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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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ausgelassen fragte: „Ach so, soll ich ihm sagen, dass du ihn liebst und ihn ebenfalls vermisst?“
    Olivia nickte begeistert und Nova verschwand endgültig.
    Als Wenona wiederkam, hatte Olivia sich bereits gewaschen und das frische Kleid angezogen. Die Papierblume lag neben ihr. Nach einem Blick darauf bemerkte Wenona schmunzelnd: „Nun haben wir offensichtlich zwei in der Familie, die sich nicht an Regeln halten wollen.“
    Olivia lächelte sie an und berührte die Blume zärtlich mit den Fingerspitzen. Wenona streichelte ebenso über die papiernen Blütenblätter und sagte kopfschüttelnd: „Er hat sie also doch heimlich geübt. Was ist das für eine seltsame Pflanze?“ Olivia sah Lennos Schwester überrascht an. Einerseits, weil sie offensichtlich kein Papier kannte und andererseits wegen ihrer ersten Bemerkung. Wenona erwiderte diesen Blick, schmunzelte vor sich hin und schaute zurück zur Blüte. „Es ist sehr kompliziert, diese Blume zu falten. Wir fertigen sie normalerweise aus den Blättern des Kuwanlelenta-Baumes und legen sie unserem Auserwählten an einen versteckten Ort hin, von dem nur er weiß. Damit zeigen wir ihm, dass wir dazu bereit sind, ihn zu lieben.“
    Hatte Olivia gedacht, dass ihre Empfindungen, die Lenno bisher in ihr ausgelöst hatte, nicht mehr zu steigern waren, so hatte sie sich geirrt. Dieses Lächeln, das sie nun in ihrem Herzen trug, würde ihr Leben lang darin ruhen.
    Ein leises Lachen lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf Wenonas Gesicht, als sie erheitert weitererzählte: „Es ist Mädchensache, das zu tun. Doch nach diesem Abend auf der Lichtung wollte Yuma unbedingt wissen, wie man sie faltet. Tagelang lief er hinter mir her und versprach mir alles, was ich mir zwischen Himmel und Erde wünschen könnte, damit ich es ihm zeigte.“ Sie wurde wieder ernster und presste die Lippen kurz aufeinander. Dann schüttelte sie leicht den Kopf und fuhr fort: „Erst als ich aus Versehen einen Streit zwischen meiner Großmutter und meiner Mutter belauschte, war mir klar, was er vorhatte.“ Olivia beobachtete Wenona aufmerksam, und als sich ihr Blick erneut hob, beantwortete sie die ungestellte Frage. „Er wollte sie für die Onida Kanti vorbereiten.“
    Während Wenona den Namen der Ersehnten nannte, blitzte etwas in ihren Augen auf, das mehr als Faszination war. Ein kalter Schauer ließ Olivia frösteln. Wusste Wenona überhaupt von Lennos Überzeugung, dass Olivia diese Prophezeite sein sollte? Und wenn es so war, glaubte sie, dass ihr Bruder sie nur deshalb liebte?
    Noch bevor Olivia sich verunsichert die Frage stellen konnte, ob Wenona damit vielleicht recht haben könnte, legte sich ein wärmendes Lächeln auf deren Gesicht. „Aber er hat sie dir geschenkt, und das scheint ihm sehr viel zu bedeuten.“
    Sie hatte also keine Ahnung, dass diese Onida Kanti womöglich vor ihr saß!
    Erleichtert wich sie Wenonas Blick aus und schaute zurück auf die Blume. Ihre Worte hatten Lennos Erinnerungen in ihr wachgerufen, seine anfänglichen Zweifel und seine wahren Gefühle für sie, Olivia. Lächelnd war sie für einen Moment tief in ihren Gedanken versunken, als Wenona leise fragte: „Möchtest du ihn sehen?“
    Olivias Herz machte einen kleinen Hüpfer und sie nickte überglücklich. Wenona lachte verhalten über diese Reaktion und sagte mit einem Seitenblick auf die Blume: „Ich bringe dich zu ihm. Er plant zwar gerade irgendetwas mit einigen Männern, aber gegen diese Art von Unterbrechung hat er bestimmt nichts einzuwenden.“
    Auf dem Weg zu Lenno wurde Olivia von verschiedenen Dingen abgelenkt. Jedes Gewölbe, jeder Gang hatte seine Besonderheiten. Sie trafen hier und da Menschen, die Olivia mit versteckter Neugier betrachteten. Auch sie selbst beobachtete diese interessiert. Zunächst waren es nur Frauen. Sie alle hatten dunkle Haare und trugen Kleider, die ihrem eigenen ähnlich waren. Sobald sie jedoch die Eingangshöhle durchquert hatten und in den anderen Teil des Gewölbes einbogen, begegneten ihnen ebenfalls Männer. Allen gemein waren diese fließenden Bewegungen und ihre athletischen Körper.
    Keine zehn Minuten später blieb Wenona vor dem Eingang zu einem Raum stehen, aus dem mehrere männliche Stimmen zu hören waren. Olivia wäre fast mit ihr zusammengestoßen, weil sie ihre Aufmerksamkeit auf all das Neue um sich herum gerichtet hatte.
    „Hier, geh ruhig hinein!“ Wenona lächelte aufmunternd und zeigte mit ihrem Arm einladend in Richtung der Stimmen.
    Zögernd

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