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Eternal - In den Armen des Vampirs

Eternal - In den Armen des Vampirs

Titel: Eternal - In den Armen des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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doch nur –
    »Ich weiß nicht, warum ich hergekommen bin«, sagte sie leise, mit jener Stimme, die ihn immer wieder dahinschmelzen ließ. »Ich schwöre dir, dass ich zurzeit bei der Hälfte der Dinge, die ich tue, nicht weiß, warum.« Sie stützte die Ellbogen auf den Glastisch und legte die Stirn in die Hände. »Ich glaube nur … ich fühle, dass ich bei dir in Sicherheit bin.« Sie redete, als habe sie unangenehme Dinge zu beichten. »Weißt du, als ich dich gestern gefragt habe, warum du meinst, dass du Leuten helfen kannst, habe ich eigentlich mich gemeint.« Ihre Stimmte bebte. »Ich schätze, ich will damit sagen, dass ich das auch so sehe.« Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar und setzte sich wieder gerade hin. »Ich habe das Gefühl, dass du mir helfen kannst, obwohl mir noch nie jemand –« Die Worte blieben ihr im Hals stecken, und sie konnte nicht weitersprechen.
    »Macy …« Er nahm ihre Hand. Er war kein Held. Er tat, was ihm der Clan auftrug, denn er war einer von ihnen; das hatte nichts mit Heldentum zu tun. Aber er wollte Macys Held sein.
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich will dir diese Verantwortung nicht aufhalsen. Wirklich nicht.« Sie sah zu ihm auf. »Du glaubst, dass ich eine Irre bin. Du glaubst, dass ich eine irre Stalkerin bin.«
    Er betrachtete ihre grünen Augen, in deren goldenen Flecken ihre Seele aufzuleuchten schien. Ihre gute Seele. Auch wenn es eher nach dem Gegenteil aussah, er glaubte nicht, dass sie ihn stalkte. Irgendwie hatte all das mit dem Totengräber-Killer zu tun, das spürte er. Und er spürte, dass auch er irgendeine Rolle in dem Spiel zwischen Macy und diesem Mann spielte. Er wusste nur noch nicht, welche.
    Er hob ihre Hand an seinen Mund und küsste ihre Finger. »Ich möchte, dass du nach Clare Point zurückkehrst. Dort sind Leute, die für deine Sicherheit sorgen. Ich glaube, dass du deshalb überhaupt nach Clare Point gekommen bist.« Er barg ihre Hände in den seinen. »Und ich glaube, dass du das weißt – tief in deinem Unterbewusstsein. Wahrscheinlich bist du mir deshalb hierher gefolgt.«
    »Meinst du wirklich?« Ihre Augen waren die eines wilden Kindes, und Arlan hatte nur den einen Wunsch: sie in seine Arme zu schließen.
    Er fühlte, dass Fia kam, noch bevor er ihre Schritte auf dem Fliesenboden hörte. Er setzte sich aufrecht hin und ließ Macys Hände los. »Achtung«, flüsterte er. »Sie wird ziemlich sauer sein.«
    »Macy.« Fia blieb am Ende des Tisches stehen. »Was machen Sie denn hier?« Sie wartete gar nicht erst ihre Antwort ab und sah zu Arlan. »Was macht sie hier?«
    »Sie fliegt nach Delaware zurück.« Er warf Macy einen Blick zu, von dem er hoffte, dass er sie einschüchterte. »Stimmt doch, oder?«
    »Sobald ich mir die Häuser angeschaut habe, wegen deren ich hier bin.« Keine Spur mehr von der Verletzlichkeit, die er noch eben in ihrer Stimme gehört hatte. Sie stand auf und griff nach ihrer Tasche und ihrem Glas. »Einen schönen Tag allerseits.« Im Weggehen hob sie das Glas und prostete ihnen zu. »Viel Glück bei eurem Fall.«
     
    »Ich kann’s noch immer nicht glauben, wie leichtfertig du einen Menschen in Gefahr bringst«, sagte Fia. Sie gingen hintereinander im Dunkeln durch eine enge Gasse. Zu beiden Seiten wuchsen die Backsteinmauern der Gebäude hoch in den Himmel. In der Gasse roch es nach schimmelndem, bröckelndem Mörtel, den Exkrementen irgendwelcher Nager und noch so manchem anderen.
    Arlan ging voran. »Und ich kann’s nicht glauben, dass du mir nicht glaubst, wenn ich sage, dass ich mit ihrem Kommen nichts zu tun habe. Ich habe ihr nicht mal gesagt, dass wir hierherfliegen.«
    »Sie ist dir also einfach gefolgt?«
    »Ja.« Er warf einen Blick über die Schulter. »Wir haben das schon durchgekaut, Fia. Ich fange an zu glauben, dass sie medial veranlagt ist. Sie weiß es einfach nur noch nicht.«
    »Und ich glaube, dass sie eine Spinnerin ist.« Sie erreichten das Ende der Gasse. »Links.« Sie zeigte in die angegebene Richtung. »Diese Tür. Die mit dem Fingerknochen im Fenster.«
    »Schöne Freunde hast du.«
    Fia prüfte die Pistole, die sie in einem Holster unter ihrem weiten T-Shirt trug. »Das sind nicht meine Freunde.«
    »Wieder Spitzel? Hexenspitzel?«
    Sie überholte ihn. »Wenn sie dich sehen, werden sie gar nichts sagen. Also kümmere dich darum.« Sie machte eine Handbewegung, als wolle sie ihn verscheuchen. »Verwandle dich in eine Maus oder so.«
    »Eine Maus?« Er hob entrüstet die

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