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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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stoppte augenblicklich.
    „Bevor ich dich mitnehme, möchte ich dich gerne markieren, Olivia“, sagte er ernst, hielt den Atem an und wartete ihre Reaktion ab.
    Olivia hob die Augenbrauen und ließ verblüfft die Luft, die sie angehalten hatte, mit einem langgezogenen pf-Laut aus ihrem Mund entweichen.
    Er wollte sie markieren! Eine Markierung also. Eine Markierung? Was meinte er damit überhaupt?
    Nervös kramte sie in ihrer eigenen Erinnerung, denn dieser Begriff kam ihr bekannt vor, doch sie konnte ihn nicht sofort einordnen. Um Zeit zu gewinnen sagte sie: „Ach so, du … willst mich also markieren.“ Lenno nickte.
    „Hm hm“, machte sie unbestimmt, und weil sie nicht wusste, wie sie darauf reagieren sollte, fragte sie: „Und? Tut das weh? Ich meine, Herrgott nochmal, was soll das denn jetzt schon wieder sein? So etwas wie ein Tattoo? Ich hasse Nadeln.“
    Lenno hatte sie die ganze Zeit dabei beobachtet, wie sie einen Schritt zurückgewichen war und wild mit den Händen gestikuliert hatte, die zuvor auf seinem Gesicht gelegen hatten, um ihn zu beruhigen. Kopfschüttelnd zog er sie an der seitlichen Gürtelschlaufe ihrer Jeans zu sich und hakte dort beide Daumen an den jeweiligen Seiten ein. „Ich weiß nicht, was ein Tattoo ist, aber ich werde auf keinen Fall Nadeln benutzen.“
    Olivia bemerkte erst jetzt, wie aufgeregt sie war, und atmete tief durch.
    „Angenommen, du würdest dieser Markierung zustimmen“, fuhr Lenno dabei fort, „und du bekämest Angst oder überlegtest es dir doch anders, dann würde ich jederzeit mit dem Ritual aufhören, du müsstest es nur sagen.“
    Sie starrte ihn unschlüssig an. „Ritual? Was für ein Ritual?“ In ihrem Kopf spielten sich nun alle Ritualszenen ab, die sie je in ihrem Leben in Filmen gesehen oder von denen sie in Büchern gelesen hatte. Dabei weiteten sich ihre Augen.
    Lenno schien ihre Unruhe zwar nicht deuten, aber zumindest erkennen zu können, denn sein Tonfall wurde noch sanfter, obwohl seine Worte die Dringlichkeit dieser Markierung deutlich machten. „Olivia, ich werde dich auf keinen Fall ohne Markierung mitnehmen. Sie gibt dir Sicherheit und Schutz in meiner Welt. Normalerweise würde ich dir für diese Entscheidung wesentlich mehr Zeit geben. Die Tatsache, dass Bidziil nicht mehr lange brauchen wird, um herauszufinden, wen er da bereits zweimal vor sich hatte, ohne es erkannt zu haben, zwingt uns aber leider ein wenig zur Eile.“ Seine Hand legte sich liebevoll auf ihre Wange und sein Daumen streichelte sie behutsam. „Ich wünschte ebenfalls, du könntest dir mehr Zeit zum Überlegen nehmen. So kann ich nur sicher sein, dass ich diese Entscheidung niemals bereuen werde. Zu kei-ner Zeit mei-nes Le-bens!“
    Das Gespräch mit Aya! Jetzt erinnerte Olivia sich wieder daran, wann sie ihn bereits über eine Markierung hatte sprechen hören. Seine Wortwahl und die Art, wie er es betonte, verrieten es ihr.
    Das Gespräch war mehrere Wochen her! Zu diesem Zeitpunkt war er sich schon sicher gewesen, dass er sie mit in seine Welt nehmen wollte?
    Offensichtlich deutete Lenno ihre verhaltene bis gar nicht vorhandene Reaktion so, dass sie mit ihren Zweifeln zu kämpfen hatte. Schließlich bot er ihr an: „Lass uns alles für das Ritual vorbereiten und ich erkläre dir dabei, was die Markierung bedeutet und warum sie so wichtig ist. Wenn du dann nach wie vor unsicher bist, lassen wir es bleiben.“
    Olivia kaute unentschlossen auf ihrer Unterlippe herum und beobachtete ihn gedankenverloren. Sie fragte sich, ob sie es wirklich wagen sollte, ihn in diese ihr unbekannte andere Welt zu begleiten. Der Gedanke daran machte ihr Angst, doch die Vorstellung, ohne Lenno zurückzubleiben, war bei Weitem unerträglicher. Sie wusste zwar nicht, was das alles mit dieser Onida Kanti sollte, aber sie war sich sicher, dass Bidziil nicht nur für sie selbst eine Gefahr darstellte, wenn sie zu Hause bei ihrer Mutter bleiben würde. Dies hatte ihr Tatjanas Ermordung nur zu deutlich gezeigt. Also lag die Antwort eigentlich bereits wie ein gelöstes Rätsel offenkundig vor ihr.
    Bevor sie ihr Mut doch noch verließ, griff sie nach Lennos Hand, zog seinen Daumen aus der Gürtelschlaufe, drehte sich um und zog ihn entschlossen mit sich, hinauf in ihr Zimmer.
    Nachdem Lenno die Tür hinter sich geschlossen hatte, schob er sie zu ihrem Bett und setzte sie auf die Bettkante. „Bleib hier sitzen und rühr dich nicht vom Fleck!“
    Olivia nickte kurz und er umrundete das Bett. Sie

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