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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Füße, während sie abwechselnd vor und zurück wippte.
    Er hatte sich offensichtlich wieder in sein Buch vertieft. Dadurch hatte Olivia die Chance, sich ihn ein wenig näher anzusehen.
    Sie lehnte sich von innen an die Seitenwand der Haltestelle und blickte, so unauffällig wie möglich, über ihren Jackenkragen hinweg zu ihm hinüber.
    Er sah verdammt gut aus.
    Lange Wimpern umrahmten seine mandelförmigen, schwarzen Augen. Seine Haut war sonnengebräunt und verlieh seinen schmalen, aber markanten Gesichtszügen durch ihre goldbraune Färbung einen sanften Ausdruck. Außerdem war er nicht ganz so groß und kräftig gebaut wie Sven.
    In einer beeindruckend fließenden Bewegung verlagerte er plötzlich sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen und blätterte eine Seite seines Buches um. Zunächst erschrak Olivia, denn sie wollte auf keinen Fall von ihm dabei erwischt werden, wie sie ihn neugierig musterte.
    Dennoch konnte sie ihren Blick nicht von ihm lösen, auch wenn sie dabei immer deutlicher zu der Erkenntnis kam, dass sie unmöglich der Typ von Mädchen sein konnte, für den sich dieser unglaublich attraktive Fremde interessierte. Die besondere Verbindung, die sie das letzte Mal zwischen ihnen gespürt hatte, existierte wahrscheinlich nur in ihrer Fantasie. Vermutlich erkannte er sie nur deshalb wieder, weil sie ihn im Bus so idiotisch ange- glotzt und damit wahnsinnig genervt hatte.
    Wäre ihr von Anfang an bewusst gewesen, dass er unerreichbar für sie war, hätte sie gleich versucht, ihn zu vergessen. Was für eine verrückte Idee von ihr! Er hatte bestimmt nicht einen Gedanken an sie verschwendet. Alles erschien ihr auf einmal völlig absurd.
    Olivia lachte erleichtert, aber auch ein wenig enttäuscht, in sich hinein und fühlte sich etwas aufgeräumter.
    Sein tiefes Einatmen und das Zuklappen seines Buches rissen sie aus ihren Gedanken und zogen ihre Aufmerksamkeit auf sich. Unweigerlich schaute sie in seine Richtung und begegnete seinem nachdenklichen Gesicht.
    „Darf ich dich etwas fragen?“, meinte er und drehte sich zu ihr.
    Olivia konnte ihre Überraschung kaum verbergen und antwortete selbstsicherer, als sie sich fühlte: „Ja, klar. Was denn?“
    „Ist Liv eine Abkürzung für Olivia?“
    Verblüfft verlor sie fast die Kontrolle über ihre Kiefermuskulatur.
    Er hatte sich ihren Namen gemerkt?
    „Ich … ähm … ja“, stammelte sie und spürte, wie ihr Gesicht heiß und damit vermutlich rot wurde. Das war wirklich peinlich!
    Langsam kam er näher auf sie zu. Er strahlte sie an und sah dadurch noch hübscher aus. Sein Anblick brachte Olivia derart aus dem Konzept, dass sie einfach nicht wusste, wohin sie schauen sollte und heftete deshalb ihren Blick schnell wieder auf den Boden.
    „Mein Name ist Lenno und ich freue mich, dich endlich kennenzulernen.“
    Neugierig sah sie ihn an. „Oh, ich … freue mich auch.“
    Schüchtern lächelte sie zurück und konnte es kaum fassen. Da war er wieder gewesen, dieser goldene Schimmer, der kurz über seine Augen huschte.
    Fasziniert verweilte ihr Blick länger als nötig in seinem, während sie sich fragte, was sie soeben gesehen hatte. Lenno schien ihr anzusehen, welche Gedanken in ihrem Kopf umherschwirrten, denn er lachte amüsiert auf. Olivia schaute ertappt weg und musste selbst schmunzeln.
    Im nächsten Moment kam der Bus und sie vermutete, dass es dessen Scheinwerfer gewesen waren, die sich in seinen Augen reflektiert hatten.
    Gemeinsam stiegen sie in den relativ leeren Bus ein, und Olivia setzte sich nervös auf einen Platz neben dem Eingang. Lenno lehnte sich direkt davor an eine Haltestange, kam jedoch beim ruckartigen Anfahren des Busses ins Straucheln und suchte Halt an der Querstange vor ihrem Sitz. Gedankenverloren betrachtete sie seine große, feingliedrige Hand und überlegte gerade, ob er wohl ein Instrument spielte, als er sich auf einmal zu ihr beugte.
    „Darf ich dich noch etwas fragen?“, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Wie bei ihrer ersten Begegnung spürte Olivia seine Körperwärme durch ihre Kleidung hindurch direkt auf ihrer Haut. Nervös sah sie zu ihm auf und entdeckte ein aufmunterndes Lächeln auf seinen Lippen. Wie hätte sie da seine Frage verneinen sollen? Also nickte sie angespannt und beobachtete Lenno interessiert, wie er einen Moment zögerte, ihr dabei jedoch fest in die Augen schaute. Sie hielt seinem Blick stand und fragte sich neugierig, was in ihm vorging.
    Mit einem amüsierten Aufblitzen in den Augen fragte er

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