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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Station und meldete sich atemlos: „Hi Mama, hier bin ich.“
    Während sich Nora bei ihr dafür entschuldigte, dass sie etwas später als geplant nach Hause kommen würde, konnte Olivia sich kaum auf das Gespräch konzentrieren. Lenno war ihr gefolgt, umarmte sie von hinten und küsste zärtlich ihren Hals.
    Als sie ihre Mutter endlich davon überzeugt hatte, dass sie sehr gut allein zurechtkam, beendete Nora schließlich das Telefonat und Olivia drehte sich zu Lenno um. „So etwas darfst du nicht tun“, wies sie ihn gespielt empört zurecht. „Es sei denn, du willst die Zeit lieber mit meinem Bruder oder meiner Mutter am Küchentisch verbringen!“
    „Das hat mir aber gefallen“, antwortete er mit einem frechen Aufblitzen in seinen Augen und einem breiten Grinsen im Gesicht. „Dir nicht?“
    „Und ob!“, sagte sie nicht weniger empört und schob sich ein bisschen tiefer in seine Umarmung, die er noch weiter schloss.
    Zu Olivias Überraschung wich Lenno plötzlich ihrem Blick aus, wurde ernst und nahm dem Moment all seinen Zauber. Mit zusammengezogenen Augenbrauen ließ er sie sogar los und entfernte sich von ihr.
    Olivia blieb im Rahmen der Küchentür stehen und beobachtete ihn verunsichert. Nachdenklich ging er den Flur entlang, lehnte seinen Körper an die Haustür, verschränkte seine Arme und starrte vor sich hin.
    „Was ist mit dir los?“, fragte sie vorsichtig. Anstatt zu antworten, presste Lenno seine Lippen aufeinander und atmete tief durch. „Wolltest du etwa doch lieber mit meiner Mutter einen Kaffee trinken? Soll ich sie anrufen“, versuchte Olivia, die gekippte Stimmung zwischen ihnen zurück ins Gleichgewicht zu bringen. Das gelang ihr aber nur bedingt, was sie an Lennos missglücktem Lachen erkannte.
    Zumindest nickte er und sprach wieder mit ihr. „Es gibt noch etwas, was ich mit dir besprechen muss, bevor du mit in meine Welt kommen kannst.“
    Erstaunt hob Olivia die Augenbrauen und versenkte eine Hand hinten in ihrer Potasche. Was würde er ihr denn jetzt offenbaren? Wenn sie ehrlich war, hatte sie an diesem Nachmittag bereits genug Überraschungen erlebt und war sich nicht sicher, ob sie eine weitere Katastrophe verkraften würde.
    Nervös wartete sie erst einmal ab und sah ihn etwas verängstigt an.
    Lenno wich erneut ihrem Blick aus und rieb sich an der Nase. „Ich dachte, der schwierigste Teil läge bereits hinter uns. Aber jetzt scheint es, als würde mich das, was ich dir darüber hinaus noch zu sagen habe, den meisten Mut kosten.“
    Olivia runzelte die Stirn. War Lenno etwa verlegen?
    „Sag es doch einfach, und dann sehen wir, wo es hinführt“, schlug sie so locker wie möglich vor, um es ihm leichter zu machen. In Lennos Lachen erkannte sie nun wahrhaftig seine Verlegenheit, die so gar nicht zu ihm passte und ihn ziemlich verloren im Flur dastehen ließ.
    „Krieg ich nicht hin!“, antwortete er achselzuckend. „Es geht plötzlich alles so schnell. Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll.“ In einer hilflosen Geste hob er seine Hände, die anschließend resignierend an seinen Seiten hinunterfielen und letztendlich tief vergraben in seinen Hosentaschen landeten.
    Olivia wusste selbst nicht so recht, wie sie ihm helfen konnte, den Mut zu finden, ihr zu sagen, was da auf sie zukommen würde. Doch nun wollte sie es wissen und entschied sich dazu, zu ihm zu gehen und ihn in den Arm zu nehmen. Beinahe verzweifelt ging er auf ihr Angebot ein, indem er seine Hände in den Taschen behielt, aber seinen Kopf auf ihre Schulter legte. Schließlich nahm sie sein gequältes Gesicht in ihre Hände, lächelte ihn an und bestärkte ihn aufmunternd: „Los doch! Spuck es aus! Ich renne auch nicht schreiend weg. Trau dich!“
    Ihre Art gefiel Lenno offensichtlich, denn sein Gesicht hellte sich auf. „Gut.“
    Während er sie nervös aus zusammengekniffenen Augen betrachtete und nach Worten suchte, rasten tausend Gedanken durch Olivias Kopf. Was würde er jetzt gleich offenbaren? Hatte es mit der Reise in diese Welt zu tun? Würde sie sterben müssen, um in seine Welt wechseln zu können? Vielleicht war es eine Entscheidung für immer und sie konnte niemals mehr zurückkommen. Oder war es derart schwierig, die Welten zu wechseln, dass es ohnehin nur zwei von hundert Weltenwechslern schafften? Der Rest starb oder existierte von Stund an als hässliche Mutanten, mit denen keiner mehr etwas zu tun haben wollte.
    Lenno öffnete seinen Mund und der Horrorfilm, der in ihrem Kopf ablief,

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