch so bleiben. Je weniger Personen über ihren Aufenthaltsort Bescheid wussten, desto besser. 
    „Ab morgen üben wir ausschließlich das Jagen als Berglöwin“, überlegte Lenno am Abend des zweiten Tages, nachdem Olivia stundenlang versucht hatte, ihre Gestalt zu wechseln und dabei kläglich gescheitert war. Sie saß völlig erschöpft neben ihm am Lagerfeuer und hatte ihren Kopf gegen seine Schulter gelehnt.
    „Ich glaube, es ist sinnvoller, wenn du die Tage, in denen ich weg bin, als Berglöwin hier oben verbringst, damit du etwas wehrhafter bist. Was meinst du?“, schlug Lenno vor. Olivia nickte und antwortete müde: „Ja, ich denke, es ist ok. Hauptsache es kommt keiner und will sich mit mir streiten. Da ziehe ich bestimmt den Kürzeren.“ Er lachte und als er sie ansah, fiel ihr auf, wie nervös er war.
    „Was hast du?“, fragte sie etwas wacher.
    Lenno zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Du bist noch nicht so weit, dass du hier oben allein zurechtkommst. Auch in zwei Tagen nicht. Ich sollte nicht gehen.“ 
    „Vielleicht entscheidest du es, wenn es so weit ist“, schlug Olivia vor, die ihm kein Hindernis in seinen Plänen gegen Nukpana sein wollte. Er nickte nachdenklich.
    Also lernte und übte sie als Berglöwin zu überleben und zeigte auch hier bei der Jagd großes Geschick.
    In der Nacht, bevor sich Lenno zurück nach Tenya Nahele aufmachen musste, konnten sie sich nicht voneinander lösen und schliefen erst im Morgengrauen ein. Bereits kurze Zeit später weckte er Olivia nach nur wenigen Stunden Schlaf, weil der Zeitpunkt zum Aufbruch gekommen war.
    „Ich komme so schnell wie möglich wieder. Schaffst du es allein?“, vergewisserte er sich zum wiederholten Male.
    Olivia fürchtete sich im Dunkeln und sie hatte Angst, zu verhungern. Dazu kam ihre Panik bei dem Gedanken daran, dass vielleicht ein anderer Berglöwe auf Wapi Zaltana auftauchen und sie

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