Eternal - Die Geliebte des Vampirs
ihn so verführerisch an, dass er sie am liebsten gleich genommen hätte. Jetzt. Egal, ob es verboten war. Sex mit einem Menschen und Sex auf einem Resopaltisch vor der halben Stadt.
»Komm heute Nacht zu mir«, flüsterte sie.
»Ich … ich weiß nicht, ob ich kann.«
Fin spürte, dass sich sein Bruder näherte, noch bevor er die Glocke über der Eingangstür läuten hörte. Er lehnte sich zurück und setzte sich aufrecht hin.
Geh weg
, befahl er ihm telepathisch.
Keine Chance,
entgegnete sein Bruder.
Das ist viel zu gut. In flagranti mit einer Menschenfrau erwischt. Was sollen wir jetzt mit dir machen, großer Bruder?
Ich bringe dich um, wenn du auch nur ein falsches Wort sagst
, drohte Fin. Er legte so viel Nachdruck in seine telepathische Mitteilung, dass er fürchtete, man könnte es ihm ansehen.
Nur schade, dass ich gar nicht sterben kann, was, Brüderchen?
»Hallo«, sagte Regan und rutschte umstandslos neben Elena auf die Bank. Er streckte ihr die Hand hin. »Regan Kahill, schwarzes Schaf der Familie und Bruder dieses weißen Schafs hier.«
»Eine gewisse Ähnlichkeit lässt sich nicht leugnen«, scherzte sie. Sie erholte sich offenbar schnell von der Überraschung darüber, dass Fin einen eineiigen Zwilling hatte. »Elena Ruffino.«
Er schüttelte ihre Hand. »Sie haben eine Nichte und einen Neffen.« Er schnippte mit den Fingern. »Beppe und Lia, richtig? Sie sind öfter in der Spielhalle.«
»Ich habe sogar zwei Nichten. Alessa heißt die andere. Möchten Sie etwas mit uns trinken?«
Auf keinen Fall,
ging Fin dazwischen.
Auf keinen Fall lasse ich mir das entgehen
, schoss Regan zurück. »Sehr gern. Ich hole mir etwas. Bin gleich wieder da.« Er stand auf und steuerte den Tresen an.
»Ich muss wieder zurück in die Spielhalle«, sagte Fin. »Wir müssen dort noch einiges erledigen. Kann ich dich noch irgendwo hinbringen?«
»Wir sind noch keine fünf Minuten hier. Du musst dich ausruhen. Wie willst du den Mord aufklären, wenn du Geist und Körper keine Ruhe gönnst?«, fragte sie und legte begütigend ihre Hand auf seine.
Fin seufzte innerlich.
Keine Spielchen
, warnte er seinen Bruder.
Keine Spielchen,
echote Regan, der gerade mit einer Cola an den Tisch zurückkehrte.
»Also … wie lange geht ihr Turteltäubchen schon miteinander aus?«
Er ließ sich wieder neben Elena nieder. Dicht neben Elena. Zu dicht neben Elena, als dass es Fin gefallen hätte. Regan hatte ein Händchen für Frauen, besonders für Menschenfrauen. Er bekam sie schneller ins Bett als jeder andere Vampir, den Fin kannte.
»Fin kann so ein Geheimniskrämer sein«, erläuterte Regan, während er das Papier um den Strohhalm an einem Ende aufriss und sich den Strohhalm in den Mund steckte. »Stimmt doch, oder, Fin?« Er pustete kräftig und blies das Papier vom Strohhalm. Es traf Fin direkt unter dem Adamsapfel.
Kleiner Bruder, ich schwöre dir bei allem, was mir heilig ist – wenn du das hier vermasselst, reiße ich dir den Kopf ab
, grollte Fin telepathisch.
Das schwöre ich beim Grab unserer toten Brüder.
Magst du sie?
Ich mag sie.
Du und eine Menschenfrau? Ich dachte, du hättest ihnen schon vor Jahren abgeschworen … nach dieser kleinen Schnecke in London –
Eine Menschenfrau,
unterbrach ihn Fin bestimmt.
»Schlimme Sache, nicht wahr«, sagte Regan übergangslos zu Elena. Wenn er nüchtern war, konnte er hervorragend mehrere Gespräche gleichzeitig führen. Er steckte den Strohhalm durch den Deckel seines Pappbechers. »Ich kann nicht glauben, dass Richie losgegangen ist und sich hat umbringen lassen. Er war so ein netter Kerl.«
»Ich glaube nicht, dass Richie
losgegangen ist und sich hat umbringen lassen
.« Fin machte ein böses Gesicht. »Ich glaube nicht, dass er letzte Nacht vorhatte zu sterben.«
»Natürlich hatte er das. Na ja, nicht richtig.« Regan unterbrach sich, um an dem Strohhalm zu ziehen. »Ich meine, er ist offenbar an die falsche Person geraten. Ein junger Bursche wie er? Was hat er hier so spät noch getrieben? Die Läden sind alle dicht. Der Strand ist ziemlich leer. Um diese Nachtzeit kann man nur auf Schwierigkeiten aus sein. Ich komme nicht so spät am Abend hierher. Sie etwa, Elena?«
Sie antwortete nicht, aber Regan schien es nicht aufzufallen. Er fuhr in seiner ganz unnachahmlichen Art fort: »Ich bin natürlich nicht der Richtige, dir zu sagen, wie du deinen Job machen sollst, Brüderlein, aber –«
»Du hast recht. Das bist du nicht.«
»Aber du wirst schon
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