Eternal - Die Geliebte des Vampirs
kümmere mich darum.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Elena auf die Wange. »Gute Nacht,
zia
Elena.«
»Gute Nacht.« Zurück in ihrem Schlafzimmer, zog Elena die Tür hinter sich zu und lehnte sich mit geschlossenen Augen dagegen. Ihr Körper prickelte noch immer von dem Gefühl, das Fins Hände hinterlassen hatten. Sie konnte ihn noch immer auf ihren Lippen schmecken.
Sie wusste, dass sie Celeste und Vittore von Beppes nächtlichen Streifzügen unterrichten konnte. Sie waren nicht ungefährlich – für Beppe, für Clare Point. Aber wenn sie es ihnen sagte – selbst wenn Beppe sich gar nichts hatte zuschulden kommen lassen –, würden ihre Schwester und ihr Schwager sofort nach Hause zurückkehren wollen. Und Elena war dazu nicht bereit. Noch nicht.
Sie öffnete die Augen und sah auf die zerwühlten Laken in ihrem Bett. Sie konnte ihn noch riechen; sein männlicher Duft hing in der Bettwäsche. Auf dem Weg zum Bett ließ sie den seidenen Morgenrock von den Schultern gleiten. Von der kühlen Luft aus den Lüftungsschlitzen bekam sie Gänsehaut. Ihre Brustwarzen richteten sich in der Erinnerung an Fins Mund auf. Er war einer der besten Liebhaber, die sie seit dem Tod ihres Mannes gehabt hatte. Sie würde ihn vermissen, wenn sie wieder zu Hause war. Aber sie würde noch nicht nach Hause fahren.
Kaleigh lehnte sich gegen den Airhockeytisch und nahm einen Schluck von ihrem Orangenvitaminwasser. Katy stand neben ihr. Sie schlugen nur die Zeit bis zur Ausgangssperre tot, wenn sie sich in den Wald davonschleichen würden. Sie sahen zu, wie Regan von Videospiel zu Videospiel ging, um den Münzkasten zu leeren. Entweder war er so verzückt von seiner Arbeit, dass er sie nicht bemerkte, oder es kümmerte ihn nicht, dass sie noch immer da waren.
Kaleigh trank erneut. »Was wirst du deinen Eltern sagen?«
»Dass ich heute Nacht bei dir war.« Katy setzte ihre Dose Fanta Grape an. »Und du?«
»Natürlich, dass ich heute Nacht bei dir war.«
Sie kicherten.
»Eltern – man sollte meinen, dass sie es nach ein paar Jahrhunderten gelernt hätten.« Katy stellte ihre Dose auf den Tisch. »Aber das tun sie nie.«
»Vielleicht wissen sie ja, was wir treiben; nach all der Zeit merken sie erst jetzt, dass Teenager immer Teenager bleiben werden.«
Katy feixte. »Vielleicht.« Sie studierte ihre Fingernägel, zog ihren Daumennagel über die untere Zahnreihe und besah ihn sich näher, um den Schaden zu begutachten, den der grüne Glitternagellack genommen hatte. »Hast du Rob von deiner Party heute Nacht erzählt?«
»Nein. Ihm würde das nicht gefallen. Er würde sagen, dass ich einfach zum Rat gehen soll, vor allem jetzt, da wir wissen, dass der Killer ein Vampir ist. Er kapiert nicht, dass
ich
für die Kids verantwortlich bin.« Sie schwieg einen Augenblick. »Hast du’s Pete erzählt?«
Katy kaute auf ihrem Daumennagel herum. »Pete und ich sind nicht mehr zusammen. Ich muss ihm nicht sagen, wohin ich gehe.«
»Ihr seid nicht mehr zusammen? Du hast doch neulich auf der Parade am Eisstand mit ihm rumgeknutscht.«
Katys Kopf fuhr herum. »Wer hat dir das erzählt?«
Kaleigh lächelte. »Wahrsagerinnen haben ihre Mittel und Wege.«
»Oh, bitte«, stöhnte Katy.
»Was macht ihr beiden immer noch hier?« Regan ging vor einem Einarmigen Banditen in die Knie und öffnete den Münzkasten mit einem Schlüssel. »Wir haben geschlossen.«
Katy warf einen Blick zum Rolltor hinüber, hinter dem die Strandpromenade lag; Regan hatte es vor zwanzig Minuten heruntergezogen und gesichert. Die drei waren die Einzigen im Gebäude. »Das sehe ich.«
Regan schüttete die Vierteldollarmünzen in einen großen Plastikeimer. »Das heißt, dass ihr längst zu Hause sein solltet, sicher verstaut in euren Betten. Wisst ihr nicht, dass in Clare Point ein Killer frei herumläuft?«
»Nach allem, was man hört, sind es nicht wir, die sich Sorgen machen müssen.« Kaleigh trank aus und stellte ihre Dose zu der von Katy, gleich neben das Schild »Essen und Trinken verboten«, das auf den Hockeytisch geklebt war. »Die Menschen sollten vorsichtig sein.«
»Ziemlich schwer zu glauben, oder?«, fragte er, schloss den Münzkasten wieder zu und kam zurück auf die Beine. »Ich meine, wer würde schon alles, was wir uns hier aufgebaut haben, aufs Spiel setzen?«
»Meinst du, ich wäre hier, wenn ich die Antwort darauf wüsste?«
»Vielleicht ist es jemand, der unter dem Bann einer Hexe steht oder so was Ähnliches«,
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