Eternal - Die Geliebte des Vampirs
zugelassen, dass das jemand anders tut. Und er war immer pünktlich zur Arbeit da«, fügte er hinzu.
»Freunde?«
»Hm. Er war mit diesem Mädchen zusammen, Brittany Patterson, aber sie kam nicht besonders oft her. Und er hatte einen Freund, einen Menschen, der ab und zu mit seiner Freundin vorbeigeschaut hat. Ich glaube, er hieß … Todd. Ja, so hieß er.«
Fin senkte die Stimme. »Und was ist mit uns?«
Rob sah ihn in offenkundiger Verwirrung an. »Uns?«
»Mit wem aus Clare Point hatte er Kontakt?«
»Ach,
uns
… Ich wusste gar nicht, dass er mit jemandem von uns Kontakt hatte.« Robs Augen weiteten sich plötzlich. »Du glaubst doch nicht –«
Fin musste die Katze bald aus dem Sack lassen. Oder die Leiche aus dem Keller … den Vampir – wie man es auch immer audrücken wollte. Aber Fin hatte noch niemandem erzählt, dass ein Vampir die Schuld an Colin Medings Tod trug. Nun, angesichts des zweiten Toten, würde er den Generalrat nochmals zusammenrufen und es ihm erzählen müssen. Aber es bestand noch keine Notwendigkeit, es jetzt jemandem zu sagen. Nicht heute und nicht Rob. »Komm schon, Rob. Alle unsere Teenager kommen doch auch hierher. Hast du jemanden mit ihm flirten sehen? Oder sprechen?«
»Alle haben mit ihm gesprochen.«
»Aber jemand
Besonderes?
« Fin rang seine Ungeduld nieder. Rob versuchte es ja. Er versuchte es wirklich.
»Katy?«, brach es schließlich aus Rob heraus. Es war eine Frage.
Fin atmete hörbar aus.
Katy war eine unwahrscheinliche Kandidatin. Alle wussten, dass sie furchtbar gern flirtete. Mit jedem Mann zwischen fünfzehn und dreißig, Mensch oder Vampir, aber er kannte sie ziemlich gut. Sie war keine Mörderin. »Und was ist mit jemand … Älterem?«
Als er das sagte, schossen ihm ein paar Namen durch den Kopf. Eva war lesbisch, aber es war sattsam bekannt, dass sie auch mit Männern schlief, und sie hatte manchmal einen gemeinen Zug an sich. Und dann war da noch Tara. Sie hatte ein paar Jahrhunderte zuvor einen Piraten nur deswegen umgebracht, weil er versucht hatte, sie zu begrapschen. Mit einem Messer … einem Schlachtermesser, mit dem sie gerade ein Hühnchen zerlegt hatte.
»Zum Beispiel?«, fragte Rob. Er begann sich zu winden.
»Ich weiß nicht. Denk nach. Erinnerst du dich, mit welchen Kahills er sich angefreundet hatte?«
»Er hatte sich nur mit Regan angefreundet.«
Rob schien zu hoffen, dass das die richtige Antwort war. Als säße er in einer Quizshow. Die Jugendlichen von heute sahen einfach zu viel fern.
»Regan?«, echote Fin.
Rob nickte. »Ich glaube, sie waren ziemlich gut befreundet. Wenn Richie Mittagspause hatte, haben er und Regan sich manchmal Pommes geholt und sind an den Strand gegangen.«
Fin fragte sich, warum sein Bruder diese Tatsache nicht erwähnt hatte, als er vorhin da gewesen war; aber Fin hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass es keinen Sinn hatte, sich das Hirn darüber zu zermartern, warum Regan etwas tat oder nicht. »Okay.« Fin drückte Robs Arm. »Ich will, dass du eine Liste von allen erstellst, die in den letzten Tagen in der Spielhalle waren. Du musst gut nachdenken, Kumpel.«
Rob schien jemanden hinter Fins Rücken zu erblicken. Jemanden in der Menge der Schaulustigen. »Von allen?«, fragte er.
»Von allen und jedem.« Fin klopfte ihm auf den Rücken. »Kannst du das für mich tun?«
»Jetzt gleich? Ich … ich bin mit Kaleigh verabredet.«
Fin sah, wie sich Robs Blick wieder auf etwas hinter ihm heftete. »Kaleigh kann warten. Hol dir im Büro hinten Stift und Papier.« Nun ebenso abgelenkt wie Rob, drehte er sich um. »Wer ist denn da?«
»Elena. Sie versucht, mir irgendetwas mitzuteilen.« Rob streckte den Arm aus.
Fin sah sie sofort. Sie trug ein lavendelfarbenes Sommerkleid, und ihr Haar war zu einem schicken Pferdeschwanz zurückgebunden. Er sah wieder zu Rob. »Du kennst Elena?«
»Sicher. Sie ist doch ständig hier.«
Irgendwie hätte sie Fin gar nicht für den Spielhallentyp gehalten. »Tatsächlich?«
»Ja. Normalerweise ist sie auf der Suche nach ihrem Neffen. Sie kannte Richie. Hat immer mit ihm geredet, wenn sie da war.« Er runzelte die Augenbrauen. »Ich glaube, gestern war sie auch da. Ja, definitiv.«
»Nun sieh zu, dass du diese Liste aufstellst.« Fin klopfte Rob noch einmal auf den Rücken und ging.
Elena lächelte, als Fin ihren Blick suchte.
»Hey«, sagte er ruhig, als er ans gelbe Absperrband kam.
»Hey.«
»Wolltest du Rob etwas sagen?« Er zeigte auf den
Weitere Kostenlose Bücher