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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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Anflug auf Regan. Der junge Mann wirbelte herum, um nicht hinterrücks angegriffen zu werden. In Erwartung des bevorstehenden Zusammenstoßes machte sich Macy ganz klein. Aber plötzlich war er fort. Regan war verschwunden … nur um ein paar Meter weiter weg wieder aufzutauchen, in Siegerpose mitten auf einem Grab. In seiner ramponierten Trainingsjacke und den schmutzigen, zerrissenen Jeans warf er den Kopf zurück und lachte, als ob ein Schulkamerad gerade bei einem Pausenhofspiel gegen ihn verloren hätte.
    Der weiße Tiger sprang, die Klauen ausgefahren und die Zähne gefletscht, und stieß in der Luft mit einer der anderen Kapuzengestalten zusammen. Mit einem Mal war der Kampfeslärm kaum noch zu ertragen: das Kreischen der Männer, das Knurren des Tigers, das Reißen von Gewebe, das Krachen von Knochen, Regans Lachen. Auch Stimmen waren zu hören, menschliche Stimmen, nur sprach keine von ihnen eine Sprache, die Macy verstand. Sie hörte Bruchstücke in breitestem französischem Cajun und etwas, das für ihr ungeübtes Ohr wie Gälisch klang. Da stand Fia plötzlich dem Dritten gegenüber, Auge in Auge, eine ebenbürtige Gegnerin ihres männlichen Widersachers.
    Macy zog sich weiter zurück, die Hände auf den Mund gepresst, um kein verräterisches Geräusch von sich zu geben. Fia und ihr Kontrahent umkreisten einander, angreifend und wieder Deckung suchend, in einem gefährlichen Tanz. Der Tiger und sein Herausforderer wälzten sich auf dem Boden vor der offenen Tür des Mausoleums. Der Mann ächzte vor Anstrengung, während die Raubkatze knurrte und fauchte. Regans Gegner brach gerade nach einer Seite aus, um sich dann wieder auf ihn zu stürzen, als schließlich eine vierte Mantelgestalt aus der Dunkelheit auftauchte und sich ins Getümmel warf. Sie sprang auf Fias Rücken. Diese musste von ihrem ersten Widersacher ablassen, um sich zu verteidigen, geriet beim Herumwirbeln aus dem Gleichgewicht und kassierte einen Schlag gegen das Kinn.
    Der Tiger fegte Fias Angreifer mit einem einzigen Hieb seiner krallenbewehrten Tatze von ihrem Rücken. Fia zögerte keine Sekunde und warf sich vorwärts, um den ersten Mann zu attackieren. Sie erwischte ihn und biss ihn in den Hals. Blut spritzte, als er in einer offenkundigen Mischung aus Schmerz und Entzücken aufheulte und auf die Knie fiel. Er umklammerte das zerfetzte Fleisch an seinem Hals mit den Händen.
    Macy stolperte und wäre beinahe zu Boden gegangen.
Lauf! Lauf!,
befahl ihr eine Stimme in ihrem Kopf.
    Arlans Stimme? Noch stärker in ihr als der zugerufene Befehl war indes die plötzliche Erkenntnis, dass sie leben wollte. All die Jahre hatte sie immer wieder ihr Leben aufs Spiel gesetzt, hatte sich gesagt, dass es ihr egal war, ob sie lebte oder starb. Aber jetzt, jetzt wollte sie leben, und instinktiv wusste sie, dass dieser Augenblick, dieser Ort ihr nur Schmerz und Tod bringen würde.
    Zitternd gleichermaßen vor dieser Erkenntnis wie vor Angst drehte sich Macy um und sprintete den Weg zurück, den sie gekommen war, mitten zwischen den hochaufragenden Mausoleen hindurch.
    Sie hörte den Tiger knurren und einen Mann vor Schmerz schreien. Dann ein Geräusch, ein Gefühl, als wäre Wind hinter ihr her. Sie warf einen Blick zurück und sah eine der Mantelgestalten durch die Luft geradewegs auf sie zurasen.
    Sie öffnete den Mund. Und dann scholl der unmenschlichste Schrei, den sie jemals vernommen hatte, durch diese schwarze Nacht.
     
    »Hast du das gehört?«, fragte Kaleigh.
    »Was?«
    Das Mädchen hob ihr Gesicht zögernd in die Meeresbrise. Lauschend. Ein Haufen Jugendlicher war ans Meer gekommen, um hier herumzuhängen, aber die meisten waren zum Wasser weitergegangen oder den Strand hinunter. Irgendwie waren sie und Rob Hill allein zurückgeblieben und saßen nun nebeneinander im Sand. Das war in Ordnung. Er war ziemlich ruhig, aber er war cool. Er war definitiv cool.
    Kaleigh warf den Kopf zurück. »Hast du es nicht gehört? Es klang wie … ich weiß nicht … ein Schrei. Als wäre jemand in Schwierigkeiten.«
    Er blickte den Strand entlang, dorthin, wo ihre Freunde durch die Brandung tobten. Sie lachten und planschten und alberten herum. Mit gerunzelter Stirn sah er wieder zu ihr zurück. »Ich habe nichts gehört.«
    Ein Licht zuckte durch Kaleighs Kopf, dann ein Bild, das sie alarmierte. Dies war eine neue Entwicklung der letzten Monate. Ihre Gabe meldete sich wieder. Noch so ein Anlass zur Freude darüber, die Hellseherin des Clans zu

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