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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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blickte über die Schulter zurück, dann wieder auf den Friedhof. Warum war Fia dort? Eine FBI -Sache? Und was war nur mit Arlan los, dass er sie allein hierher ließ?
    Sie trat durch das Tor und sah wieder hinter sich. Die Straße lag still da. Sie starrte in das schwarze Dunkel vor sich. Wenn sie hineingehen wollte, musste sie es jetzt tun, bevor Fia einen zu großen Vorsprung hatte.
    Macy schüttelte ihre Beklommenheit ab und setzte sich in Bewegung, den Hauptweg entlang. Dabei lauschte sie, ob sich etwa jemand von hinten oder von den Grabmälern her näherte, die zu beiden Seiten des Weges emporragten. Als sie tiefer in den Friedhof hineinging, schienen die Mausoleen sie immer mehr zu bedrängen. Sie fühlte sich unbehaglich; es war so still. Keines der typischen Nachtgeräusche war zu hören. Kein Hupen aus der Ferne. Kein Grillenzirpen. Nur Stille. Totenstille.
    »Jesus«, murmelte Macy kaum hörbar. Sie fühlte sich selbst schon wie ein Gespenst.
    Allmählich gewöhnten sich ihre Augen an die Dunkelheit. Die Schatten vor ihr, die zuvor noch formlos gewesen waren, verwandelten sich nun in Menschen aus Stein. Engel. Und sie alle weinten.
    Sie dachte an die letzte Ruhestätte ihrer Familie. Greenview Memorial Park. Es war schön dort, sonnig und grün. Der alte Friedhof lag auf einer grasbewachsenen Anhöhe, in der Ferne sah man eine schindelgedeckte Kirche. Ziemlich malerisch … wie Friedhöfe nun mal so waren. Sie war schon jahrelang nicht mehr dort gewesen, aber kurz nach dem Mord an ihren Eltern war sie noch oft hingegangen. Als sie ein Teenager war, hatte sie sich an den großen Grabstein aus Granit gekuschelt und auf die Tränen gewartet. Am Ende gab sie dann die Hoffnung auf Tränen auf, ebenso wie den Gedanken, dass sie sich an den Ort begeben musste, wo ihre Familie begraben lag, um ihren Verlust betrauern zu können.
    Macy blieb mitten auf dem Kiesweg stehen und hielt sich die Ohren zu. Was suchte sie hier? Warum interessierte es sie, was Fia hier suchte? Sie wusste, dass sie besser auf der Bourbon Street aufgehoben war. Lieber sollte sie dort in diesem Augenblick einen Cocktail aus einem großen Plastikbecher trinken. Sich nach Jazzkneipen umsehen. Nach Männern.
    Macy wollte eben auf dem Absatz kehrtmachen und den Weg zurückgehen, den sie gerade gekommen war, als sie Stimmen hörte … Sie erstarrte und lauschte angestrengt. Da sprach jemand. Eine Frau und ein Mann. Die schwüle Nachtluft trug ihre Stimmen heran, aber sie konnte sie nicht lokalisieren. Macy wusste nicht, ob sie vor oder hinter ihr waren. Sie drehte sich langsam um die eigene Achse; der Kies unter ihren Sneakers knirschte leise. Sie lauschte wieder.
    Sie erkannte die Stimmen. Es waren Fia und Arlan. Wie zum Henker war Arlan hierhergekommen, ohne dass Macy ihn gesehen hatte? Offenbar gab es noch einen anderen Eingang. Hatte sich Fia mit Arlan auf dem Friedhof verabredet? War sie deshalb hier? Diese Vermutung machte noch am meisten Sinn, obwohl sie nicht erklärte, was es mit dem Hund auf sich hatte.
    Sie ging weiter, tiefer in den Friedhof hinein. Nun hatte sie den Eindruck, dass die Stimmen von rechts kamen. Sie bog vom Hauptweg ab und folgte einem Seitenpfad. Hier rückten die Grüfte noch näher. Sie roch den schweren süßen Duft von Blumen, verrottenden Pflanzen und etwas … etwas, das sich nur mit »Tod« beschreiben ließ.
    Macy wollte umkehren, aber etwas ließ sie weitergehen.
    »Hast du das gehört?«, fragte Arlan gerade.
    »Was?« Fia flüsterte, aber immerhin so laut, dass Macy sie verstehen konnte.
    Macy entdeckte ihre Silhouetten und duckte sich nach links weg, in der Hoffnung, dass sie sich im Schatten des Grabmals dort verstecken konnte.
    »Das«, sagte Arlan.
    Sie standen mitten auf dem Pfad. Arlan schien nach links in die Dunkelheit zu starren. Dort erkannte Macy undeutlich ein riesiges Mausoleum, das wahrscheinlich zahlreiche Familienmitglieder beherbergte.
    »Ich höre nichts«, gab Fia ungeduldig zurück.
    Macy pflichtete ihr im Stillen bei.
    Fia wandte sich plötzlich um und sah auf den Fleck, an dem Macy eben noch gestanden hatte. »Es ist jemand hier«, sagte sie ruhig.
    »Ja, ich glaube, uns ist jemand gefolgt.« Arlans Kopf fuhr herum. »Regan!« Er ging mit raschen Schritten auf das Mausoleum zu.
    »Sei vorsichtig«, warnte Fia, während sie hinter ihm herging. »Könnte eine Falle sein.«
    Macy lief gebückt vorwärts. Regan war der vermisste Bruder. Weder Fia noch Arlan hatten von ihm gesprochen, aber

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