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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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Eva hatte Macy erzählt, dass er auf Geschäftsreise irgendwo in Europa gewesen und nicht zum angekündigten Zeitpunkt zurückgekehrt war. Macy wusste, dass sich Arlan und Fia Sorgen um ihn machten. Aber was hatte der vermisste Bruder mit diesem Friedhof zu tun?
    Macy stützte sich auf einem Grabstein ab, der vor ihr auf dem unebenen Untergrund stand. Sie wollte noch näher heran. Sie hatte Angst, aber nicht genug Angst, um davonzulaufen.
    Vor dem gewaltigen Mausoleum rang Arlan mit etwas, das direkt davor senkrecht in die Höhe ragte. Sie hörte, wie Stein über Stein schrammte. Versuchte er, eine Marmorsäule zu verrücken? All das wurde von Sekunde zu Sekunde aberwitziger. Das Ding da musste ein paar hundert Kilo schwer sein.
    »Regan! Regan, wir kommen«, rief Arlan. »Halt aus, Kumpel.«
    Macy richtete sich auf. Vor Überraschung vergaß sie, in Deckung zu bleiben, und beobachtete, wie Arlan eine massive Steinsäule beiseiteschob und das Tor zur Gruft aufriss.
    »Regan!«
    »Regan!«, echote Fia.
    »O mein Gott«, flüsterte Macy, die nicht glauben wollte, was sie da sah. »Er ist da drin?«
    Eine Gestalt stolperte aus der offenen Tür und direkt in Arlans Arme.
    »Wurde verflucht noch mal Zeit, dass ihr kommt«, sagte der junge Mann. »Ist ganz schön dunkel in so einem Grab. Und Spinnen gibt’s da auch! Ihr wisst doch, wie ich Spinnen hasse.«
    »Gott, du lebst. Warum hast du dich nicht einfach teleportiert?«, fragte Fia.
    »Der Marmor war zu dick, und die Kerle wussten das«, antwortete er. »Hat jemand eine Kippe? Ich bin auf Entzug.«
    »Du sollst doch nicht mehr rauchen.« Fia gab ihrem Bruder einen Klaps auf den Hinterkopf, aber Macy hörte ihr die Erleichterung an. »Lasst uns hier verschwinden.«
    Macy hatte genug gesehen. Sie wich einen Schritt zurück. Sie selbst hörte zwar nichts, aber vielleicht knackte ein trockenes Blatt unter ihrem Gewicht, oder ein winziger Kiesel knirschte. Die drei Kahills jedenfalls drehten sich um und entdeckten sie.
    »Macy?«, fragte Fia. »Gütiger Himmel!«
    »O nein. Macy«, sagte Arlan ruhig.
    »Es tut mir leid.« Macy hielt beide Hände hoch, als würde sie gleich verhaftet. Es hatte keinen Sinn mehr zu fliehen, sie war auf frischer Tat ertappt. »Ich wollte eigentlich gar nicht –«
    Ein unmenschlicher Schrei zerriss die schwüle Nachtluft. Die vier fuhren herum und sahen drei Gestalten in schwarzen Mänteln aus dem Mausoleum fliegen. Von ihnen kam das entmenschte Kreischen. Macy blinzelte mit den Augen. Sie überlegte, ob sie nicht in Wahrheit vielleicht längst zurück im Hotel war und selig in ihrem Bett schlummerte.
    Die Gestalten mit ihren bleichen Gesichtern schnellten durch die Luft und schlugen Salti, und sie kamen immer näher. Es war, als würde
Die Nacht der lebenden Toten
auf
Tiger and Dragon
treffen.
    Das konnte doch gar nicht sein.
    Arlan, Fia und Regan stellten sich mit dem Rücken zueinander in einem Dreieck auf, so rasch, so wortlos, dass Macy wusste: Sie taten das nicht zum ersten Mal. Fia und ihr Bruder nahmen Kampfposition ein, mit erhobenen Händen, im Stil einer fernöstlichen Kampfkunst.
    Macy konnte nicht mit Sicherheit sagen, was dann geschah. Eben noch stand ihr dunkler, gutaussehender Arlan neben Fia, und plötzlich hatte ein weißer Königstiger seinen Platz eingenommen.
    Ein weißer Tiger.
    Auf einem Friedhof in New Orleans.
    Keiner der anderen, die dieser geistesgestörten Szene beiwohnten, schien am Erscheinen des Tigers oder an Arlans Verschwinden Anstoß zu nehmen.
    Keine Chance,
dachte Macy. Das war selbst für einen Traum zu abgefahren. Vielleicht war ja der Cocktail, den sie zum Abendessen getrunken hatte, an allem schuld. Hatte ihr jemand eine halluzinogene Droge untergejubelt?
    Was auch immer da gerade vor sich ging, Macys Selbsterhaltungstrieb sagte ihr, dass sie besser nicht an diesem Ort sein sollte.
    Der weiße Tiger duckte sich, senkte den Kopf und knurrte so bösartig, dass sie seine Wut regelrecht fühlen konnte. Ihre Knie wurden weich.
    Irgendwo in den dunkelsten Windungen ihres Gehirns wurde Macy klar, dass sie dieses Knurren schon einmal gehört hatte. Nicht so laut. Nicht so wild, aber sie
hatte
es gehört. Neulich in Evas Garten. Sie hatte Arlan knurren gehört.
    Als Macy rückwärtsstolperte, unfähig, den Blick von dieser bizarren Szene da vor ihr zu wenden, sagte sie sich, dass sie sich irren musste. Sie sagte sich, dass der riesige weiße Tiger nicht ihr Liebhaber war.
    Einer der Kapuzenmänner befand sich im

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